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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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küssen lassen noch auf seine Anziehungskraft reagieren.
    Während sie unter der warmen Dusche stand, überlegte sie, was sie hätte anders machen können. Sie war tüchtig. Zweifellos wäre es ihr möglich gewesen, ohne Steve Carmichaels Hilfe ins Haus zu gelangen.
    Als Produktionsassistentin der erfolgreichen Fernsehserie “Many Lives und Loves” musste Lacey tüchtig sein, und mit sechsundzwanzig nahm sie bereits eine Führungsposition in dieser Branche ein. Mit ein wenig Überlegung hätte sie das Problem einer zugeschlagenen Tür auch ohne ihren arroganten Nachbarn lösen können. Aber ihr war nichts anderes eingefallen, als ihn um Hilfe zu bitten.
    Warum?

3. KAPITEL
    Lacey schlief unruhig in dieser Nacht und träumte von Steve Carmichael, insbesondere von seinen Küssen. Sie wachte mehrmals auf und glaubte noch immer Steves Lippen auf ihrem Mund zu spüren.
    Heute wollte sie nach Bridgetown fahren, um einzukaufen und sich einige der Sehenswürdigkeiten der Inselhauptstadt anzuschauen. Lacey interessierte sich für die zahlreichen Museen und historischen Stätten, und vielleicht fand sie einige Parks mit einem repräsentativen Querschnitt der Inselflora. Vor allem aber plante Lacey einen Rundgang durch die Stadt, über den sie sich bereits aus Broschüren informiert hatte.
    Es war ein herrlicher sonniger Tag, und der Passatwind, der von der Karibik her wehte, verschaffte angenehme Kühlung. Die Autobahn zur Stadt verlief an der Küste entlang. Durch üppige Palmen, die sich vom Blau des Himmels abhoben, schimmerte immer wieder das türkisfarbene Wasser des Ozeans. Nach kurzer Zeit erreichte Lacey die Stadt. Die weißen Gebäude von Bridgetown wirkten kühl und einladend und bildeten einen scharfen Kontrast zu den intensiven Farben der sie umgebenden Blumen und Palmen.
    Lacey parkte ihr Auto in der Nähe des Zentrums und ging zur Broad Street, Bridgetowns Haupteinkaufsstraße. Das reichhaltige Angebot der Geschäfte lud zum Stöbern und Anprobieren ein, so dass die Zeit für sie nur so verflog.
    Lacey beschloss, ihr Mittagessen bei den Docks einzunehmen und sich bei dieser Gelegenheit die Ausflugsdampfer im Hafen anzusehen. Sie ging, beladen mit Einkaufstaschen, die Broad Street hinunter zum Trafalgar Square und weiter zur Careenage. Soweit sie wusste, boten die Straßencafés hier den besten Ausblick auf den Yachthafen.
    Sie fand genau das Café, das ihren Vorstellungen entsprach. Nachdem sie einen Tisch im Schatten gewählt hatte, von dem aus sie die Schiffe beobachten konnte, bestellte sie sich eine leichte Mahlzeit.
    Lacey genoss den malerischen Anblick und war glücklich, dass Suzannes Tante ihr das Ferienhaus angeboten und ihr damit einen so herrlichen Urlaub ermöglicht hatte. Auf Barbados fand Lacey die idyllische Schönheit, nach der sie sich sehnte, ruhige, einsame, endlos lange Strände. Sie spürte, wie sie sich von Tag zu Tag mehr erholte und Kraft für ihr aufreibendes Leben in Kalifornien tankte.
    Als Lacey zwei Kinder sah, die ein Eis schleckten, beschloss sie, ihre Einkaufstaschen auf dem Stuhl liegen zu lassen und sich am nahe gelegenen Eisstand ein schönes großes Schokoladeneis als Dessert zu kaufen. Gerade als sie zu ihrem Tisch zurückkehren wollte, sah sie ein Pärchen davor stehen, und sie beeilte sich, um den Tisch zu beanspruchen. Dabei wich sie einem Passanten aus und stieß mit einem anderen zusammen – Steve Carmichael.
    Steve hatte gerade die Straße überquert und war offenbar auf dem Weg zu einer Verabredung. Er trug einen grauen Seidenanzug, ein hellblaues Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Er sah aus, als wäre er einem Modejournal entstiegen, nur dass jetzt eine Schokoladeneiskugel an seinem Hosenbein klebte.
    Lacey sah ihn erschrocken an, als ihr bewusst wurde, was sie mit ihrer überstürzten Reaktion angerichtet hatte. Steves makelloser Anzug war durch das schmelzende Eis verschmiert, und entsetzt beobachtete Lacey, wie die Eiskugel langsam am Hosenbein entlang rutschte und schließlich auf Steves Schuh landete.
    Sekundenlang schloss Lacey die Augen, bevor sie aktiv wurde. Sie holte Papiertaschentücher aus ihrer Handtasche und versuchte, das Eis abzuwischen.
    “Es tut mir ja so leid. Kommen Sie, ich mache es sauber.” Sie drückte die Tücher gegen das Hosenbein, um die klebrige Flüssigkeit aufzusaugen.
    Plötzlich spürte sie einen eisernen Griff um ihr Handgelenk. Gleichzeitig merkte Lacey, wie sich Steves Beinmuskeln unter ihren Fingern anspannten und wie dicht

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