Entscheidung aus Liebe
der Kinder nie mehr zu enttäuschen und sich um sie zu kümmern.
„Weißt du was, Rebeccah? Mir ist gerade eingefallen, dass ich mein Versprechen dir gegenüber noch nicht erfüllt habe. Erinnerst du dich noch, als ich sagte, ich würde dir eines Nachts die Sterne zeigen? Nun, ich glaube, das Wetter ist inzwischen warm genug. Wir werden es bald einmal in die Tat umsetzen."
„Das wäre wunderschön", entgegnete ihm das Mädchen, wobei sie begeistert in die Hände klatschte.
Jareth schenkte sich eine Tasse Tee ein. „Möchte Kassiopeia auch etwas Tee, Rebeccah?"
„Ihre Verdauung ist nicht gut, deshalb bekommt sie heute keinen Tee", sagte das Mädchen ernsthaft. Chloe fragte sich, ob
sie diese Äußerung einmal bei seiner Mutter belauscht hatte. Unfähig, sein Lächeln zu verbergen, beging er einen schweren Fehler und sah Chloe ins Gesicht. Wie sehr hatte er sich danach gesehnt, sich wieder in diesen tiefgründigen, seelenvollen Augen zu verlieren!
Er zwang sich dazu, seine Aufmerksamkeit wieder den Mädchen zuzuwenden. „Und mag Kassiopeia Pferde?"
„Ja", antwortete das Kind mit einem entschlossenen Nicken.
Ihm fiel auf, wie erstaunlich diese Antwort für Rebeccah war. Auch Chloe zog überrascht die Augenbrauen hoch. Jareth räusperte sich, bevor er in einem scheinbaren Plauderton weitersprach. „Nun, dann möchte sie vielleicht später eine Tasse Tee. Könntest du mir freundlicherweise die Scones reichen, Rebeccah? Und ich möchte auch gerne etwas Sahne, bitte."
Rebeccah errötete vor Stolz. Eifrig stand sie auf und beeilte sich, seiner Bitte nachzukommen. Nachdem sie eine gewaltige Menge Sahne - was er als ein sicheres Zeichen ihrer Zuneigung deutete - auf das süße Gebäck gehäuft hatte, streckte sie es ihm mit einem triumphierenden Blick entgegen. Dann fiel jedoch ein großer Klecks Sahne von dem überladenen Scone und landete genau in seinem Haar.
Beide Mädchen starrten ihn mit offenem Mund an und warteten auf seine Reaktion. Langsam hob Jareth die Hand, dann wischte er die Sahne ab. Danach verblüffte er alle drei seiner Zuschauerinnen, indem er sie in seinen Mund steckte und nacheinander alle Finger ableckte. „Hmm, köstlich!"
Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Chloe warf ihm einen bewundernden Blick zu, und er wurde sich wieder ihrer verführerischen Nähe bewusst. Es gab so vieles, das er ihr in diesem Moment sagen wollte!
„Kassiopeia will jetzt ausreiten!" rief Rebeccah plötzlich. Gleichzeitig ergriff sie ihre Puppe und hielt sie mit beiden Händen in die Luft.
„Sehr gut. Komm, Kassie. Wir müssen uns jetzt ein Reitpferd aussuchen", sagte Jareth zu der Puppe, bevor er sie dem Mädchen abnahm und sie zum Zaun der Koppel trug.
Die Kinder waren fasziniert von diesem ungewöhnlichen Spiel und folgten ihm sofort. Wahrscheinlich fragten sie sich, was mit ihrem mürrischen Onkel geschehen war, der in letzter Zeit nur allein in seiner Bibliothek gebrütet hatte. Sicher glauben sie, ich sei völlig verrückt geworden, dachte er.
Ja, diese Situation war tatsächlich verrückt für den Duke of Strathmere. Er nahm an der ausgefallensten Teegesellschaft seines Lebens teil, zusammen mit einer bezaubernden jungen Frau und zwei vergnügten kleinen Mädchen. Wenn dies Verrücktheit bedeutete, dann mochte er diesen Zustand. Zudem trug er tatsächlich eine Puppe! Als er sich das Gesicht der Duchess vorstellte, falls sie ihn hier entdeckte, musste er unfreiwillig kichern.
„Nun, Kassiopeia, welches Pferd magst du am liebsten?" fragte er laut, als er am Zaun stand. „Das graue dort? Die Stute? Oder möchtest du vielleicht lieber diesen schwarzen Wallach da hinten? Nein, auch nicht? Hmm ... Wie bitte, was hast du gesagt?" Er lehnte sich über die Puppe, als ob sie ihm ins Ohr flüsterte.
Mit einem erstaunten Gesichtsausdruck wandte er sich Rebeccah zu. „Sie sagt, dass ihr keines von diesen Pferden gefällt. Sie hat von einer schneeweißen Stute gehört, und sie hat mir versichert, dass sie dieses Pferd und kein anderes will."
Rebeccah kicherte so stark, dass sie kein Wort herausbrachte. Auch Sarah lächelte, und ihr kleines Gesicht, das ihn so sehr an Charles erinnerte, war seinem erwartungsvoll zugewendet.
„Oh, was für eine ungezogene Puppe! Sie benimmt sich aber sehr schlecht heute", verkündete Rebeccah. „Ich werde später mit ihr schimpfen müssen."
„Oje, jetzt hat sie dich gehört, Rebeccah. Sie sagt, dass sie große Angst vor dir hat." Sein entsetzter Gesichtsausdruck
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