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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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fest, er zieht mich zurück. Ich sehe die Frage in seinem Gesicht, und ich werde sie beantworten, aber nicht hier.
    Die Aufzugtüren öffnen sich, und ich eile davon, bevor ich noch ausraste. Sobald wir im Zimmer sind, wirbele ich zu ihm herum. »Sieh mich nicht an, als wäre ich ein hilfloser Welpe, der verhätschelt werden muss, Chris. Das ist es nicht, was ich jetzt brauche. Ich brauche das, was du heute gebraucht hast. Ich brauche eine Flucht. Ich muss wissen … es ist so viel. Zu viel. Ich brauche …« Ich habe keine Worte mehr. Ich brauche einfac h …
    Ich ziehe den Reißverschluss meines Kleids auf und schiebe es hinunter, sodass ich in Strümpfen und hohen Schuhen dastehe – und mit den baumelnden Rubinen. Ich bin verzweifelt darauf aus, Chris zu provozieren, ihn dazu zu bringen, mich zu nehmen, wie er es immer tut – leidenschaftlich, vollkommen.
    Chris zieht mich heftig an sich, und er ist hart, wo ich weich bin, stark, wo ich immer noch schwach bin.
Ja.
Genau das brauche ich. »Fick mich, Chris. Bring mich an diesen Ort, an den du gehst, und sei nicht sanft.«
    Er streicht mir mit der Hand übers Haar. »Nicht heute Nacht, Sara. Nicht, nachdem du mir gerade erzählt hast, dass sich dieser Bastard dir aufgezwungen hat.«
    »Das war vor zwei Jahren, Chris.«
    »Eine Nacht, die du heute Abend noch einmal durchleben musstest.«
    »Tu das nicht. Behandle mich nicht, als wäre ich zerbrechlich, oder Michael gewinnt.«
    »Ich behandle dich nicht, als wärst du zerbrechlich.«
    »Doch, das tust du, und wenn du es jetzt tust, wirst du es immer tun. Es wird uns verändern.«
    »Nein. Eine Nacht ist kein Leben.«
    »Dies ist nicht nur eine Nacht. Es ist diese Nacht. Es ist die Nacht, in der …«
    Der Schmerz in meiner Brust lässt mich verstummen, und ich stemme mich gegen ihn. »Schmerz, der Ekstase ist. Schmerz, der Flucht ist. Ich brauche heute Nacht einfach das, was du brauchst.«
    »Nein, Baby. Ich werde heute Nacht nicht mit dir dorthin gehen.«
    »Du meinst, du wirst niemals mit mir dorthin gehen!« Ich greife an. »Du hast Angst davor, mich jetzt dorthin zu bringen. Dann funktioniert es nicht. Dann hat er uns bereits zerstört.« Ich schüttle den Kopf. »Ich muss weg von hier. Ich muss nach Hause.« Ich will meine Arme aus seinem Griff entwinden, aber er hält mich mühelos fest. »Lass los. Verdammt, lass los!«
    »Sara …«
    Ich kralle die Hände in die Ärmel seines Jacketts. »Ich
wusste,
dass das passieren würde. Ich wusste, wenn ich es dir erzähle, würdest du Angst davor haben, du zu sein.«
    Meine Wangen sind nass von Tränen. Ich weiß nicht, warum zum Teufel ich weiterweine. »Lass mich einfach los, damit ich mich heute Nacht aus dieser Hölle herausarbeite, nur diese einzige Nacht, Chris. Lass mich meinen Weg finden, damit fertigzuwerden. Und den muss ich ohne dich finden.«
    Er drängt mich gegen den Schreibtisch, die Hände auf meinen Hüften, sein Gesichtsausdruck undeutbar. Er ist immer noch so verdammt beherrscht. Ich bin innerlich und äußerlich nackt, und er ist dem Niederreißen der Mauer, die dieser Abend zwischen uns errichtet hat, nicht einen Schritt näher als zu der Zeit, da ich noch voll bekleidet war.
    »Lass mich jetzt einfach gehen, Chris.« Meine Stimme ist kaum hörbar. Ich bin besiegt und geschlagen. »Bitte.«
    Sein Gesichtsausdruck wird weicher, und er wischt mir die Tränen ab. »Sara, Baby, du bist nicht allein. Und ich werde dich nicht ausschließen.«
    »Das wirst du. Das tust du. Du hast heute versucht, mich auszuschließen, bevor du überhaupt von der Sache erfahren hast. Wie kann ich glauben, dass du dich mit mir an diese dunklen Orte begibst, die du brauchst, wenn du vor heute Abend nicht einmal selbst daran geglaubt hast?« Ich greife nach seinem Revers, und die tiefe Qual, die ich verspüre, ist wie Sandpapier in meiner Kehle. Ich finde kaum meine Stimme wieder. »Und was, wenn ich jetzt dorthin gehen muss? Ich muss fliehen. Ich muss etwas anderes fühlen als das, was ich gerade fühle, Chris.«
    Er schaut auf mich herab, und ich sehe die Schatten in seinen Augen, ich sehe einen Strudel der Gefühle, ein tiefes Meer von Empfindungen, die ich nicht verstehe, und ich befürchte, dass wir beide in diesem Meer ertrinken. Es ist zu viel. Alles ist zu viel. »Chris«, flüstere ich flehend. Er soll diesen Schmerz in mir verscheuchen. Er soll mich da wegholen, wie nur er es kann.
    Plötzlich hebt er mich hoch und trägt mich zum Bett. Wir fallen auf die Matratze,

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