Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
ließ ich dummerweise anhalten, und dann versanken die Räder im Matsch. Als das erst einmal geschehen war, half nichts mehr.“
    „Dann sind wir uns also einig, was zu tun ist“, stellte Gregor mit einem Nicken fest.
    „Ich bitte um Entschuldigung“, mischte sich Venetia vom Straßenrand aus ein. „Aber ich würde es anders machen.“ „Meine liebe Venetia“, erwiderte Ravenscroft lächelnd. „Ich bin sicher, wir wissen, wie wir die Kutsche über dieses Straßenstück bekommen, ohne ... “
    „Wie würdest du es machen?“, unterbrach ihn Gregor, ohne auf seinen erstaunten Blick zu achten.
    „Wenn die Kutsche langsam fährt, können die Räder einsinken. Ich würde es schneller machen.“
    Sir Henry sah beeindruckt aus. „Sie hat recht. Der Schwung könnte die Kutsche am Steckenbleiben hindern.“ Nachdenklich nickte Gregor. „Wir werden Venetias Rat annehmen. Chambers, fahren Sie rasch und in gleichmäßigem Tempo über dieses Straßenstück. Vielleicht kann Ihr Kutscher neben den Pferden herrennen und sie zusätzlich ein wenig antreiben, Sir Henry? Wir anderen werden die Kutsche von der Seite stützen, sodass sie nicht von der Straße rutscht.“
    Sobald Gregor, Ravenscroft und Sir Henry sich neben der Kutsche aufgestellt hatten, trieb Chambers die Pferde an, die sich sofort in Bewegung setzten.
    Der große Wagen rumpelte los, während Sir Henrys Kutscher das vordere Pferd am Zaumzeug vorwärts zog. In der Kurve war die Straße zur Seite hin ein wenig abschüssig.
    „Jetzt“, befahl Gregor und stemmte seine Schulter gegen die seitliche Wand der Kutsche.
    Ravenscroft und Sir Henry taten es ihm nach. Die Kutsche bewegte sich gleichmäßig vorwärts ... blieb dann stecken und rutschte ein wenig zur Seite.
    „Stärker schieben“, ordnete Gregor an und biss seine Zähne zusammen, während er sich abmühte, die Kutsche daran zu hindern, in den Dreck zu rutschen.
    Venetias Vorschlag war genau richtig gewesen. Die Pferde schafften es, die Kutsche in Bewegung zu halten, und innerhalb weniger Momente hatten sie das völlig verschmutzte Straßenstück hinter sich und festeren Boden erreicht. Chambers hielt den Wagen an.
    Als Gregor Venetias erleichtertes Gesicht sah, zwinkerte er ihr ohne nachzudenken zu.
    Ohne jedes Zögern zwinkerte sie zurück.
    Gregor lächelte in sich hinein und fand das Leben plötzlich nicht mehr so düster.
    Schwer atmend lehnte sich Sir Henry gegen die Kutsche. „Das war doch mal ein guter Plan“, stellte er grinsend fest. „Ich wünschte, Sie hätten alle sehen können, wie ich versucht habe, dieselbe Stelle zu passieren. Die ...“Er stieß sich von der Kutsche ab. „Rutscht der Wagen? Es fühlte sich eben an, als hätte er sich bewegt.“
    Wie als Antwort auf seine Worte, schaukelte die Kutsche ein bisschen.
    „Chambers!“, rief Gregor.
    Der Reitknecht wandte sich um und schaute über die Kutsche hinweg nach hinten. „Mylord?“
    „Bewegt sich die Kutsche?“
    „Nein, Mylord. Wir stehen so fest wie ...“ Wieder schaukelte die Kutsche, und dieses Mal war gleichzeitig ein gedämpfter Schrei zu hören.
    „Großer Gott!“, sagte Sir Henry und trat einen Schritt von der schwankenden Kutsche weg. „Was zur Hölle ist das?“
    „Oh, nein!“ Venetia eilte herbei, griff nach den Ledergurten hinten an der Kutsche und versuchte aufgeregt, sie zu lösen.
    „Was tun Sie da, um Himmels willen?“, erkundigte sich Ravenscroft verwirrt.
    Hastig griff Gregor nach dem obersten Gurt und öffnete ihn. Krachend fielen die Koffer, die hinten an der Kutsche befestigt gewesen waren, in einem Haufen auf den Boden. Der Koffer, den Venetia für Miss Higganbotham mit nach London nehmen sollte, kippte auf die Seite, dann sprang der Deckel auf. Heraus quoll ein Berg aus Seidenwäsche und Kleidern, wild strampelnden Strümpfen und Schuhen und einem wippenden Unterrock, als Miss Elisabeth Higganbotham Hals über Kopf aus dem Koffer in eine große Pfütze fiel.
    „Elisabeth“, riefen Venetia und Sir Henry gleichzeitig. Und sahen sich anschließend mit weit aufgerissenen Augen erstaunt an.
    „Ich ... ich ... ich bin schmutzig!“, jammerte Miss Higganbotham. Matsch tropfte aus ihren goldenen Locken und durchnässte ihr Kleid vom Nacken bis zum Saum. Dicke Dreckstücke blieben an ihrer weißen Haut kleben und verschmierten ihr Gesicht.
    Zum Schrecken und Erstaunen aller Anwesenden fiel Sir Henry Loudan mitten in der Pfütze auf die Knie, riss sie in seine Arme und küsste sie atemlos.
    Viel

Weitere Kostenlose Bücher