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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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versuchte zu lächeln.
Verliere ich den Verstand?,
fragte sie sich. So hatte sie noch nie auf einen Mann reagiert.
    “Ich bringe Ihnen eine kleine Entschädigung, weil ich unbefugt Ihr Grundstück betreten habe”, antwortete sie und hielt Steve den Teller hin, den sie mit beiden Händen umklammerte.
    “Vielleicht haben Sie es nicht bemerkt, aber es ist bereits nach elf Uhr”, fuhr er sie an. “Ich habe schon geschlafen und schätze es nicht, wegen ein paar Keksen aufgeweckt zu werden.”
    Lacey glaubte Steves durchdringenden Blick bis in ihr Innerstes zu spüren und überlegte, ob seine Augen auch so blau waren, wenn er nicht wütend war. Erst dann wurde ihr klar, was er gesagt hatte.
    “Entschuldigung, ich habe gar nicht auf die Uhrzeit geachtet”, gestand sie eingeschüchtert.
    “Wenigstens haben Sie sich umgezogen”, stellte Steve fest, diesmal etwas freundlicher. Er lehnte am Türpfosten und betrachtete Lacey nachdenklich.
    Wieder überkam Lacey ein seltsames Kribbeln, und ein Wärmegefühl breitete sich in ihrem Körper aus.
    “Ja, ich …”
    “Sie hätten sich die Mühe sparen können. Ich will weder Ihre Kekse noch was Sie sonst zu bieten haben. Ich möchte nur ins Bett, und zwar allein.”
    “So wie Sie sich benehmen, möchte es auch bestimmt niemand mit Ihnen teilen.” Wütend stieß Lacey ihm den Teller in den Magen und ließ ihn los, bevor sie sich davon überzeugen konnte, dass Steve ihn festhielt. Dann drehte sie sich um und rannte zurück zu ihrem Haus. Sie warf die Tür hinter sich zu und kochte noch immer vor Wut, als sie wenig später im Wohnzimmer auf und ab ging.
    Dieser eingebildete Kerl! Lacey stampfte mit dem Fuß auf und warf ein Sofakissen durchs Zimmer. Sie hatte ihm ein Friedensangebot gemacht, und er hatte sie beleidigt. Nie wieder würde sie freundlich zu diesem Mann sein, was auch geschehen mochte. Nie wieder würde sie ihm eine Gelegenheit geben, sie zu beschimpfen. Sollte er doch von den Klippen ins Meer springen!
    Steve Carmichael war unerträglich, arrogant und anmaßend. Ihr Angebot war nur eine freundliche Geste gewesen, und jetzt bildete sich der Kerl sonst was ein. Lacey malte sich grimmig aus, mit welchem Vergnügen sie ihm das Gesicht zerkratzen würde.
    Allmählich beruhigte sie sich jedoch, und ihr Sinn für Humor kehrte zurück. Bei der Vorstellung, dass Steve wegen ein paar Keksen aus dem tiefsten Schlaf gerissen worden war, musste sie unwillkürlich lächeln. Sie hatte versucht, sich mit ihrem Nachbarn zu versöhnen, und mit ihrer Unbesonnenheit alles verschlimmert.
    Lacey war sich wirklich nicht bewusst gewesen, wie spät es war, sonst hätte sie bis zum Morgen gewartet. Steve Carmichael hatte einen langen Flug hinter sich, war müde und wollte vermutlich nur schlafen.
    Bei dem Gedanken an sein Bett spürte Lacey wieder die Wärme in ihrer Brust.
Ob er wohl nackt schläft,
überlegte sie. Vermutlich ging er nicht in den Shorts ins Bett, die er beim Öffnen der Tür getragen hatte.
    Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, klingelte es an der Tür. Lacey zögerte einen Moment, obwohl sie sich denken konnte, wer es war.
    Sie öffnete und stand Steve gegenüber, der sie noch immer wütend anfunkelte und unaufgefordert den Flur betrat. Lacey sah den roten Streifen auf seinem Bauch, dort, wo sie ihm den Teller in den Magen gestoßen hatte – denselben Teller, den Steve jetzt in der linken Hand hielt.
    “Ich will Ihre Kekse nicht und könnte Sie wegen Körperverletzung belangen.” Obwohl er sich um Höflichkeit bemühte, war der drohende Unterton in seiner Stimme unüberhörbar.
    “Aber ich würde sicher davonkommen, weil Sie mich provoziert haben.” Sie riss ihm den Teller aus der Hand und stellte ihn achtlos auf den Flurtisch. “Wenn das alles ist, lassen Sie sich nicht aufhalten, und kehren Sie in Ihr einsames Bett zurück.”
    “Sind Sie noch immer daran interessiert?”, fragte Steve gefährlich sanft, während er den Blick über ihren Körper hinauf zu ihren geröteten Wangen schweifen ließ.
    “Soweit ich mich erinnere, habe ich Sie stehen gelassen. Wahrscheinlich sind Sie mir nachgelaufen in der Hoffnung, etwas zu bekommen, das Sie nicht haben können.” Lacey sah ihn herausfordernd an und unterdrückte das seltsam kribbelnde Gefühl in ihrem Magen.
    Steve betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. “Woher kommen Sie?”, fragte er.
    “Aus Kalifornien. Warum?”
    “Das erklärt einiges. Eine lockere Kalifornierin, die das Surfen liebt.

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