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Entscheidung auf Mallorca

Entscheidung auf Mallorca

Titel: Entscheidung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Bergius
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einsetzenden Rhythmus eines Foxtrotts unter. »Entschuldige«, erwiderte sie. »Ich wollte dir nur zu verstehen geben, daß ich dich nicht vergessen kann. Ich weiß nicht, warum ich nicht von dir loskomme, weiß nur, daß ich im Augenblick glücklich bin, neben dir zu sitzen.«
    Wulf griff sich an die Stirn. »Glücklich bist du darüber? Siehst du denn nicht, daß ich blau bin?«
    »Natürlich.«
    »Und daß ich innerlich zerrissen bin!«
    Sie nickte.
    »Und da hast du immer noch nicht genug von mir?«
    Peggy schüttelte den Kopf.
    Er sah sie verwundert an. »Das begreife ich nicht.«
    Sie griff nach seiner Hand. »Ich auch nicht. Aber das ist mir gleichgültig. Ich denke nicht darüber nach.«
    »Jetzt möchte ich nur wissen …« Wulf unterbrach sich. »Komm, bring uns etwas zu trinken. Vielleicht ein Glas Sekt. Ich werde inzwischen darüber nachdenken, ob der Verstand der Frau oder der des Mannes …«
    Peggy gab ihm einen Kuß und erhob sich. »Ich bete zu Gott, daß er dich richtig denken läßt.«
     
    Als Wulf am nächsten Morgen erwachte, wunderte er sich darüber, daß ihm der Schädel nicht brummte. Aber dann erinnerte er sich daran, daß ihm Peggy nach dem Sekt, den er in einer merkwürdig veränderten, beinahe versöhnlichen Stimmung mit ihr getrunken hatte, ein Glas Wasser reichte, in dem eine Tablette sprudelte.
    »Was soll ich damit?« hatte er gefragt.
    »Trinken. Dann hast du morgen einen klaren Kopf und kannst arbeiten.«
    Sie hat recht behalten, dachte er und blickte zur Decke empor. Im Geiste sah er Peggy vor sich. Er erlebte nochmals, wie sehr sie sich um ihn bemüht hatte, obwohl er betrunken gewesen und aggressiv geworden war.
    Ich bin ein Idiot, sagte er sich. Da renne ich wie ein Verrückter hinter Miriam her, die nicht mehr mit mir fertig werden kann und zu der ich wahrscheinlich auch nie richtig gepaßt habe, und ich beleidige unentwegt den Menschen, der stets meine Partei ergriff, mich immer verteidigte und in schweren Stunden zu mir hielt. Ich muß ein Brett vor dem Kopf gehabt haben. Sonst hätte ich längst merken müssen, daß ich einem Phantom nachjage.
    Was will ich eigentlich? Einen Stern vom Himmel holen, der mir nicht zusteht? In eine Welt eindringen, die anders ist als die, in der ich lebe?
    Er sprang aus dem Bett und betrachtete sich im Spiegel. »Wenn Peggy dich liebt, wirklich und wahrhaftig, wie sie sagt, dann hast du mehr Glück als Verstand«, redete er auf sich ein. »Denn du bist der größte Betrug, der in Gottes freier Wildbahn umherrennt. Siehst männlich aus, gibst dich dementsprechend und bist in Wirklichkeit ein Waschlappen, der sich mal von diesem, mal von jenem auswringen läßt. Und was kommt dabei heraus? Du säufst. Das Studium wird vernachlässigt, und eines Tages stehst du auf einem Haufen Scherben. Mach Schluß! Noch ist es Zeit!«
    Als Wulf eine Stunde später durch fußhohen Schnee zur Universität stapfte, glaubte er einem muffigen Sack entschlüpft zu sein. Befreit blickte er zu einer Wolkenlücke empor, durch die ein strahlendblauer Himmel leuchtete, der ihm der Vorbote einer besseren Zeit zu sein schien.
    Mit der Arbeit wurde es an diesem Tag aber nichts Rechtes. Es gelang ihm nicht, sich zu konzentrieren. Immer wieder hörte er, was Peggy am Abend zuvor gesagt hatte: »Ich weiß nicht, warum ich nicht von dir loskomme, weiß nur, daß ich glücklich bin, neben dir zu sitzen.«
    Und das angesichts meiner Trunkenheit, dachte er. Sie muß mich wirklich lieben, denn sonst …
    Ich werde zu ihr gehen und mich entschuldigen. Auch Miriam werde ich aufsuchen und ihr sagen … Nein, korrigierte er sich im nächsten Moment, da er sich plötzlich wieder vor der »Galerie Margot« stehen sah. Miriam kann ich nicht aufsuchen.
    Aber bei Peggy wollte er sich entschuldigen, das nahm er sich fest vor. Er war sich nur noch nicht darüber klar, was er ihr als kleine Aufmerksamkeit mitbringen sollte. Mit Blumen in eine Bar zu gehen, genierte er sich.
    Dann fiel ihm ein, wie sehr sich Peggy über das Fläschchen Parfüm gefreut hatte, das er ihr beim Antritt der Spanienreise schenkte.
    Das ist das richtige, sagte er sich. Damit knüpfe ich an vergangene Stunden an.
    Es blieb nicht bei dem Parfüm. Als Wulf kurz vor zehn Uhr durch Schwabing ging, sah er vor einem Lokal ein altes Weib stehen, das Veilchensträuße anbot.
    »Was kosten die?« fragte er.
    »Zwoa Markl, junger Herr«, krächzte die Alte.
    Wulf griff in die Tasche. »Geben Sie mir einen.«
    »Vergelt’s Gott,

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