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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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verzweifelten Bemühen, den Augenblick' zu verlängern, grub sie die Hände in sein Hemd und schob ihre Hüften so weit vor, dass sie sich an seinen Körper pressten.
    Ein fast schmerzlicher Ausdruck zog über sein Gesicht, von seinen Lippen kam ein Seufzer. „Venetia“, keuchte er. „Tu das nicht.“
    „Was soll ich nicht tun? Das hier?“ Sie strich mit ihren Lippen über seine und ließ jeden Gedanken an Würde und Zurückhaltung fallen.
    Er stöhnte und zog sie noch dichter an sich heran, die Arme fest hinter ihrem Rücken verschränkt.
    An ihrer Hüfte spürte sie deutlich eine harte Erhebung. Es war nicht sein Hüftknochen, denn der wäre seitlich gewesen, das hier aber war direkt in der Mitte und presste sich höchst nachdrücklich gegen ihren Magen.
    Venetia hatte mehr Zeit als die durchschnittliche junge Dame mit Pferden verbracht; sie kannte sich mit den grundsätzlichen Fragen des Lebens aus und wusste, was sich da an sie drückte. Sie konnte nicht anders, als die Augen schließen und den Druck erwidern, indem sie sich sanft nach vorn und wieder zurückbewegte.
    Dieses Mal kam Gregors Stöhnen tiefer aus seiner Kehle, und der Ausdruck auf seinem Gesicht lag irgendwo zwischen Qual und Verzückung, während er die Augen schloss und den Kopf in den Nacken warf.
    In diesem einen Augenblick dachte er einzig und allein an sie und an keine andere Frau, das konnte sie an seinem Gesicht ablesen. Das pure, qualvolle Verlangen, welches sie in seinen Zügen sah, entzündete ein loderndes Feuer in ihr, jagte einen heißen Schmerz durch ihre Brüste, brachte ihre Schenkel zum Zittern und ließ ihr Begehren ins Unermessliche wachsen.
    Wieder schob sie ihm die Hüften entgegen. Gregor fluchte unterdrückt vor sich hin, während seine Hände sich schmerzhaft um ihre Oberarme schlossen. „Führe mich nicht in Versuchung“, stieß er mit heiserer Stimme hervor.
    „Warum nicht?“
    Sekundenlang erwiderte er ohne zu blinzeln ihren Blick.
    „Du weißt, warum du es nicht tun solltest.“ Seine Brauen zogen sich zusammen, und sein Mund war plötzlich nur noch ein schmaler Strich. „Du wirst dem hier ein Ende setzen müssen, Venetia. Ich kann es nicht.“
    Er wollte, dass sie ihn fortschickte. Aber die Erkenntnis, wie sehr er sie gegen alle Vernunft wollte, ließ sie nur noch mehr wünschen, diese Momente könnten noch möglichst lange andauern. Wenn sie es jetzt beendete, würde sie nie wieder seine Umarmung und seine Lippen auf ihren spüren, das wusste sie.
    Es war ein berauschendes Gefühl zu erleben, dass sie die Macht besaß, in Gregor MacLean brennende Leidenschaft zu entfachen. Er hatte seine Affären ebenso abgewickelt, wie er alles in seinem Leben anging, ruhig und kontrolliert. Nie zuvor hatte sie ihn überwältigt von Leidenschaft gesehen; er wählte seine Geliebten mit ebenso kühlem Kopf aus wie seine Pferde.
    Eine Welle des Stolzes durchlief sie. Als er sie aufforderte, die Kontrolle zu übernehmen, hatte Gregor eine winzige Kleinigkeit vergessen: Sie war eine Oglivie. Ihre Familie sprühte vor Lebenslust, und sie wollte, dass Gregor sie küsste, sie berührte und ihr Verlangen stillte.
    Sie ließ ihre Hände an seinem Hemd hinaufgleiten, klammerte sich in den Stoff und zog ihn näher an sich heran. „Küss mich.“
    Sein Blick verdunkelte sich, seine Hände umfassten ihre Hüften fester. „Wenn ich dich jetzt küsse, werde ich nicht mehr aufhören können“, erklärte er ihr in barschem Ton.
    „Ich will auch nicht, dass du aufhörst“, erwiderte sie sanft.
    Die Muskeln in seinen Wangen spannten sich an, und seine Augen leuchteten wie grünes Feuer. „Dann werden wir mit den Folgen leben müssen. Verstehst du mich? Wir werden heiraten müssen.“
    Heiraten? Die eiskalte Vernunft, die in diesem Wort steckte, sorgte dafür, dass ihre Leidenschaft sich von einer Sekunde auf die andere in Luft auflöste. Sie tat so hastig einen Schritt rückwärts, dass sie fast gestürzt wäre. Während sie sich von ihm abwandte, kreuzte sie die Arme vor der Brust, als wollte sie sich vor seinen Blicken schützen.
    Gregor blieb mit leeren, hängenden Armen zurück; er hatte sein Ziel erreicht. Mit einem einzigen Satz hatte er das Feuer gelöscht, das silberhell in Venetias Augen gebrannt hatte.
    Fast hätte er darüber lachen müssen, wenn ihre Reaktion nicht so heftig gewesen wäre.
    In diesem Moment verstand er Ravenscrofts Enttäuschung darüber, dass die von ihm geplante Flucht nicht geklappt hatte. Obwohl Gregor

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