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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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seiner Weste, und innerhalb bemerkenswert kurzer Zeit schob sie sie ihm von den Schultern. Ungeduldig warf sie das Kleidungsstück hinter sich und wandte sich seinem Hemd zu, das sie mit fliegenden Fingern aus dem Bund seiner Hose zerrte.
    Er konnte sich an keine Frau erinnern, die so entschlossen gewesen war. Venetia war nun die diejenige, die ihn verführte, und er genoss jede Minute davon.
    Sie wollte es, wollte ihn.
    Wilde Leidenschaft brauste durch seine Adern, und er schob die Hände in ihr Haar und küsste sie voll Verlangen. In diesem Moment gab er den letzten Rest seiner Kontrolle auf.
    Es gab keinen Weg zurück.

13. Kapitel
    Es war ein heißer Sommertag, als ich euren Großvater zum ersten Mal sah. Ich kam von den Feldern zurück, wo ich meinem Vater geholfen hatte. Meine Haare hatte ich mit einem Tuch zusammengebunden, mein Kleid klebte feucht vom Schweiß an mir, und an den Füßen trug ich Stiefel, in die ich zwei Mal hineingepasst hätte. An Tagen wie jenem sehnte ich mich mit jeder Faser meines Körpers nach einem besseren Leben. Euer Großvater kam von auswärts und war zum ersten Mal in der Stadt, um seine Tante zu besuchen. Er warf nur einen einzigen Blick auf mich, zerzaust und schmutzig, wie ich war, und sagte: „Das ist die Frau, die ich heiraten werde! Wo warst du mein ganzes Leben lang, meine Liebste?“ Und ohne zu zögern, antwortete ich: „Lass mich in Ruhe, du Halunke! Wenn du mit einem leeren Geldbeutel kommst, kannst du sofort wieder verschwinden, denn ich werde lieber unverheiratet bleiben, als dauernd hungrig sein ...
    ...so sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Venetias Mutter pflegte voller Begeisterung zu sagen, dass sie ohnmächtig geworden war, als Mr. Oglivie sie zum ersten Mal umarmt hatte. Venetia hatte diese Erzählung dem Hang ihrer Mutter zur Dramatisierung zugeschrieben, doch als sie nun Gregors leidenschaftliche Umarmung spürte, schwanden auch ihr fast die Sinne, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und die Knie gaben unter ihr nach.
    Ihr Entschluss, sich stets schicklich und anständig zu benehmen und ihre Unschuld keinesfalls spontan und unüberlegt zu verschenken, verblasste, wurde unwichtig und war nach ein paar Küssen völlig vergessen, so wie der Wind ein paar Rauchwölkchen fortweht.
    Sie konnte nicht anders, als seine Küsse zu erwidern, während ihre Hände sich wie von selbst an seiner Kleidung zu schaffen machten, sie lockerte und beiseiteschob. Ein winziger Teil ihres Gehirns wusste zwar noch, dass sie einen hohen Preis dafür würde bezahlen müssen, wenn sie weitermachte. Aber in diesem Moment erschien ihr kein Preis zu hoch.
    Bis zu diesem Tag war ihr Leben langweilig und vorhersehbar gewesen. Sie aber verdiente Leidenschaft ohne Reue. In einem Augenblick war sie noch ruhig und beherrscht gewesen, und im nächsten Moment verlor sie die Kontrolle, nur wegen einer einzigen Berührung oder auch wegen der Art, wie er sie angesehen hatte, bevor er zum Fenster gegangen war ...
    Die Erinnerung an Gregors Anblick dort am Fenster durchdrang für einen Moment das Verlangen, welches Venetia durchströmte. Gregor hatte etwas in den Schnee geworfen. In der Sonne hatte es wie eine Münze aufgeblitzt. Warum hatte er Geld dort hinausgeworfen?
    Seine Lippen glitten an ihrem Nacken hinab, und Venetia verlor den Faden ihrer Gedanken ebenso wie ihre Fähigkeit, sich auf den Beinen zu halten. Ihre Knie gaben nach, doch er umfing sie und hielt sie; sie fühlte jeden seiner Muskeln, und es war, als würden sich die harten Stränge in ihre Haut brennen.
    Sein Mund war heiß und besitzergreifend, seine Hände hielten sie eng an seinen festen Körper gepresst. Er war Leidenschaft und Hitze, Gefahr und Verlangen, und für diesen einen Moment gehörte er ganz allein ihr.
    Seine Hände umfassten ihre Schultern, und plötzlich hob er den Kopf und sah ihr in die Augen. Sein Mund - sein wundervoll geformter, köstlich weicher Mund - war geöffnet, und er stieß den Atem heftig zwischen den Lippen hervor. Seine Haut war gerötet; Venetia nahm den leichten Geruch seines Rasierwassers und einen Hauch von Rumaroma wahr.
    Ihr Körper schrie nach seinen Lippen, die nicht mehr auf ihren waren. Als sie ihn ansah, erkannte sie in seinem Blick die wiederkehrende Vernunft und ein leises Bedauern. Bei der Erkenntnis, dass ihr wundervoller, verrückter, leidenschaftlicher Moment vorüber war, tat ihr das Herz weh.
    In dem

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