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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Empörung versetzte.
    Er folgte Venetia zum Kamin und schob ihr die Hand unter den Ellenbogen. „Entschuldigen Sie uns bitte, Mrs. Bloom. Mein Mündel und ich haben etwas Wichtiges zu besprechen. “
    Venetia runzelte die Stirn. „Ich wüsste nicht, was ich mit dir zu besprechen hätte.“
    „Miss West“, mischte sich Mrs. Bloom mit ihrer lauten Stimme ein. „Lord MacLean ist Ihr Vormund. Man sollte stets den Anstand wahren. Außerdem werde ich mich jetzt ohnehin zu Tisch begeben. Den Geräuschen in der Halle nach zu schließen, wird das Frühstück gleich serviert werden.“ Mit einem hoheitsvollen Nicken ließ sie Venetia und Gregor stehen.
    Venetia schoss mit den Augen funkelnde Blitze auf Gregor ab und befreite sich aus seinem Griff. „Was willst du denn noch?“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will wissen, was für Pläne du für Ravenscroft und Miss Platt geschmiedet hast.“
    Unbekümmert zuckte Venetia die Achseln. „Warum bildest du dir ständig ein, ich würde irgendwelche Pläne schmieden?“ „Weil du in all den Jahren, die ich dich jetzt kenne, fast nichts anderes getan hast. Du warst ständig in Dinge verwickelt, die du nicht überschauen konntest. “
    „Das ist überhaupt nicht wahr! Nenn mir ein Beispiel.“ „Nun, zum Beispiel als du dem französischen Emigranten bei der Suche nach seiner angeblichen Familie geholfen hast“, erwiderte er prompt.
    Sie rollte mit den Augen. „Ich habe befürchtet, dass dir das einfallen würde.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, fandest du später heraus, dass ,Pierre ein Kunstdieb war und nicht einmal Franzose, sondern Korse. Und er dankte dir für deine Gastfreundschaft, indem er zwei der Lieblingsgemälde deines Vaters stahl.“ Venetia presste die Lippen aufeinander, dann zog sie die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen. „Das war ein einziges Mal. Nenn mir noch ein Beispiel!“
    „Da war die Frau, der du in der öffentlichen Bibliothek begegnet bist und die dir erzählt hat, sie sei eine Verwandte des Duke of Devonshire, und du hast ihr geglaubt... “
    „Sie sah aus wie eine Devonshire“, verteidigte sich Venetia. „Selbst du hast das zugegeben.“
    „Ja, aber ich habe sie nicht als Dienstmädchen in meinem Haus eingestellt. Du hingegen hast genau das getan, und ihr so Gelegenheit gegeben, bei einer der Dinnerpartys deines Vaters einen riesigen Krawall zu veranstalten, indem sie sich dem Duke of Devonshire vor die Füße warf und ihm erklärte, sie sei ein Kind der Liebe zwischen ihm und einer Waschfrau, die auf seinem Besitz in York arbeitet!“
    Venetia biss sich auf die Unterlippe, während ihre Augen fröhlich zu funkeln begannen. „Das war ein wenig peinlich, nicht wahr? Natürlich nicht für mich, aber für den Duke. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch mit mir redet.“
    „Es ist ein Wunder, dass überhaupt noch irgendjemand mit dir redet“, verbesserte Gregor sie und bemühte sich krampfhaft, ein Grinsen zu unterdrücken. Die Angelegenheit damals war tatsächlich ziemlich lustig gewesen, besonders als sich später herausstellte, dass die betreffende Frau ihre „Vorfahren“ verwechselt und eigentlich vorgehabt hatte, den Duke of Claridge anzusprechen.
    Das ganze Empfangszimmer war im Chaos versunken, die Gäste hatten durcheinandergeschrien und nach einem Diener gerufen, der die Frau nach draußen schaffen sollte, während Venetia dem armen Mädchen in aller Ruhe wieder auf die Füße geholfen und ihr vorgeschlagen hatte, doch lieber unter vier Augen mit dem Duke zu sprechen. Daraufhin hatte die Frau sich widerstandslos aus dem Zimmer führen lassen. Als Venetia auf dem Weg zur Tür an Gregor vorbeigekommen war, hatte sie ihm ein fröhliches Lächeln und ein Augenzwinkern geschenkt, über das er noch mehr hatte lachen müssen, als er es zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon getan hatte.
    Er sah sie mit inzwischen recht heiterem Blick an. „Du weißt, dass es noch mehr Beispiele für deine Verrücktheiten gibt. Als du damals das heimatlose Straßenkind in das Haus deines Vaters gebracht hast... “
    „Das war nicht mein Fehler. Er hat behauptet, Schornsteinfeger zu sein, und weil er Brandnarben an den Beinen hatte, glaubte ich ihm.“
    „Aber er war kein Schornsteinfeger, nicht wahr?“
    „Er könnte irgendwann mal einer gewesen sein“, erklärte sie und warf trotzig den Kopf in den Nacken.
    „Er war ein waschechter Taschendieb. Ich weiß es genau, weil ich nicht nur eine, sondern zwei Taschenuhren an

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