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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Bertrand das nächste Mal Hilfe braucht, um aus dem Gefängnis freizukommen, werde ich Miss West bitten, ihm zu helfen, und nicht Sie, Mrs. Bloom!“
    Wortlos schleuderte Mrs. Bloom ihren Schal über die Schulter und segelte an den beiden Frauen vorbei hinaus auf den Hof.
    „Ein Glück, dass ich die los bin!“, stellte Miss Platt mit einem tiefen Aufatmen fest und strahlte Venetia an. „Ich nehme an, das heißt, dass ich mit Ihnen reise, Miss West.“ Sie lächelte in Richtung Hof, wo Ravenscroft gerade dem Diener der Treadwells erklärte, was mit seinem Gepäck geschehen sollte.
    „Ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen sagen soll, Miss Platt, aber ich brauche keine Gesellschafterin.“
    Sofort verschwand das Lächeln aus Miss Platts Gesicht. „Aber Sie haben gesagt, ich hätte Möglichkeiten und dass ich nicht darauf angewiesen bin, Mrs. Blooms Launen auszuhalten!“
    „Ich bin sicher, dass Sie Möglichkeiten haben. Aber ich bin keine davon.“
    „Wie furchtbar!“ Miss Platts dünne Lippen begannen zu zittern. „Was soll ich denn dann tun? Ich kann nicht zu Mrs. Bloom zurückkehren. Nicht nach all den furchtbaren Dingen, die sie zu mir gesagt hat.“ Sie schaute Venetia flehend an.
    Venetia spürte, wie ihr Widerstand dahinschmolz. Ganz hinten in ihrem Kopf konnte sie hören, wie Gregor ihr sagte, sie solle sich nicht in die Angelegenheiten anderer Leute mischen.
    „Ich denke, dann ist es am besten, wenn Sie erst einmal mit uns kommen“, sagte sie seufzend. „Wenn wir in Stirling sind, werde ich eine Stelle für Sie finden.“
    Mit einem befreiten Lächeln griff Miss Platt nach Venetias Hand und umklammerte sie mit ihren beiden Händen. „Vielen Dank! Sie werden sehen, das mit uns wird wunderbar laufen.“ Dann rannte sie die Treppe hinauf, um ihre Sachen zu holen.
    Während Venetia ihr hinterhersah, schmolz all ihre Hoffnung dahin, dass sich mit der Abreise ihre Situation verbessern würde. Großer Gott, was hatte sie getan? Nun hatte sie sich Miss Platt aufgehalst, die ihnen allen damit auf die Nerven gehen würde, dass sie ständig um Ravenscroft herumscharwenzelte und dabei wie eine Verrückte kicherte.
    „Da bist du ja.“
    Als Venetia sich umwandte, stand Gregor direkt hinter ihr und betrachtete missbilligend die Taschen, die den Ausgang zum Hof blockierten. „Großer Gott, Ravenscroft. Das kann doch unmöglich alles Ihr Gepäck sein! “
    Ravenscroft, der gerade wieder vom Hof hereingekommen war, griff nach zwei weiteren Taschen. „Ich dachte, ich würde das Land verlassen, deshalb habe ich natürlich ein paar mehr Sachen als normalerweise eingepackt.“ Er zeigte mit dem Kopf auf die zwei übrigen Gepäckstücke. „Wenn Sie die nehmen, habe ich alles in Windeseile in die Kutsche geladen.“ Demonstrativ verschränkte Gregor die Arme vor der Brust. „Oh, bemühen Sie sich nicht“, seufzte Ravenscroft. Er trottete nach draußen zu der wartenden Kutsche und lief dabei am Squire vorbei, der soeben ins Haus eilte und sich freundlich an Venetia wandte: „Da sind Sie ja, Miss West! Ich hatte schon Sorge, ich würde Sie nicht mehr sehen, um mich von Ihnen zu verabschieden.“
    „Das hätte ich nicht zugelassen“, erwiderte Venetia in heiterem Ton, obwohl sie sich alles andere als fröhlich fühlte. „Übrigens wollte ich Lord MacLean gerade sagen, dass Miss Platt mit uns reisen wird.“
    „Oh?“, stieß Gregor mit entsetztem Blick hervor.
    Venetia reckte kampfeslustig ihr Kinn vor. „Ja. Miss Platt und Mrs. Bloom haben beschlossen, fortan getrennte Wege zu gehen.“
    „Das überrascht mich nicht“, stellte der Squire fest. „Allerdings meine ich, Miss Platt macht einen Fehler. Nicht viele Frauen würden es mit einer Gesellschafterin aushalten, die derart hochnäsig ist.“
    „Miss Platt ist nicht allein schuld an ihrem Verhalten“, betonte Gregor mit einem Seitenblick in Venetias Richtung. „Sie hatte tatkräftige Unterstützung dabei, sich für besser zu halten, als es ihrer Stellung entspricht.
    Der Squire sah an Venetia vorbei zur Treppe. „Ah! Elisabeth, mein Kind!“ Er eilte dem Mädchen entgegen, das in seinem rauschenden blauen Umhang die Stufen herabstieg. „Ich hörte, es geht dir nicht gut.“
    „Es geht mir nicht so schlecht wie der armen Jane. Ich glaube nicht, dass sie heute mit uns reisen sollte, Vater. Sie hustet ganz fürchterlich, und ich habe ihr gesagt, sie solle im Bett bleiben. Wir kö nn en einen der Kutscher nach ihr schicken, um sie abzuholen, wenn wir in

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