Enthüllung
Abend tranken?«
»Ich bat meine Sekretärin, ihn zu besorgen.«
»Ms. Ross?«
»Ja.«
»Sie arbeitet schon lange für Sie?«
»Ja.«
»Sie kam mit Ihnen von Cupertino hierher?«
»Ja.«
»Sie ist eine vertrauenswürdige Angestellte?«
»Ja.«
»Wie viele Flaschen baten Sie Ms. Ross zu kaufen?«
»Ich weiß nicht mehr, ob ich ihr eine bestimmte Anzahl nannte.«
»Gut. Und wie viele Flaschen hat sie gekauft?«
»Drei, glaube ich.«
»Drei. Und baten Sie Ihre Sekretärin, sonst noch etwas zu besorgen?«
»Was denn?«
»Baten Sie sie, Kondome zu besorgen?«
»Nein.«
»Wissen Sie, ob sie Kondome kaufte?«
»Nein, das weiß ich nicht.«
»Sie tat es aber. Sie kaufte in einem Drugstore in der Second Avenue Kondome.«
»Also, wenn sie Kondome gekauft hat«, sagte Johnson, »dann müssen die für ihren eigenen Gebrauch bestimmt gewesen sein.«
»Können Sie sich irgendeinen Grund denken, warum Ihre Sekretärin behauptet, sie habe die Kondome für Sie gekauft?«
»Nein«, sagte Johnson sehr gedehnt. Sie überlegte. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie das sagen sollte.«
»Einen Augenblick!« unterbrach Murphy. »Ms. Fernandez, wollen Sie behaupten, daß die Sekretärin tatsächlich sagte, sie habe für Ms. Johnson Kondome gekauft?«
»Ja, Euer Ehren. Das behaupten wir.«
»Haben Sie einen Zeugen dafür?«
»Jawohl.«
Heller, der neben Meredith saß, rieb sich die Unterlippe mit dem Finger. Meredith ließ keine Reaktion erkennen. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern hielt den Blick in Erwartung der nächsten Frage weiterhin ruhig auf Fernandez gerichtet.
»Ms. Johnson, gaben Sie Ihrer Sekretärin Anweisung, Ihre Bürotür abzusperren, als Mr. Sanders bei Ihnen war?«
»Ganz bestimmt nicht.«
»Wissen Sie, ob sie die Tür abgesperrt hat?«
»Nein.«
»Können Sie sich erklären, warum sie dann jemandem erzählt, Sie hätten sie aufgefordert, die Tür abzusperren?«
»Nein.«
»Ms. Johnson. Ihr Treffen mit Mr. Sanders fand um 18 Uhr statt. Hatten Sie am späteren Abend weitere Termine?«
»Nein, das war der letzte Termin.«
»Hatten Sie nicht ursprünglich noch einen Termin um neu n zehn Uhr, den Sie absagten?«
»Ach, ja, das ist richtig, ich hatte einen Termin mit Stephanie Kaplan. Aber ich sagte ab, weil ich die Zahlen noch nicht fertig hatte, die sie überprüfen sollte. Ich hatte keine Zeit gehabt, mich vorzubereiten.«
»Wissen Sie, daß Ihre Sekretärin Ms. Kaplan erklärte, Sie würden den Termin platzen lassen, weil Sie einen anderen Termin wahrnehmen müßten, und zwar eine Besprechung, die lange dauern werde?«
»Ich weiß nicht, was meine Sekretärin ihr gesagt hat«, erw i derte Meredith. Zum erstenmal wirkte sie ein bißchen undul d sam. »Wir sprechen hier sehr viel über meine Sekretärin. Vielleicht sollten Sie diese Fragen besser ihr selbst stellen.«
»Ja, vielleicht sollten wir das tun. Das ließe sich bestimmt arrangieren. Nun gut. Jetzt zu etwas anderem. Mr. Sanders sagte, er habe, als er Ihr Büro verließ, eine Putzfrau gesehen. Haben Sie diese Frau auch gesehen?«
»Nein. Ich blieb in meinem Büro, als er gegangen war.«
»Die Putzfrau, Marian Walden, sagt, sie habe, bevor Mr. Sanders aus Ihrem Büro kam, einen lauten Wortwechsel gehört. Sie sagt, sie habe einen Mann sagen hören: ›Das ist keine gute Idee, ich will das nicht‹, und dann habe eine Frau gesagt: ›Du kannst mich nicht einfach so sitzenlassen, du Wichser.‹ Können Sie sich erinnern, so etwas gesagt zu haben?«
»Nein. Ich erinnere mich, gesagt zu haben: ›Das kannst du nicht mit mir machen.‹«
»Aber daran, daß Sie ›Du kannst mich nicht einfach so si t zenlassen‹ gesagt haben, können Sie sich nicht erinnern?«
»Nein.«
»Ms. Walden ist sich ganz sicher, daß Sie das gesagt haben.«
»Ich weiß nicht, was Ms. Walden gehört zu haben glaubt«, erwiderte Johnson. »Die Tür war die ganze Zeit über geschlo s sen.«
»Sprachen Sie nicht ziemlich laut?«
»Ich weiß nicht. Schon möglich.«
»Ms. Walden sagt, Sie hätten geschrien. Und auch Mr. Sa n ders hat ausgesagt, daß Sie geschrien hätten.«
»Ich weiß es nicht.«
»Gut. Ms. Johnson, Sie sagten, Sie hätten Mr. Blackburn mitgeteilt, daß Sie nach dieser unglücklich verlaufenden Sitzung am Dienstag morgen nicht mehr mit Mr. Sanders zusamme n arbeiten könnten.«
»Ja, das stimmt.«
Sanders beugte sich vor. Das hatte er während Meredith’ Darstellung des Vorfalls völlig überhört. Er war so
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