Entscheidung aus Liebe
sie vor einigen Momenten auf Jareths Schoß gesessen hatte. „Aber was haben Sie getan?"
Jareth zuckte mit den Achseln. „Da keiner der anderen Dienstboten heraufkam und Sie nicht aufzufinden waren, musste ich die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Ich musste irgendetwas tun, aber ich hatte keine Ahnung, wie man in solch einem Fall vorgeht. Daher habe ich sie einfach an den Schultern genommen und geschüttelt, bis sie aufgewacht ist."
„O nein! Alles, nur das nicht! So etwas dürfen Sie niemals tun, es ist gefährlich!" „Chloe, Sie haben Rebeccah doch selbst gesehen, als Sie hereinkamen - es ging ihr gut."
Sie musste zugeben, dass er Recht hatte. „Was hat Rebeccah gesagt?" fragte sie. „Wusste sie, warum sie geschrien hatte?"
Sein Gesicht wurde aschfahl, als ob ihm bereits die Erinnerung Schmerzen bereitete. „Sie erzählte mir von dem Albtraum, aus dem ich sie gerade aufgeweckt hatte. Sie träumte ... von bösen Pferden, die sie verfolgten." Mit bitterer Miene wandte er das Gesicht ab. „Das arme Mädchen hatte furchtbare Angst."
„Mon Dieu, es ist alles meine Schuld. Ich hätte hier sein müssen. Stattdessen ließ ich die Kinder mutterseelenallein und ging einfach im Garten spazieren", sagte sie betroffen.
Er umfasste sanft ihr Kinn und hob es an, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. „Chloe, Sie sind immer hier, wenn die Kinder Ihre Hilfe brauchen. Nein, die Schuld
liegt allein bei mir."
„Das arme Kind", murmelte Chloe.
„Ja, aber das arme Kind hat mich heute Nacht sicher einige graue Haare gekostet, so viel kann ich Ihnen sagen. Sie wollte einfach nicht mit dem Schreien aufhören. Wenn es noch eine
Weile so weitergegangen wäre, hätte ich zweifellos selbst einen hysterischen Anfall bekommen."
Chloe konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Wie es scheint, haben Sie die Situation hervorragend gemeistert."
Er warf ihr einen ernsten Blick zu. „Ja, das habe ich tatsächlich. Sind Sie nun dazu bereit, zuzugeben, dass auch ich in der Lage bin, einiges zum Wohl der Kinder beizutragen?"
„Nun, wenn dieser ganze Vorfall dadurch verursacht wurde, dass Sie die Kinder trotz ihrer Angst in eine Kutsche schleppen wollten, dann bin ich keineswegs dazu bereit, Monsieur."
„Sie haben Recht, Chloe. Ich hätte auf Ihre Warnung hören sollen."
„Sie haben ja selbst gesehen, dass ich die Wahrheit sagte."
„Hmm. Ich werde meinen Fehler zugeben, wenn Sie zugeben, dass ich mich gut um das Kind gekümmert habe."
„Von mir aus, wenn Sie es unbedingt hören möchten."
„Sagen Sie es, Chloe."
Sie runzelte die Stirn. Dann sagte sie schnell: „Ja, Sie haben sich gut um das Kind gekümmert, Jareth."
„Ah, diese Worte klingen so süß von Ihren Lippen. Ich hätte niemals zu hoffen gewagt, diesen Moment noch erleben zu dürfen."
Sein Sarkasmus brachte Chloe wieder zum Kichern. Unvermittelt trat er näher auf sie zu. Sie konnte deutlich seinen sauberen, männlichen Geruch wahrnehmen. Plötzlich wurde ihr etwas schwindlig, und sie schluckte schwer.
Als er leise zu sprechen begann, streifte sein warmer Atem ihre Stirn. „Wissen Sie, was ich zuerst dachte, als die Diener Sie nicht finden konnten?"
„Nein", flüsterte sie, ohne den Blick von seinen Lippen abwenden zu können.
„Ich dachte, Sie wären vielleicht gegangen, für immer. Niemand hätte es Ihnen verdenken können, wenn Sie vor uns allen in diesem verrückten Haus geflohen wären - vor den anstrengenden Kindern, meiner Mutter und nicht zuletzt vor mir." „Ich kann Strathmere nicht verlassen." Warum weigerte sich ihr Verstand so beharrlich, einen klaren Gedanken zu fassen? Er hielt noch immer ihre Hand und zog sie näher an sich heran.
„Wegen den Kindern?"
„Ja, und wegen ... "
„Chloe?" raunte er.
„Ja?" Sie fühlte, wie er einen Arm um ihre Taille schlang und sie festhielt. Entspannt lehnte sie sich gegen ihn. Warum war sein Körper ihrem plötzlich so nahe?
„Ich möchte Sie küssen, Chloe."
Sie versuchte, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen. „Nun, warum halten Sie sich dann noch zurück? Schließlich ist es doch nur ein Kuss", bemerkte sie sarkastisch.
„Ah, Chloe, das war eine Lüge. Der Kuss bedeutete viel mehr, und Sie wussten es die ganze Zeit."
Sein Mund legte sich unvermittelt auf ihren, kühn und hungrig. Jareth zog sie eng an sich heran, und sie antwortete ihm mit ebenbürtiger Leidenschaft, indem sie die Arme um seinen Nacken legte und sich an ihn schmiegte. Er stöhnte leise auf, bevor
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