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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ließ sich noch immer Zeit, als wolle er voll auskosten, was er so lange entbehrt hatte.
    Ramonas Hände glitten über seine Brust, umschlossen seinen Nacken, zogen ihn an sich, bis ihre Körper sich berührten. Er murmelte etwas und drückte dann den Mund in die Beuge ihres Halses. Der Duft ihrer Haut und ihres Parfüms hüllten ihn ein.
    Sie stöhnte leise, als er ihre Brust umfing – Verlangen und Protest zugleich drückte dieser Laut aus. Wieder war sein Mund ganz dicht über dem ihren, und nichts Zartes war mehr in diesem Kuss, doch kam seine Begierde der ihren entgegen. Sie wehrte sich nicht mehr gegen ihn, ihr Körper sehnte sich unwiderstehlich nach ihm. Heiß lag seine Hand auf dem dünnen Stoff ihres Kleides, und sie hatte das Gefühl, ihre nackte Haut müsse Feuer fangen.
    Es ist so lange her, dachte Ramona, von einem heftigen Schwindelgefühl gepackt, so furchtbar lange her, seit ich Ähnliches empfunden, mich so verzweifelt nach etwas gesehnt habe. Ihr ganzes Wesen stimmte sich auf ihn ein.
    Sein Mund war an ihrem Ohr, ihrer Kehle, ihrer Wange. »Ich will dich, Ramona!« Noch drängender wurde sein Kuss, und auch seine Hände gingen nicht mehr sanft mit ihr um. »So lange ist es her«, flüsterte er wie ein Echo ihrer Gedanken. »So lange. Komm zu mir. Komm zu mir ins Hotel, bleib heute Nacht bei mir.«
    Leidenschaft schlug wie eine Sturmflut über ihr zusammen, die Hitze, die in ihr aufstieg, schien sie zu versengen. Angst und Verlangen stritten in ihr um die Oberhand. Sie begann sich zu wehren.
    »Nein!«, stieß sie, nach Luft ringend, hervor. »Nein, hör auf!«
    Brian packte sie bei den Schultern, schüttelte sie einmal kurz und zwang sie, zu ihm aufzusehen. »Warum?«, fragte er rau. »Du willst mich doch auch, das fühle ich.«
    »Nein!« Ramona legte ihm die Hände auf die Brust und versuchte ihn von sich wegzudrücken. »Ich will dich nicht. Ich kann nicht.« Sie bemühte sich, tiefer zu atmen, um sich zu beruhigen. »Du tust mir weh, Brian. Bitte lass mich los.«
    Seine Finger gaben allmählich nach, dann ließ er sie los. »Die gleiche alte Geschichte«, sagte er vor sich hin, wandte sich von ihr ab und zündete sich umständlich eine Zigarette an. »Du gibst noch immer nach, bis ich halb verrückt bin, und dann weichst du zurück.« Er zog an der Zigarette und warf Ramona einen unfreundlichen Blick zu. »Ich hätte besser darauf vorbereitet sein sollen.«
    »Du bist nicht fair. Ich habe nicht damit angefangen. Ich wollte nie …«
    »Du wolltest!«, fuhr er sie wütend an. »Verdammt noch mal, und ob du wolltest, Ramona! Ich habe schon genug Frauen gehabt und weiß genau, wann ich eine im Arm halte, die mich will.«
    Sie wappnete sich gegen den Schmerz. »Du bist mit einer deiner vielen Frauen besser dran, Brian«, sagte sie. »Ich habe dir doch gesagt, ich falle dir diesmal nicht vor die Füße wie eine reife Frucht, und es war mir ernst damit. Wenn wir eine rein berufliche Beziehung haben können, fein.« Sie schluckte und strich sich durch das Haar, das seine Finger liebkost hatten. »Wenn du aber unter dieser Bedingung nicht mit mir arbeiten willst, dann suchst du dir am besten einen anderen Partner.«
    »Ich habe den einzigen, den ich haben möchte.« Er warf die halb gerauchte Zigarette aus dem offenen Autofenster. »Halten wir uns eine Zeit lang an deine Spielregeln, Ramona. Wir sind beide Profis und wissen, was dieses Musical für unsere Karriere bedeutet.« Er ließ den Motor an. »Ich bringe dich nach Hause.«

5. K APITEL
    Ramona hasste es, zu spät zu einer Party zu kommen, aber es ging nicht anders. Sie hatte keine freie Minute. Wäre es nicht so wichtig gewesen, dass sie sich sehen ließ und mit Lauren Chase und ein paar anderen wichtigen Leuten vom Ensemble und der technischen Mannschaft von »Fantasie« zusammenkam, hätte sie sich bestimmt gedrückt. In zwei Tagen begann ihre Tournee.
    Die Wahrheit war, dass sie die Party ganz vergessen hatte. Die Probe hatte viel länger gedauert als geplant, und dann war sie nach Beverly Hills gefahren, um einen Schaufensterbummel zu machen. Sie hatte nichts kaufen, nur etwas tun wollen, bei dem sie nicht denken musste. Seit Wochen hatte man von ihr nur gefordert und immer wieder gefordert, und in den kommenden Wochen würde es genauso weitergehen – oder noch schlimmer.
    Sie wollte sich ein paar Stunden stehlen, nicht an ihre Mutter und das sterile weiße Sanatorium denken, nicht an Hitlisten, Tonarten und Arrangements und auch nicht an

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