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Enthuellungen eines Familienvaters

Enthuellungen eines Familienvaters

Titel: Enthuellungen eines Familienvaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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Ereignissen tat, konnte ich feststellen, daß ich eine neue Hose mit einem grauen und einem blauen Hosenbein hatte, eine Unterhose mit einem weißlichen und einem bläulichen Bein und ein weißes Hemd mit einem großen blauen Ornament. Außerdem hatte ich, da Albertino zum Unterschied von seiner Herstellerin nicht sparsam veranlagt ist, einen blauen Schenkel, einen blauen Strumpf, einen blauen Fuß und einen Schuh, der blaue Flüssigkeit ausschwitzte. Man stellte fest, daß die Hose nach dem zweiten Waschen nicht mehr abfärben würde, und als die zweite Wäsche besorgt war, wurde Albertino eines Nachmittags mitten in das elterliche Bett gelegt. Das Ergebnis war überwältigend. Nach einer Stunde konnte man von der Quelle bis zur Mündung feststellen: ein blaues Hemd, eine blaue Unterhose, eine blaue Hose, eine rosa Decke mit einem blauen Fleck, eine gelbe Steppdecke mit einem blauen Fleck, eine braune Decke mit einem blauen Fleck, zwei Bettücher mit je einem blauen Fleck, eine Wollmatratze und eine Seegrasmatratze mit je einem blauen Fleck, einen Drahteinsatz mit einem blauen Fleck und einen Fußboden mit einem blauen Fleck. Ich ging in den dritten Stock und bat Herrn Raffaele, mich einen Blick in sein Schlafzimmer werfen zu lassen, das unter dem meinen lag. Ich sah einen Plafond mit einem blauen Fleck.
    Alles außer dem Drahteinsatz, dem Fußboden und dem Plafond wurde in eine Badewanne gebracht und mit kräftig wirkenden Reinigungsmitteln eingeweicht, um hernach mit Bürste und Seife behandelt zu werden. Da entdeckte Albertino, der Reinlichkeit und Ordnung liebte, in einer Ecke seine triefend nasse blaue Hose, nahm sie und warf sie in die Wanne.
    Man sah nun keine blauen Flecken mehr, denn alles zeigte sich in einem hübschen, kompakten und einheitlichen Blau. Auch unsere lichte Badewanne. Doch dabei blieb es nicht. Es wäre ja Wahnsinn gewesen, eine so gut erhaltene Hose zu vernichten, der reinste Wahnsinn! So habe ich mich denn nach und nach daran gewöhnt, auf blauen Tischtüchern zu essen, mir die Nase mit blauen Taschentüchern zu putzen und auf blauen Bettüchern zu schlafen.
    Oft bin ich, nachdem ich mich mit einem blauen Handtuch abgetrocknet hatte, mit einem blauen Gesicht zur Arbeit gegangen. Aber endlich habe ich mich aufgerafft. „Genug!“ habe ich geschrien, als ich bemerkte, daß ich einen blauen Eierkuchen auf dem Teller hatte. Und ich nahm Albertino energisch das verdammte Kleidungsstück ab und zerschnitt es mit der Geflügelschere in kleine Stückchen. Später begriff ich, daß ich eine Dummheit begangen hatte. Denn infolge dauernden Abfärbens hatte die Hose inzwischen eben wieder das sauberste Grau der Welt angenommen.

    Heute habe ich das letzte Telegramm der Unglücksserie bekommen. Aber obwohl es sich um ein dringendes Telegramm handelt, w’ird es gut sein, die Ereignisse nicht zu überstürzen und der Reihe nach zu erzählen.
    Eines schönen Tages — es ist nun schon einige Zeit her — sagte die treffliche Frau, die die geringfügigen Erträge meiner täglichen Angriffe auf die Grammatik und auf die Syntax mit mir teilt: „Bald sind wir an der Reihe, Giovannino. Dann wirst du mir vielleicht recht geben, aber dann ist’s zu spät! Wir werden beide verwitwet sein, und zwei verlassene Waisenkinder werden auf der Suche nach einem Stück Brot durch die Welt wandern.“
    Sie schlug die Seite der aufregenden Nachrichten in der Zeitung auf und las sie mit lauter Stimme: „Pilzvergiftung einer Familie“ — „Ehepaar Opfer der Eisenbahn“ — „Professional von Kiste zerschmettert“. Ich gestand, daß diese Nachrichten mich zwar betrübten, doch nicht voll Sorge an eine unausweichliche und wechselseitige Witwenschaft denken ließen.
    „Giovannino“, erklärte die wackere Person mit trüber Stimme, „halte dir vor Augen, daß jeder, der Konserven ißt, ein Attentat auf sein eigenes Leben und auf das seiner Kinder verübt. Du siehst, wie die Zeitungen von solchen traurigen Vorfällen strotzen.“
    Ich fragte nach dem Zusammenhang zwischen lebensgefährlichen Pilzen, dem Eisenbahnunglück des Ehepaares und der Kiste, die den Professionalisten zerschmetterte.
    „Die Kiste war voll von Konserven“, erklärte die hervorragende Benützerin meines Gehalts. „Es steht deutlich im Text des Artikels. Wir müssen auf der Hut sein, Giovannino. Es wäre eine Infamie, eine Familie auszurotten, nur weil sie verdorbenes Tomatenmark gegessen hat.“
    Die ausgezeichnete Frau, die einen

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