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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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zusammen mit Onkel Benjamin zu meiner Verlobung mit Laetitia kommen kannst.«
    Davids letzter Satz löste natürlich auf der Stelle eine Reihe von Überraschungsrufen aus, an die sich herzliche Umarmungen mit dem zukünftigen Brautpaar anschlossen.
    »Ich freue mich so für euch«, jubelte Silvana. »Laetitia hat so schwere Zeiten hinter sich, dass ich ihr ein bisschen Glück von ganzem Herzen gönne.«
    Sie betrachtete den Bauch der Schneiderstochter ein wenig nachdenklich, doch dann bewies sie wieder einmal ihre Herzensgüte, indem sie die Hände auf die Schultern der jungen Frau legte und mit groβer Wärme erklärte: »Und noch mehr würde ich mich freuen, wenn du mich zur Patentante deines Kindes machen würdest. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass David sich als ein hervorragender Vater erweisen wird.«
    »Ihr … ihr meint, es stört Euch nicht, dass ich in Schande geraten bin?«, stotterte Laetitia mit hochrotem Kopf.
    Silvana schüttelte den Kopf. »Nein, du hast nicht die geringste Schande über irgendjemanden gebracht, meine Liebe. Und das Kind in deinem Bauch hat sich seinen Erzeuger nicht aussuchen können. Du aber hast ihm einen Vater gesucht und das ist das Wichtigste. Willkommen in der Familie, Laetitia Feather, und wenn du mich noch einmal mit »Ihr« ansprichst, so werde ich mich darüber bei deinem zukünftigen Mann bitter beschweren und beim Hochzeitsgeschenk sparen.«
     
    Als Cathryn am Ende dieses Tages in ihrem Bett lag, fand sie noch lange keinen Schlaf. So sehr sie sich auch für Laetitia und ihren Bruder freute, so sehr es sie auch beruhigte,Cassian in Sicherheit zu wissen, so sehr beschwerte doch die Aussicht auf ihre Zukunft ihr Herz und sorgte dafür, dass sie sich ruhelos hin und her warf.
    Nein, es war nicht alles in bester Ordnung. Ganz im Gegenteil. Cassians Leben war gerettet, doch wie sollte es mit ihm weitergehen? Würde er durch andere Gegenden Britanniens ziehen, weiter predigen und alle mit Sorgen beladenen Menschen auffordern, in Amerika eine Neue Welt zu bauen? Würde er George Fox folgen, dem es gelungen war, sich gleich nach Cassians Verhaftung auf den Weg in die Highlands zu machen? Würde Sir Baldwin ihn in Ruhe lassen oder ihm weiterhin nach dem Leben trachten?
    Cathryn seufzte schwer. Wie sollte sie auch nur einen einzigen Tag mit diesem Mann, den sie aus ganzem Herzen hasste, unter einem Dach leben? Und wann endlich würde sich die Situation in England so verändern, dass es möglich war, Schurken wie Sir Baldwin für all ihre verübten Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
    Oh, sie sehnte sich so nach Cassian. Ihr Herz verkrampfte sich vor Kummer, ihr ganzer Körper zog sich vor dem schmerzlichen Gefühl der Entbehrung zusammen. Erst jetzt wurde ihr mit aller Deutlichkeit bewusst, dass sie Cassian wahrscheinlich niemals wieder sehen würde. Sie fühlte sich verlassen, so mutterseelenallein und gottverlassen, dass sie sich ganz klein zusammenrollte. Sie hatte mehr verloren als nur den Liebsten. Der Sinn ihres Lebens war heute mit ihm in der Kutsche davongefahren. Und aus der Trostlosigkeit, die sie jetzt überfiel, gab es kein Entrinnen.
    Ich werde mein Versprechen halten, dachte sie. Ich werde dafür sorgen, dass Jonathan nichts geschieht. Ich werde auf Davids Hochzeit tanzen und Laetitia als Schwesterbegrü βen. Ich werde alles tun, was nötig ist, um meiner Familie zu helfen. Doch dann, wenn alles erledigt ist, dann möchte auch ich meine Ruhe finden.
    Ihre Kraft war erschöpft, ihr Mut und ihre Stärke waren aufgebraucht. Cathryn konnte nicht mehr. Sie hatte alles gegeben, was sie hatte. Nun fühlte sie sich leer und sah die Welt um sich herum in tiefstem Grau.
    Noch einmal hatte sie an diesem Tag ihre ganze Kraft gesammelt, doch zu mehr war sie nicht mehr in der Lage. Sie war müde, des Lebens müde und sie wusste, dass die Zukunft ihr nur Demütigungen und schwarze Tage mit Sir Baldwin Humbert bescheren würde.
    Sie dachte an ihre Mutter, die seit Jahren litt. An ihren Vater, der Tag um Tag für seine Familie kämpfte und dabei älter und müder wurde. Sie sah sein sorgenvolles Gesicht vor sich und überlegte, wann er wohl zum letzten Mal aus freiem Herzen gelacht hatte. Und sie dachte an David und Laetitia, denen es vielleicht möglich war, in diesem Leben noch ein wenig Glück zu finden. Sie wusste, Jonathan würde bei ihnen immer ein Zuhause haben. Doch für sie gab es kein Zuhause mehr. Seit Cassian weg war, hatte sie nichts mehr.
    Ich würde gern

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