Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
großzügig. Ohne dich wären wir wirklich aufgeschmissen. Besonders zu einer Zeit wie jetzt, wo wir uns um so viele Dinge gleichzeitig kümmern müssen. Layard und Jordan, also, sie sind – oder waren – wirklich sehr enge Freunde von mir.«
    Nun drehte sich Papastamos doch noch zu ihm um. »Es waren auch meine Freunde.« In seiner Stimme schwang tiefe Bewegung mit. »Ich habe sie nur ein oder zwei Tage gekannt, aber sie waren sehr nette Leute! Und ich kann dir versichern, nicht jeder, mit dem ich zu tun habe, ist so nett!«
    »Dann begreifst du auch, wie es uns geht«, erklärte Darcy. »Wir kennen sie schon sehr lange.«
    Papastamos schwieg einen Augenblick und zuckte dann wieder mit den Schultern. Vielleicht wollte er sich damit entschuldigen. Er nickte. »Ja, natürlich verstehe ich das. Gibt es noch etwas, was ich tun kann?«
    »Ja, natürlich gibt es das.« Darcy wusste, jetzt war zwischen ihnen wieder alles in Ordnung. »Ich sagte doch, ohne dich wären wir aufgeschmissen. Und das gilt immer noch. Versuch doch bitte, ein wenig Druck zu machen, damit die Autopsie so schnell wie möglich erfolgt und Ken Layard baldmöglichst eingeäschert wird. Aber das ist nur der Anfang. Du musst auch wegen diesen Drogenschmugglern die Augen offen halten, denn zurzeit bist du der Einzige, der überhaupt über sie Bescheid weiß. Wir werden über kurz oder lang neue Leute einfliegen, und die müssen dann informiert werden. Und schließlich, falls das möglich ist ... glaubst du, dass du uns ein Auto besorgen kannst?«
    »Kein Problem.« Papastamos war so überschwänglich wie immer. »Der Wagen wird morgen früh hier sein.«
    »Das wär’s fürs Erste.« Darcy lächelte. »Wir verlassen uns darauf, dass auf eurer Seite alles klar geht. Schließlich ist das zurzeit das Dringlichste. Und du musst uns einfach vertrauen bei den Dingen, die wir tun. Auf unsere Art sind wir alle Fachleute, Manolis.«
    Papastamos kritzelte etwas auf einen Fetzen Papier. »Unter der Nummer bin ich jederzeit erreichbar. Oder wenn nicht ich selbst, dann ist auf jeden Fall jemand da, der weiß, wo ich bin.«
    Darcy dankte ihm erneut und verabschiedete sich von ihm. Als das Taxi davonfuhr, ging er durch das quietschende Tor zurück ins Haus.
    Die drei aßen auswärts, um sich zu beraten.
    »Aber warum mussten wir ausgehen?«, wollte Darcy wissen, nachdem sie eine Taverne in einem stillen Gässchen gefunden hatten, in der man über kleine Treppenaufgänge zu abgeschiedenen Tischen auf separaten Balkonen gelangte, außer Hörweite der anderen Gäste. Als sie an einem dieser Tische saßen, kam Darcy wieder darauf zurück. »Ich meine, warum sind wir nicht in dem Haus geblieben? Da waren wir doch unter uns.«
    »Das wäre vielleicht das Problem gewesen«, sagte Harry.
    »Das Problem?« Sandra war immer noch von dem kurzen geistigen Kontakt erschüttert, den sie mit dem Verstand von Trevor Jordan gehabt hatte.
    »Hier sind wir unter Leuten.« Harry versuchte, etwas zu erklären, bei dem er sich selbst nicht sicher war. »Da sind andere Köpfe und andere Gedanken. Ein Hintergrundgeräusch geistiger Aktivität. Ihr beiden solltet das besser verstehen als ich. Ich will nur nicht, dass wir entdeckt werden, das ist alles. Ihr glaubt, ihr ESPer seid schlau? Das mag ja sein, aber auch die Wamphyri haben ihre Fähigkeiten.«
    Wamphyri! Das war ein Wort, bei dem bei Darcy Clarke unweigerlich die Erinnerungen an Julian Bodescu hochkamen. Er fühlte ein vertrautes Schaudern an seinem Rückgrat, als er fragte: »Du glaubst also, dass wir es mit so etwas wie Bodescu zu tun haben?«
    »Schlimmer als das. Im Vergleich zu dem hier war Bodescu für uns ein offenes Buch. Er wusste nicht, was mit ihm geschah. Er war nicht unschuldig an sich – er hatte seine Unschuld schon verloren, bevor er geboren wurde –, aber in Hinsicht auf sein Dasein als Wamphyri war er unschuldig. Er war ein Anfänger, ein Kind, das rennen lernte, bevor es richtig laufen konnte. Und er machte dabei Fehler und fiel immer wieder auf die Nase. So lange, bis einer seiner Stürze tödlich endete. Aber mit so jemandem haben wir es hier nicht zu tun.«
    »Harry, woher weißt du das alles? Woher weißt du, mit wem wir es zu tun haben? Ja sicher, ich habe in Trevors Verstand einen anderen Geist gespürt, einen mächtigen, absolut bösen Geist, aber kann das nicht auch einfach ein anderer Telepath sein? Trevor und Ken haben in einer Drogensache ermittelt. Was ist, wenn die großen Drogenkartelle jetzt ihre

Weitere Kostenlose Bücher