Enthemmt!
Lippenstift vor dem Spiegel, dann eilen wir nach draußen.
In der Tür stoße ich mit jemandem zusammen. Arlene Nash, die sich im Gegensatz zu mir nicht entschuldigt. Stattdessen mustert sie mich von Kopf bis Fuß und verzieht ihre Lippen kaum merkbar nach unten.
“Arlene”, sage ich. Ich muss gestehen, dass sie umwerfend aussieht in dem eng anliegenden schwarzen Abendkleid, das ich vor Kurzem bei “Fendi” gesehen habe und beinahe selbst gekauft hätte.
Sie zwingt sich zu einem Lächeln. “Wie schön, dich zu sehen, Claudia. Wie läuft es mit den Hochzeitsvorbereitungen?”
“Es wird
das
Ereignis der Saison.” Ich kann einfach nicht anders, als zu prahlen. Zu oft habe ich Gerüchte darüber gehört, dass Arlene sich für Adam interessiert. Seit ich mit ihm zusammen bin, hat sie mich nie mehr zu ihren Festen eingeladen.
“Ich kann es kaum erwarten”, behauptet sie, und ich glaube ihr kein Wort.
Arlene betritt die Toilette, gefolgt von einer Frau, die ich nicht kenne.
“Meine Güte”, kommentiert Alisha. “Was für eine Oberzicke.”
“Das hast du schnell erkannt.”
“Ich schätze, da steckt etwas dahinter.”
“Ja, aber damit will ich dich nicht langweilen. Komm, wir suchen Charles.”
Wenn Adam spricht, geht etwas Elektrisierendes von ihm aus. Er hat die Fähigkeit, die Zuhörer zu fesseln, sie dazu zu bringen, alles zu unterlassen, was sie gerade tun, um ihm zuzuhören. So wie gerade jetzt.
Er ist völlig natürlich, wenn er vor Leuten spricht, und deswegen ist mir, wie allen anderen auch, klar, dass er unbedingt ein öffentliches Amt übernehmen muss.
“Die Mutter kam in Tränen aufgelöst zu mir und erzählte, dass die Reise in die Türkei ein Lächeln auf das Gesicht ihres Sohnes zauberte, das sie nicht mehr gesehen hatte, seit er krank wurde. Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren konnte er wieder Kind sein. Lachen und Spaß haben, ohne sich Sorgen über seine Behandlungen zu machen.” Adam lässt seinen Blick über die Menschenmenge schweifen. “Das, sehr geehrte Damen und Herren, ist der Grund, warum ich tue, was ich tue. Diese Arbeit ist wichtig. Die wichtigste Arbeit überhaupt.” Die Gäste nicken und murmeln zustimmend. “Ich möchte jedem Einzelnen von Ihnen danken, dass Sie heute Abend gekommen sind, um diese wichtige und wunderbare Sache zu unterstützen. Mit Ihrer Hilfe können wir jedem kranken Kind in Georgia einen Traum erfüllen.”
Die Menge bricht in Beifall aus. Ich lächle Adam bewundernd an. Er hebt eine Hand und winkt, und als der Applaus verebbt, spaziert er von der Bühne.
Ich schlinge meine Arme um ihn. “Das war eine wunderbare Rede, Adam. Du haust die Leute jedes Mal um.”
“Danke, Babe.”
Während er Hände schüttelt, bleibe ich dicht an seiner Seite. Er kümmert sich um die Öffentlichkeit, als ob er sich bereits im Wahlkampf befände. Nach einigen Minuten nimmt er meine Hand. “Ich muss hier mal kurz raus.”
Er zerrt mich mit sich, wir rennen geradezu durch Atlantas elegantesten Superluxusclub. Ein Club, in den nur Mitglieder dürfen, wobei an so einem Abend natürlich jeder kommen darf, der in der Lage ist, den Eintritt zu bezahlen – der Erlös geht dann an die Stiftung “Wünsche werden wahr”.
Gerade will ich Adam fragen, wohin er mich bringt, als er schon die Tür zu einer Art Lagerraum aufstößt und mich hineindrängt.
Bevor die Tür noch ins Schloss fällt, schiebt er mein Kleid bis über die Hüften.
“Adam”, sage ich alarmiert.
“Ich habe genug von all den Leuten. Jetzt will ich dich lecken.”
Ich öffne den Mund, um zu protestieren, aber er zieht bereits mein Höschen nach unten, lässt seine Zunge über mich streichen und stöhnt lang und laut, als ob mein Nektar das Süßeste wäre, was er je gekostet hat.
“Das wollte ich schon den ganzen Abend tun.”
Ich weiß, dass vor dieser Tür fünfhundert Gäste sind, aber ich kann meinem Mann einfach nicht widerstehen. Und will es auch gar nicht. Bestimmt wird niemand in diesen Lagerraum kommen, ich fühle mich also ganz sicher.
Seine heiße Zunge lässt von meiner Klit ab, und nun bin ich es, die aufstöhnt. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, kralle ich mich in seine Schulter.
Gerade als ich von einer Welle der Leidenschaft überspült werde, höre ich das Quietschen der Tür und springe so schnell zurück, dass ich stolpere und beinahe hinfalle.
“Scheiße”, murmle ich und versuche, mein Kleid in Ordnung zu bringen. Erst da fällt mir auf, dass Adam es
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