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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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ab und sagte im strengen Ton: »Ich gebe Euch eine Viertelstunde Zeit. Wenn die Rathausuhr das Nächste Mal schlägt, komme ich wieder und hole Euch hier raus.
    Er bleckte die Zähne und Cathryn wusste nicht, ob dies freundlich oder drohend gemeint war, dann gähnte er herzlich und mit so weit aufgerissenem Mund, dass Cathryn seine Zähne hätte zählen können, drehte sich um und stapfte davon.
    »Cassian«, rief Cathryn leise und eilte zu ihm. Sie strich ihm über das Haar, befühlte die kalte Haut, spürte sein Zittern.
    Er öffnete die Augen und sein Blick war leer. Doch als er Cathryn erkannte, kam Leben in ihn. Er setzte sich auf, griff nach ihren Händen.
    »Cathryn, wie bist du hierher gekommen? Was, um alles in der Welt, tust du hier?«
    Sie zuckte leicht mit den Schultern und lächelte ein wenig. »Oh, ich hatte gerade in der Nähe zu tun«, erwiderte sie leichthin. »Und da habe ich gedacht, dass ich dir eigentlich mal wieder das Leben retten könnte. Ich befürchtete, sonst aus der Übung zu kommen.«
    »Wie? Was?«
    Cathryn wurde ernst. »Cassian, wir haben nicht viel Zeit. Du wirst morgen zum Tode verurteilt und das Urteil soll sofort vollstreckt werden. Ich bin gekommen, um das zu verhindern. Wir werden jetzt die Kleider tauschen. Schnell, beeil dich, zieh deine Kutte aus, schlüpfe in meinen Umhang, zieh dir die Kapuze über den Kopf. Ich lege mich auf den Boden und bedecke mich mit der Kutte. Es ist dunkel genug hier, dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, wer von uns beiden Mann oder Frau ist. Sobald du fertig bist, rufe ich nach den Schergen. Wenn sie kommen, tun wir so, als wärest du ich und ich du. Sie werden dich wegschicken und du wirst tun, was sie dir sagen. In einer Seitenstraβe wartet eine Kutsche auf dich. Du findest darin frische Sachen und ein wenig Proviant. Der Kutscher wird dich so schnell es geht aus der Stadt bringen. Von da an wirst du dich allein durchschlagen müssen.«
    »Nein!«
    Cassian reagierte, wie David es vorausgesagt hatte. »Ich lasse dich auf keinen Fall in diesem Loch zurück. Wenn es Gottes Wille ist, dass ich morgen sterbe, nun, dann füge ich mich in mein Schicksal.«
    »Unfug«, widersprach Cathryn. »Gott hat damit nichts zu tun. Sir Baldwin ist es, der deinen Tod will. Erst, wenn du nicht mehr auf Erden weilst, kann er sich seines geraubten Besitzes und meiner sicher sein. Das willst du doch nicht,Cassian? Also tu, was ich dir sage. Und, um Himmels Willen, beeil dich. Wir haben wirklich nicht viel Zeit.«
    Endlich begriff Cassian. Er nahm Cathryn in seine Arme. »Oh, wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe«, flüsterte er. »Und wenn du wüsstest, wie Leid es mir tut, dass ich nicht so für dich sorgen, dich nicht so lieben kann, wie du es verdienst.«
    Dann wurde er plötzlich ernst, und Cathryn erkannte die Rührung in seinen Augen. »Dich zu kennen und dich zu lieben ist das gröβte Glück auf dieser Erde«, sagte er, doch Cathryn fand, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für groβe Worte war.
    »Cassian, du bist mein Leben, aber wenn du es behalten willst, dann beeil dich.«
    Schon hatte sie ihm ihren Umhang zugeworfen und stand in einem einfachen grauen Tuchkleid, das sie von einer Magd geliehen hatte, da es Cassians Kutte ein wenig ähnelte, vor ihm. Sie zog die Stiefel aus und warf sie Cassian, der mit bloβen Füβen im Kerker stand, zu, dann legte sie sich hin, drapierte ihre Röcke so, dass sie auf den ersten Blick wie eine Kutte wirkten. Ihr Haar hatte sie unter dem Hut so festgesteckt, dass an keiner Stelle auch nur eine Strähne davon herausschaute. Sie verstreute ein wenig Stroh, dann wartete sie, bis Cassian Stiefel und Umhang angezogen hatte, bevor sie mit gellender Stimme rief: »Ihr Schergen, kommt herbei. Ich glaube, es ist ein Unglück geschehen!«
    Kurz daraufhörten sie schnelle Schritte, die sich näherten. Die beiden Wachmänner stürzten zu dem Verlies und Cassian, der den Umhang trug, die Schultern geduckt und den Rücken gekrümmt hielt, umso klein wie eine Frau zu wirken, zeigte auf die Gestalt in der Ecke. Mit eigenartig hoherPipsstimme sagte er: »Er ist in Ohnmacht gefallen. Ich glaube, er liegt im Sterben!«
    Der eine Scherge schloss hastig auf, dann drängten beide in die Zelle, einer eilte zu dem Eimer mit Wasser, der in einer Ecke stand und goss es dem Liegenden über den Kopf, während der andere Cassian am Arm fasste und sagte: »Geht! Ihr habt hier nichts mehr verloren ! «
    Das lieβ sich Cassian natürlich

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