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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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erscheint mit hüpfenden Brüsten, stellt mein Getränk vor mir ab und eilt auf ein paar Typen zu, die ihr vom Nebentisch aus zurufen. Gott sei Dank.
    “Du solltest mal Sex an einem öffentlichen Ort probieren, bevor du ganz damit aufhörst.”
    “Im Moment würde ich meinetwegen im Fernsehen Sex haben, wenn es Charles scharf machen würde.”
    “Gott, das zu hören würde Mama direkt ins Grab befördern!” Samera bricht in lautes Gelächter aus, doch ich entdecke etwas in ihren Augen – etwas, das zeigt, dass sie unsere Mutter vermisst. “Hast du mal wieder mit ihr gesprochen?”
    “Mit Mama?”
    Sie nickt.
    “Vor ungefähr einer Woche. Sie wollte gerade zu irgend so einer Bibelveranstaltung in Kalifornien.”
    “Soll das heißen, sie durfte dieses Gelände in Alabama endlich mal verlassen?”
    “Klang nach einer Art Gruppenreise.”
    “Warum kapiert sie nicht, dass es sich nur um eine beschissene Sekte handelt?” Samera schüttelt den Kopf. “Religiöse Wahnsinnige. So was kann ich nicht ausstehen.”
    “Sie scheint glücklich zu sein.” Und mehr kann man sich doch wirklich nicht wünschen. Ich weiß, dass sie ein schweres Leben hatte. Vermutlich hat sie in ihrer Kindheit ein Trauma erlebt und sucht seitdem nach ihrem inneren Frieden. Ich spreche nicht oft mit meiner Mutter, meist nur, wenn sie zwischendurch mal eine Minute Zeit hat, um mich anzurufen. Sie hat sich hundertprozentig dieser Kirche verschrieben, ihrer neuen Familie, und für nichts anderes mehr Zeit. Was auch in Ordnung ist. Ich kann ihre Art, Gift und Galle zu spucken, schließlich nicht allzu oft ertragen.
    Samera schaut finster vor sich hin. “Vergiss Mama. Du bist hier, um über Charles zu sprechen.”
    Tja, Samera ist eine gute Schauspielerin, aber ich weiß, wie sehr es sie verletzt hat, als unsere Mutter sie einfach aus ihrem Leben verbannte. Noch jemand, der sie wegstieß wie unser Vater, als wir noch klein waren.
    Aber darüber will ich jetzt nicht sprechen, auch wenn ich glaube, dass es Samera guttun würde. Stattdessen sage ich: “Sexy Kleidung, ja? Das, meinst du, macht den Unterschied?”
    “Nicht nur sexy. Zieh dich wie eine echte Schlampe an. Und nicht nur zu Hause, sondern auch, wenn du mit deinen Freundinnen ausgehst. Dann wird Charles sich fragen, wen du wirklich triffst. Im Ernst, kaum macht man die Männer eifersüchtig, setzen sie alles daran, einen wieder ins Bett zu bekommen.”
    “Vielleicht hast du recht.” Früher hat mich Charles immer noch ein wenig fester in den Arm genommen, wenn ein anderer Mann mich anschaute.
    “Ich habe recht. Und das weißt du, sonst wärst du nicht hier.”
    “Das streite ich ja nicht ab.”
    “Sieh mal, Süße. Lana hat gerade ihren Auftritt beendet, das heißt, ich muss in die Garderobe und mich fertig machen. Aber bleib noch, trink aus. Geht auf mich.”
    Wir stehen auf und umarmen uns. “Ich hab dich lieb, Sammie.” Und das stimmt. Von ganzem Herzen. Egal, wie selten wir uns sehen, sie ist immer in meinem Herzen. Weil ich vier Jahre älter bin, habe ich das Gefühl, sie beschützen zu müssen, obwohl sie vermutlich die Stärkere von uns ist.
    “Ich dich auch. Noch einen letzten Rat?”
    “Klar.”
    “Durchsuche Charles' Kleider. Seine Geldbörse, sein Auto. Alles.”
    “Sam…”
    “Ich meine es ernst. Schau nach, ob der Scheißkerl irgendwelche Telefonnummern versteckt oder Kondome. Ein Mann ist nämlich immer ein Mann. Wenn er nicht mit seiner Frau fickt, dann mit einer anderen.”

6. KAPITEL
    L ishelle
    Als Rhonda den Kopf in die Garderobe steckt, schaue ich weg. Ich bin ihr die ganze Woche aus dem Weg gegangen. Sie mir auch, da bin ich sicher. Und das war auch besser so.
    Aber offenbar hat sie beschlossen, heute den ersten Schritt zu tun. Das Timing ist perfekt – Joanie, die Friseurin, ist gerade einen Kaffee trinken gegangen.
    Zufall?
    Rhonda betritt mit gesenktem Blick den Raum und schließt die Tür hinter sich. “Hallo”, sagt sie sanft.
    “Selber hallo.”
    “Ich wollte nur sagen …”
    “Hast du es gewusst?”, frage ich. “Hast du gewusst, dass dein Cousin schwul ist oder bisexuell oder was zum Teufel auch immer?”
    Sie weicht meinem Blick aus.
    “Du wusstest es?” Ich starre sie entgeistert an. “Rhonda, wieso?”
    Endlich sieht sie mir in die Augen. “Trevor sagte, dass es ihm leidtut. Dass er viel Spaß mit dir hatte, bevor …”
    “Bevor sein Freund beschloss, dass er ihn zurückhaben will?”
    “Trevor mag dich wirklich.”
    Ich

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