Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
ziemlich schwer beschäftigt. Können wir uns Anfang nächster Woche noch mal darüber unterhalten?«
    »Das ist zu spät.«
    »Aber die Sache ist die, daß ich eben im Augenblick ziemlich zu tun habe.«
    »Was ist los, Gary?«
    »Also bitte, Tom! Du weißt genau, was los ist.«
    »Ich brauche Hilfe, Gary.«
    »Ich würde nichts lieber tun, als dir zu helfen, Mann. Aber Blackburn hat mich gerade angerufen und gesagt, wenn ich irgendwas für dich mache, ganz egal, was, darf ich damit rechnen, daß morgen früh um sechs das FBI bei mir auf der Matte steht.«
    »Um Gottes willen! Wann hat er angerufen?«
    »Vor zwei Stunden ungefähr.«
    Vor zwei Stunden. Blackburn war ihm weit voraus. »Gary …«
    »He, du weißt, daß ich dich mag, Tom. Aber diesmal geht’s wirklich nicht. Okay? Ich muß jetzt auflegen.«
    Klick.

    D as alles überrascht mich, ehrlich gesagt, nicht im gering s ten«, sagte Louise Fernandez und schob den Pappteller zur Seite. Sanders und sie hatten in Fernandez’ Büro Sandwiches gegessen. Es war 21 Uhr. In den umliegenden Büros herrschte Stille, aber das Gespräch wurde häufig durch das Klingeln von Fernandez’ Telefon unterbrochen. Es hatte wieder zu regnen begonnen. Donnergrollen war zu hören, und wenn Sanders aus dem Fenster blickte, sah er hin und wieder Blitze über den Himmel zucken.
    Auf einmal überkam ihn in der menschenleeren Kanzlei das Gefühl, als gäbe es auf der Welt nur mehr ihn, Fernandez und die einbrechende Dunkelheit. Alles ging so schnell: Diese Frau, die er heute zum erstenmal in seinem Leben gesehen hatte, war in kürzester Zeit zu einer Art Rettungsanker für ihn geworden. Er ertappte sich dabei, daß er sich an jedes ihrer Worte kla m merte.
    »Bevor wir weitermachen, möchte ich auf eines hinweisen«, sagte sie. »Sie taten gut daran, nicht zu Johnson ins Auto zu steigen. Sie dürfen sich nie wieder in eine Situation begeben, in der Sie mit ihr allein sind, nicht einmal für wenige Augenblicke. Niemals. Unter gar keinen Umständen. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie es tun, ist Ihre Sache verloren.«
    »Ich werde es nicht tun.«
    »Gut. Also. Ich hatte eine lange Unterredung mit Blackburn. Wie Sie bereits vermuteten, steht er unter unglaublichem Druck, diese Sache zu bereinigen. Ich habe versucht, die Schlic h tungssitzung auf den Nachmittag festzusetzen, woraufhin er mir zu verstehen gab, daß die Firma bereit ist zu verhandeln und sofort loslegen wollte. Er macht sich Sorgen, die Verhandlungen könnten zu lange dauern. Deshalb will er morgen früh um neun anfangen.«
    »Okay.«
    »Herb und Alan haben bereits einiges in Erfahrung gebracht. Ich denke, daß wir von dieser Seite morgen einige Unterstü t zung erwarten dürfen. Und auch diese Artikel über Johnson könnten sich als nützlich erweisen«, sagte sie mit einem Se i tenblick auf die Kopien der ComLine-Artikel.
    »Warum denn? Dorfman sagt, sie seien völlig unwichtig.«
    »Ja, aber sie dokumentieren Johnsons Werdegang in der Firma, und das gibt uns einen Vorsprung. Auf so etwas kann man aufbauen. Das gleiche gilt übrigens für diese E-Mail von ›A. Friend‹.« Sie betrachtete mit gerunzelter Stirn den Papie r ausdruck. »Das ist eine Internet-Adresse.«
    »Ja«, sagte Sanders, der überrascht war, daß sie es erkannt hatte.
    »Wir arbeiten viel für High-Tech-Unternehmen«, erklärte sie. »Ich werde jemanden bitten, Genaueres darüber herauszufi n den.« Sie legte das Blatt zur Seite. »Jetzt möchte ich kurz Zwischenbilanz ziehen«, sagte sie. »Ihren Schreibtisch konnten Sie nicht ausräumen, weil man Ihnen zuvorgekommen war.«
    »So ist es.«
    »Und Ihre Computerdateien wollten Sie löschen, aber man hat Sie vom System ausgeschlossen.«
    »Ja.«
    »Bedeutet das, daß Sie nichts mehr verändern können?«
    »Ja, genau. Ich kann gar nichts mehr machen. Ich habe in dieser Hinsicht nicht mehr Befugnisse als eine Sekretärin.«
    »Hätten Sie denn irgendwelche Dateien geändert?«
    Er zögerte. »Nein. Aber ich hätte mich, sagen wir mal, ein bißchen umgesehen.«
    »Sie hatten nichts Spezielles im Sinn?«
    »Nein.«
    »Mr. Sanders, ich möchte Sie daraufhinweisen, daß ich nicht in der Lage bin, diese Dinge zu beurteilen. Ich versuche nur, mich auf das vorzubereiten, was morgen geschehen kann. Ich möchte wissen, welche Überraschungen die Gegenpartei auf Lager hat.«
    Sanders schüttelte den Kopf. »In den Dateien ist nichts, was mich kompromittieren könnte.«
    »Haben Sie gründlich darüber

Weitere Kostenlose Bücher