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Enthuellungen eines Familienvaters

Enthuellungen eines Familienvaters

Titel: Enthuellungen eines Familienvaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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Angelegenheiten außer Haus gegangen und hatte zum Schutzengel der Hausbesorgerin gesagt: „Schau auf meinen auch ein bißchen, ich komme gleich wieder.“
    Und ich halte ganz und gar nichts davon, vom Schutzengel der Hausbesorgerin beschirmt zu werden.
    War das nicht rücksichtslos von Giacinto?
    Giacinto ist auch streitsüchtig; ich habe ihn dabei überrascht, wie er mit dem Schutzengel meines Chefs gestritten hat. Und so etwas kann ich nicht zulassen. Giacinto darf nicht verraten, was ich über den Chef denke, wenn der Chef mich schlecht behandelt.
    Außerdem ist er frech. Einmal habe ich ihm eine feierliche Strafpredigt gehalten und habe ihm klar und rundheraus gesagt, wenn er sich nicht zusammennehme, würde ich ihn entlassen und einen anderen Schutzengel engagieren.
    „Das wäre ganz etwas Neues“, antwortete Giacinto lächelnd. „Da wollen wir uns erkundigen, was die Gewerkschaft über die Angelegenheit denkt.“
    Das sind keine Antworten für einen Schutzengel!
    Daß Giacinto ein Schlingel ist, finde nicht nur ich; Camillo und Roberto haben dasselbe behauptet. Und bei ihnen handelt es sich um zwei hochachtbare Schutzengel.
    Eines Nachts wachte ich mit einem Ruck auf. Irgendwer raschelte neben mir.
    Ich blinzelte. Und im schwachen Schimmer des Nachtlichtes sah ich am Fußende des Bettes drei Herren in langem weißem Hemd: Giacinto mit Camillo, dem Schutzengel der süßen Frau meines vierten Stocks, und Roberto, dem Schutzengel unseres rosa Sprößlings. Sie schwatzten, und Giacinto führte natürlich das. große Wort. So erfuhr ich etwas Neues: wenn ein Schutzbefohlener stirbt, wechselt der Schutzengel den Herrn so wie ein Chauffeur. Denn Giacinto sagte: „Mein letzter war viel besser als dieser; ein ernster Bursche, ein Notar. Noch nie ist mir einer untergekommen, der für die Zeitungen schmiert. Das ist wenig ehrenvoll für mich, der schließlich von 1805 bis 1885 bei Victor Hugo angestellt war.“
    „Du hast also auch im Ausland gearbeitet?“ fragte Camillo.
    „Ja“, erklärte Giacinto. „Ich kann Französisch, Spanisch und Rumänisch perfekt.“
    Der Engel meines Kindes schüttelte den Kopf. „Du kannst sicher sein, daß mein Kleiner nicht den Beruf seines Vaters ausüben wird!“
    „Und was wirst du ihn werden lassen?“ erkundigte sich der Engel meiner Gefährtin, neugierig wie seine Schutzbefohlene.
    „Ich weiß nicht“, antwortete der Engel meines Kindes. „Aber ehe ich ihn für Zeitungen arbeiten lasse, mach’ ich einen Drechsler aus ihm.“
    Giacinto begann zu lachen. „Wenn er so ein Starrkopf ist wie sein Vater, dann wird er für die Zeitungen schmieren, das garantiere ich dir. Ich wollte aus ihm einen Schiffsingenieur machen, und schau, was dabei herausgekommen ist.“
    „Und seine Mutter, was ist das für eine Type? Macht sie dir viel Scherereien?“ fragte der Engel meines Kindes.
    „Gott behüte! Wenn man für Lukrezia Borgia Katharina von Medici und Mathilde von Canossa gearbeitet hat, wie ich, was gibt’s da für Scherereien bei einer solchen Person? Der einzige Jammer ist, daß sie sich vor den Alarmen fürchtet, und ich sage dir, ich muß höllisch dazuschauen, daß sie nicht mit dem Kopf gegen die Mauer rennt oder die Treppen hinunterfällt, wenn sie in den Keller geht.“
    „Ich gehe nie in den Keller“, sagte Giacinto unverschämt. „Ich bleibe lieber im Bett.“
    „Du solltest deinen Beruf ein wenig ernster nehmen! Wenn ihm dann ein Unglück zustößt, bin ich der Leidtragende!“ rief der Engel meiner Gefährtin höchst verärgert.
    „Und ich bin sogar bereit, dir den Hals umzudrehen, wenn du diese Leichtsinnigkeiten nicht einstellst!“ fügte der Engel meines Kindes hinzu.
    Giacinto begann zu brummen: „Auch schon was, zwei gegen einen!“
    „Bildet sich eine Menge ein, weil er im Ausland gearbeitet hat!“ schrie der Engel meiner Gattin drohend. „Ich habe für Mathilde von Canossa gearbeitet, und wenn ich hinuntergehe, kannst auch du hinuntergehen, denn eine einzige Mathilde von Canossa steckt fünfzehn von deinen Victor Hugos in den Sack!“
    Giacinto senkte den Kopf und setzte sich schmollend auf den Schrank. Der Engel meines Kindes ging hinaus; einen Augenblick später kam er zurück. „Heute nacht kommen sie nicht mehr.“
    „Schade!“ seufzte Giacinto, aber da packte ihn Camillo am Hemdkragen. „Du bist ein widerlicher Bursche!“ rief er.
    „Du bist schlechter als ein Mensch!“ fügte Roberto hinzu.
    E
    s ist also nicht nur mein persönlicher

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