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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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nicht, dass es bei diesem Wetter einfach schrecklich wäre, zu Fuß zu gehen?“ Sie setzte sich wieder, ihre Stimme war aber immer noch zu hören, wahrscheinlich redete sie jetzt auf Venetia ein.
    Mit besorgter Miene kam Ravenscroft auf Gregor zu. „MacLean! Lassen Sie uns tauschen. Was halten Sie von einer warmen, gemütlichen Fahrt in der Kutsche, während ich an Ihrer Stelle den Elementen trotze? Es muss schrecklich kalt auf dem Pferd sein und ... “
    „Nein“, erwiderte Gregor knapp und wandte sich wieder an Sir Henry. „Ich bin sicher, wir können Sie bis nach Eddington mitnehmen. Dort können Sie wahrscheinlich ein Pferd mieten und Ihre Reise fortsetzen.“
    „Das wäre wunderbar.“ Sir Henry sah Gregor dankbar an. „Ich bin furchtbar in Eile, und genau dann kommt immer etwas dazwischen, nicht wahr?“
    „So ist es“, stimmte Gregor ihm zu.
    „Mylord?“, rief Chambers vom Kutschbock herunter. „Sollen die Damen nicht besser aussteigen? Wenn wir von der Straße rutschen, könnte sich die Kutsche überschlagen.“
    „Sie haben recht. Ich werde den Damen heraushelfen.“ Gregor ging zur Kutsche und öffnete die Tür.
    Als das Sonnenlicht ins Innere des Wagens fiel, verwandelten sich Venetias Augen in pures Silber. Gregor streckte die Hand aus. „Ihr werdet für einen Moment aussteigen und warten müssen, während wir die Kutsche über diese gefährliche Stelle bringen.“
    Venetia zögerte, dann nickte sie und legte ihre Hand in seine. Der leichte Druck ihrer Finger ließ eine heiße Welle durch seinen Körper laufen. Er packte fester zu, als sie auf die Tür zukam, und für einen atemlosen Moment tauchten ihre Blicke ineinander.
    Ohne nachzudenken, schlang er den Arm um ihre Taille und hob sie aus der Kutsche. Sekundenlang hielt er sie an sich gepresst, sodass sich jede Rundung ihres Körpers an ihn schmiegte.
    Ihre Wangen begannen zu glühen, ihre Augen weiteten sich. „Gregor!“, hauchte sie und sah sich verwirrt um.
    Ihre Verlegenheit brachte ihn zur Vernunft, er stellte sie auf die Füße und trat widerstrebend einen Schritt zurück.
    Um Venetia und Gregor herum herrschte angespannte Stille. Ravenscroft starrte finster vor sich hin, Chambers und Sir Henrys Kutscher waren angestrengt mit ihren Pflichten beschäftigt, und Sir Henry schaute mit verständnisvollem Gesicht in eine andere Richtung.
    Gregor verbeugte sich leicht vor Venetia. „Ich wollte nicht, dass du mitten im Matsch stehst, und habe dich darüber hinweggehoben. Hier ist es, äh, weniger dreckig.“
    Sie schaute nach unten. Gregors Blick folgte ihrem. Sie stand bis fast zu den Knöcheln im Wasser, denn er hatte sie mitten in eine Pfütze gestellt.
    Venetia schürzte ihre Röcke und trat aus der Lache heraus, wobei ihre Stiefeletten schmatzende Geräusche machten. „Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, MacLean.“
    „Hallo, Lord MacLean!“ Inzwischen stand Miss Platt in der offenen Kutschentür, offenbar bereit, in seine Arme zu springen. „Ich bin fertig zum Aussteigen.“
    Venetia gluckste vor Lachen, das sie mit einem Husten zu verbergen suchte.
    Nachdem er ihr einen kurzen, strafenden Blick zugeworfen hatte, forderte Gregor über seine Schulter hinweg Ravenscroft auf: „Seien Sie bitte so nett, Miss Platt aus der Kutsche zu helfen, Mr. West. “
    „Ich? Aber ...“
    Gregor sah ihn warnend an.
    Der jüngere Mann schluckte. „Oh, natürlich.“ Er ging durch die Pfützen zur Kutsche, blieb weit, weit von dem Wagen entfernt stehen und streckte Miss Platt nur die Spitzen seiner Finger entgegen, sodass sie sich gerade eben daran festhalten konnte.
    Sie blinzelte zum Boden. „Dort kann ich nicht hintreten. Es ist matschig. “
    Ravenscroft zog seine Hand weg. „Gut.“ Er wandte sich an Gregor. „Miss Platt will lieber in der Kutsche bleiben, wenn sie sich überschlägt.“
    „Das habe ich nicht gesagt!“, widersprach sie verärgert. Erneut streckte er seine Hand aus, blieb aber ebenso weit entfernt stehen wie zuvor.
    Gezwungen, sich irgendwie zu behelfen, stand Miss Platt gleich darauf neben Venetia am Straßenrand. Die Schuhe der beiden Frauen waren dreckig, ihre Füße nass.
    Gregor wandte sich Chambers, Ravenscroft und Sir Henry zu. „Wenn wir dafür sorgen, dass die Kutsche langsam vorwärts rollt und sie ein wenig von der Seite stützen, sollte es uns gelingen zu verhindern, dass sie von der Straße rutscht.“
    „Das könnte funktionieren“, vermutete Sir Henry. „Als meine Kutsche anfing zu rutschen,

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