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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Gefangene Cassian von Arden als letzten Wunsch ein Wiedersehen mit seiner Freundin aus Kindheitstagen Cathryn von Jourdan, einer ehrbaren jungen Lady undobendrein Nichte des obersten Richters von Nottingham äuβert, nicht wahr?«
    Wieder nickte Benjamin Whitechap. »Ja, das könnte durchaus sein. Und niemand hätte das Recht, ihm diesen einfachen Wunsch zu verwehren.«
    »Gut. Auch ich wäre natürlich einverstanden und würde keine Sekunde zögern, Cassians Wunsch nachzukommen. Ja, ich würde sogar mein schönstes Kleid anziehen und einen warmen Umhang, denn im Verlies ist es sicher kühl.«
    »Das würde ich dir zwar auch raten, meine Liebe, aber es verwundert mich schon, dass du in einer solchen Situation an deine Kleidung denkst«, antwortete Lord Benjamin und blickte die Nichte seiner Frau ein wenig verwundert an. Doch seine Frau, eine wahre Kennerin der weiblichen Logik, sprach schon weiter: »Du hast Recht, Cathryn. Kleidung ist mehr als nur ein Schutz vor dem Wetter. Und bei einem Besuch im Kerker sollte die Kleidung vor allem schön weit und bequem sein, der Umhang lang und mit groβer Kapuze, nicht wahr?«
    Cathryn lächelte und nickte, während Lord Benjamin Whitechap vollkommen verständnislos und mit einer Miene, die Befürchtungen um den Geisteszustand der beiden ausdrückte, von einer zur anderen sah.
    Doch seine Frau lieβ sich von dem skeptischen Gesichtsausdruck ihres Mannes nicht beirren. Sie beugte sich nach vorn und legte ihm eine weiβe, gepflegte Hand auf das Knie. »Liebster, ist es richtig, dass du nur an denen ein Urteil vollstrecken kannst, die leibhaftig vor dir stehen?«
    »Natürlich ! W7as denn sonst!« Lord Benjamin verstand noch immer nicht, worauf die beiden Frauen hinauswollten, Cathryn jedoch rutschte ganz aufgeregt auf der Stuhlkante hin undher und Silvana sprach schon weiter und zwar so schnell, dass der Richter Mühe hatte, ihren Gedanken zu folgen.
    »Gut. Du könntest also Cassian von Arden in Abwesenheit verurteilen, aber das Urteil nicht vollstrecken.«
    »Auch das ist richtig und ich glaube, das wäre für uns alle die beste Lösung. Doch ich glaube nicht, dass es ihm gelingt, sich über Nacht in Luft aufzulösen«, knurrte er unwillig, weil er inzwischen glaubte, die beiden Frauen wollten ihm zum Narren halten. Für Spaβe aber sah er in dieser Situation nicht den geringsten Anlass.
    »Nein, in Luft auflösen kann sich Cassian wohl wirklich nicht. Aber er kann sich verwandeln. Aus dem Gefangenen Cassian könnte wie durch ein Wunder – oder ein bedauerliches Versehen – Cathryn werden.«
    »Wie soll das denn gehen?«
    Jetzt ergriff Cathryn das Wort. »Onkel Benjamin, stell dir vor, ein Wiedersehen mit mir wäre Cassians letzter Wunsch, dem ich natürlich nachkomme. Doch unsere Begegnung greift meine schwachen Nerven derart an, dass ich in Ohnmacht falle und Cassian gezwungen ist, meinen Umhang zu öffnen und mein Mieder zu lösen, dass mich wirklich beträchtlich einengt. Liegt es da nicht auf der Hand, dass er –um meine zarte Gesundheit zu schützen – sein Hemd auszieht und über mich breitet, damit ich mich nicht erkälte? Wäre dies nicht seine ritterliche Pflicht?«
    »Hmmm«, brummte der Richter.
    »Nun, im Kerker ist es kühl. Wäre ich Cassian, so würde ich mir derweil Cathryns Umhang umlegen, um ohne Hemd nicht selbst schutzlos der Kälte unterworfen zu sein. Und dann, ja dann würde ich wohl nach den Schergen rufen. Schlieβlich handelt es sich um einen Notfall.
    Ich halte es jedoch für möglich, dass die Schergen, die nicht gerade für ihre Klugheit berühmt sind, die am Boden liegende und in Cassians Hemd gehüllte Person für den Verbrecher und die Person, die in einem Frauenumhang neben ihm steht, für Cathryn halten. So wie ich die Schergen kenne, würden sie sogar dafür sorgen, dass letztere so schnell wie möglich den Kerker verlässt, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Es könnte also durchaus sein, dass die Schergen Cassian, der in Cathryns Umhang steckt und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat, mit eigenen Händen aus den Kerker werfen. Cassian wiederum ist als Gefangener gezwungen, den Schergen in jedem Fall zu gehorchen. Er würde, wenn er bliebe, weitere Schuld auf sich laden.
    Nun, wenn sich dann herausstellt, dass die Schergen Freund und Feind verwechselt haben, wird es nicht mehr möglich sein, Cassians Urteil, welches in jedem Fall gefällt werden muss, zu vollstrecken. Und bei Cathryn müssten sich die Schergen wohl

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