Entscheidung fuer die Liebe
im Heck und döste vor sich hin. Eine leichte Brise kam auf und blähte die Segel.
„Wir kriegen Wind“ , rief Heiner und sprang auf.
Das Boot wurde schneller. Es war eine große, schnittige Segeljacht, die nicht einfach zu manövrieren war, doch Alexander schaffte das souverän.
Nina setze ihre Sonnenbrille auf, um ihn unauffällig beobachten zu können. Seine Schultern waren breit und muskulös und Nina wünschte sich, von ihnen gehalten zu werden. Schnell verscheuchte sie den Gedanken wieder. Ich muss die Sehnsucht überwinden, dachte sie. Ich muss. Selbst wenn er mir zeigt, dass ich ihm gefalle, Liebe ist das nicht. Ein Flirt nur und für einen Flirt darf ich Heiner nicht opfern. Außerdem liebe ich Heiner. Bei dem Gedanken hielt sie inne. Liebte sie ihn wirklich?
Verwirrt stand Nina auf und stolperte zur Mitte des Bootes.
„Setz dich hierher“, rief Alexander ihr zu. „Hier trifft dich die kühle Brise!“
Nina schwankte zu ihm und setzte sich. Heiner lenkte die Jacht und war beschäftigt. Als der Wind etwas nachließ, setzte Alexander sich neben Nina. Der Körperkontakt elektrisierte sie. Doch als sie aufspringen wollte, hielt Alexander sie fest. „Wir legen auf einer einsamen Insel an“, erzählte er. „Dort picknicken wir und ruhen ein wenig.“ Er schaute sie an und sein Blick ging ihr durch und durch. War das nur ein Flirt? Verunsichert senkte Nina den Kopf. Da spürte sie seine Hand auf ihrem Arm. Die Berührung brannte wie Feuer. „Schau mich an“, bat er mit rauer Stimme.
Nina begegnete seinem Blick und hatte nur noch einen Wunsch: seine Lippen zu spüren. So wie in ihren Träumen. Aber was wusste er schon von ihren Träumen? Und was wäre, wenn er es wüsste, fragte sich Nina und schaute ihm wieder in die Augen. Reines Verlangen las sie darin, den sehnsüchtigen Wunsch sie zu besitzen. So hat er mich in meinem Traum angeschaut, dachte Nina und streckte die Hand nach ihm aus.
Da kam Heiner mit zwei Dosen. „Eiskaltes Bier“, sagte er und riss die Dose für Nina auf.
Gierig trank sie.
„Tut das gut“, murmelte Alexander und deutete nach vorn. „Das ist unsere Insel, dort legen wir an.“
„Ich sehe nur eine Kontur im Dunst“, sagte Heiner.
Nina sah gar nichts.
„Noch eine halbe Stunde, dann seht ihr sie deutlich“, versprach Alexander und stand auf. Der Wind nahm zu.
Eine Stunde lang waren Alexander und Heiner beschäftigt, dann hatte sie die Insel erreicht. Alexander warf den Anker und brachte das Schlauchboot zu Wasser.
Nina staunte , als sie den Strand betraten. Jaccarandabäume spendeten kühlen Schatten, weißer Sand lud zum Liegen ein.
„Habe ich euch zu viel versprochen?“ fragte Alexander.
„Nein.“ Ninas Lebensgeister erwachten. Sie wollte den Tag genießen und ihre unerfüllte Sehnsucht vergessen.
Die Dienstboten hatten an alles gedacht. Vom kalten Huhn bis zum Sekt war alles vorhanden. „Habe ich einen Hunger“, rief Heiner und griff nach einer gebratenen Hühnerbrust.
„Zuerst ein Schluck Sekt“, ordnete Alexander an und öffnete die Flasche.
Nina trank und spürte die belebende Wirkung fast augenblicklich. „Ist das Leben nicht schön“, rief sie. „Wir haben Urlaub und sitzen auf einer traumhaften Insel mitten im Indischen Ozean!“
Heiner und Alexander stießen mit ihr an und jeder begehrte sie auf seine Weise. He iner zeigte es, Alexander nicht.
„Ich muss unbedingt ins Wasser springen“, rief Nina, bevor sie anfing zu essen.
Heiner schüttelte den Kopf. „Dazu habe ich zu viel Hunger.“ Er aß weiter.
Alexander sprang auf und lief mit Nina zum Strand. Gemeinsam tauchten sie in die Fluten und kamen prustend wieder hoch. „Eine Offenbarung“, rief Nina atemlos und schwamm ein paar Züge.
Heiner beobachtete sie. Trotzdem berührte Alexander unter Wasser Ninas Körper. Ihre Hüften, ihre Arme, ihre Brüste. Nina schloss die Augen und – ging unter.
„Sie ertrinkt“, rief Heiner vom Ufer aus.
Alexander riss Nina an sich. Unter Wasser küsste er sie, bis Nina fast ohnmächtig wurde.
Heiner war besorgt zum Strand gekommen . „Alles in Ordnung?“ fragte er, als sie wieder auftauchten.
Alexander nick te. „Ich habe deine Braut vorm Ertrinken gerettet.“ Er trug Nina zum Strand und legte sie in den feinen, weißen Sand. Sie rang immer noch nach Luft.
„Was machst du denn für Sachen“, rief Heiner erschrocken und beugte sich über Nina.
„Schon gut“, wehrte sie ab, als er Mund zu Mund-Beatmung machen wollte. „Ich bin
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