Entscheidung fuer die Liebe
Bett“, schlug Heiner vor.
Aber Nina wollte nicht. Sie war jetzt nicht in Stimmung für Heiners Zärtlichkeit. „Geh schon mal voraus“, schlug sie vor. „Ich bleibe noch ein bisschen am Pool sitzen. Es ist so romantisch hier.“ Und das war es wirklich. Der beleuchtete Pool, die Lichter in den Bäumen, die sanften Stimmen der Nacht, das alles lud zum Träumen ein.
Eine Balinesin huschte auf die Terrasse und frag te, ob Nina noch etwas trinken wolle. Nina bestellte sich einen Gin Tonic. Sie war viel zu aufgekratzt, um schlafen zu können. Außerdem wollte sie jetzt nicht mit Heiner allein sein. Nina hoffte, er würde schon schlafen, wenn sie nach oben kam. Als ihre Gedanken diesen Punkt erreicht hatten, erschrak sie. Was für eine Ehe soll das werden, wenn ich Heiners Berührungen jetzt schon aus dem Weg gehe, fragte sie sich. Ich liebe ihn doch!
Als Ninas Überlegungen diesen Punkt erreicht hatten, stand sie auf, um nach oben zu gehen. Sie würde sich in Heiners Arme werfen. Jetzt sofort.
„Hallo“, sagte eine Stimme, die aus dem Dunkeln kam.
Nina spürte die Freude im ganzen Körper. Die Stimme gehörte Alexander. Er trat aus dem Schatten auf die Terrasse und schaute sich suchend um.
„Heiner ist schon oben“, sagte Nina. „Ich wollte auch gerade gehen.“
„Wie war euer Tag?“
Nina setzte sich wieder. „Wundervoll. Wir waren in Ubud: dort habe ich zwei Bilder gekauft. Dann haben wir den Sonnenuntergang bei Tanah Lot gesehen und anschließend in einem Fischerlokal am Meer gegessen.“
Alexander mixte sich an der kleinen Bar einen Drink. Dabei ließ er Nina nicht aus den Augen. Wie schön sie war . Den ganzen Tag hatte er sich nach ihr gesehnt, nach ihrer Stimme, ihrem Lächeln, nach der Art, wie sie ihren Kopf zurückwarf. Und jetzt war er mit ihr allein. Zu gefährlich, entschied Alexander und tat so, als gähne er.
Nina verstand den Hinweis. „Du bist müde“, sagte sie und stand wieder auf.
„Geh noch nicht“, rief er leise. Fast war es ein Flehen. „Bleib noch ein bisschen, nur ein paar Minuten.“ Er setzte sich neben sie, wohl wissend, dass er mit dem Feuer spielte. Aber er musste ihre Nähe spüren und wenn es nur für einen Moment war.
Nina schloss die Augen, als Alexanders Hand ihren Rücken berührte, als er sie sanft an sich zog. Er roch ihr Parfüm und den Duft ihrer Haut. Schon streckte er die Arme nach Nina aus, da sagte eine Stimme hinter ihnen: „Hallo, Bruderherz, bist du schon lange da?“
Nina und Alexander fuhren auseinander. „Höchstens zehn Minuten“, sagte Alexander und rückte von Nina ab. „Nimmst du noch einen Drink mit uns? Ich gehe dann auch gleich ins Bett.“
„Klar.“ Heiner setzte sich zu ihnen . Dass Nina verwirrt war, merkte er nicht. Er erzählte von Ubud und Tanah Lot. Und von dem hervorragenden Fisch, den sie gegessen hatten.
Alexander nickte. „Die Fischlokale sind wirklich gut, obwohl sie einfach sind.“ Er hob sein Glas. „Zum Wohl. Sobald meine Lieferung raus ist, mache ich mit euch einen Segeltörn.“
„Oh ja“, rief Heiner. „Ich habe mir gewünscht, dass du das sagst. Natürlich könnten wir auch allein segeln…“
Bloß nicht, dachte Nina.
„Aber ich kenne die Inselwelt nicht so gut wie du“, fuhr Heiner fort.
„Und zu dritt macht es einfach mehr Spaß“, sagte Nina schnell.
Alexander nickte. „Abgemacht. Wir mieten uns ein Segelboot. In zwei oder drei T agen denke ich. Einverstanden?“
Nina und Heiner nickten und Nina malte sich aus, wie das sein würde. Den ganzen Tag in Alexanders Nähe.
„Mittags picknicken wir auf einer unbewohnten Insel“, versprach er. Sein Blick ließ Nina nicht los.
Sie nickte. „Ich freue mich auf den Ausflug, aber jetzt gehe ich ins Bett.“ Sie stand auf. „Bleib ruhig noch“, sagte sie, als Heiner auch aufstehen wollte.
Ein bisschen enttäuscht setzte er sich wieder und Nina huschte nach oben.
Als Heiner eine halbe Stunde später kam, stellte sie sich schlafend. Seufzend ging er in sein Schlafzimmer.
Nina träumte, sie sei allein am Strand. Kühle Wellen umspielten ihre Füße , der Wind streichelte ihr Haar. Nina streifte ihren Bikini ab und drehte sich auf den Rücken. Es war fast unerträglich heiß. Ich muss ins Wasser, dachte Nina und wollte aufstehen. Da spürte sie eine Berührung. Es war die Hand eines Mannes, die sie sanft streichelte. Alexanders Hand. Lächelnd beugte er sich herunter und küsste ihren Nacken. Eine Gänsehaut lief über Ninas Rücken. Sie
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