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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Sein Kopf pendelte von links nach rechts, und er sah die beiden ESPer, die vor ihm standen – und für einen kurzen Augenblick erkannte er sie auch!
    »Darcy! Harry!«, stöhnte er.
    Und in diesem Moment erkannte Harry, wer ihn in seinen Träumen in Bonnyrigg um Hilfe angefleht hatte!
    Aber im nächsten Augenblick begann Jordans leichenblasses Gesicht, vor Anstrengung und Qual zu zucken. Er versuchte etwas zu sagen, aber er schaffte es nicht. Das Zittern versiegte, seine fiebrigen Augen schlossen sich, sein Kopf kippte zur Seite, und er sackte wieder in sich zusammen.
    Aber während er in seine grausigen Träume zurückfiel, gelang es ihm, ein letztes Wort hervorzustoßen: »Ha-ha- haaarrry! «
    Sie stürzten zu Sandra hinüber, die leichenblass an der Wand lehnte. Als sie wieder Luft bekam und die beiden Männer sich überzeugt hatten, dass ihr nichts fehlte, konnte sie ihnen Auskunft geben. »Was war los?«, drängte Harry. »Was hast du gesehen?«
    Sie schluckte schwer. »Er ist nicht verrückt, Harry. Das habe ich gesehen. Er ist eingesperrt.«
    »Eingesperrt?«
    »Ja, in seinem eigenen Verstand. Wie ein unschuldiges, winselndes, verängstigtes Opfer in einem Kerker.«
    »Wessen Opfer?«, wollte Darcy wissen. Mit offenem Mund starrte er die Frau an, die zitternd in Harrys Armen lag.
    »Mein Gott! Oh, mein Gott!«, flüsterte sie, während ihr Zittern Harry anzustecken drohte und ihre Augen ängstlich wieder zu Trevor Jordan wanderten, der leblos und schlaff in seinem Stuhl hing. Darcy fühlte, wie ihn eine Eiseskälte bei dem gehetzten Glanz in ihren Augen überkam, als sie schließlich antwortete: »Ein Opfer des Monsters, das da bei ihm ist! Von dem Ding, das mit ihm in seinem Verstand hockt. Das Ding, das alles von ihm wissen will ... alles über uns!«

ACHTES KAPITEL
    Die Nacht brach herein, und die ersten Touristen flanierten in ihrer Abendgarderobe durch die Straßen. Die Straßenbeleuchtung flammte auf, während das Taxi die drei zu ihrem Haus beförderte. Manolis Papastamos auf dem Beifahrersitz war außergewöhnlich still. Darcy vermutete, dass der Grieche sich ausgeschlossen und zurückgesetzt fühlte, und er fragte sich, wie er das wieder gutmachen könne. Papastamos konnte eine Menge für sie tun. Ohne seine Hilfe würde ihre Aufgabe sehr schwierig werden.
    Das Ferienhaus stand mitten in einem umfriedeten Garten mit Zitronen-, Mandel- und Olivenbäumen. Sie lag an der Akti-Canari-Promenade, die am Meer entlang zum Flughafen führte. Das Gebäude selbst war rechteckig mit Flachdach und verfügte über Fenster mit Rollläden. Von einem quietschenden schmiedeeisernen Tor in der Einfahrt führte ein Kiesweg bis zum Haupteingang, wo eine trübe Lampe unter dem Dach einer Holzveranda brannte. Die Lampe hatte bereits eine Wolke von Motten angezogen, und die wiederum einige kleine grüne Geckos, die davonhuschten, als Papastamos knirschend den Schlüssel im Schloss drehte. Und während der stoppelbärtige, kettenrauchende Taxifahrer geduldig wartete, führte der griechische Polizist seine drei eigenartigen ausländischen Gäste herum.
    Das Haus war zwar keine Luxusadresse, aber es lag abgeschieden, und trotzdem war die Stadt schnell erreichbar. Es gab eine Kochgelegenheit, aber Papastamos riet ihnen, doch lieber in einer der hervorragenden Tavernen zu speisen, von denen es ein halbes Dutzend in unmittelbarer Nachbarschaft gab. Neben dem Telefon lag eine sauber getippte Liste nützlicher örtlicher Nummern in einem durchsichtigen Plastikordner. Im Erdgeschoss befanden sich zwei Schlafzimmer, die jeweils mit zwei Einzelbetten, Nachttischen, Leselampen und Wandschränken eingerichtet waren. Außerdem gab es ein geräumiges Wohnzimmer, von dem aus Glastüren auf eine Terrasse hinausführten, über der eine gestreifte Markise aufgespannt war. Und dann gab es noch ein kleines Bad mit Toilette und einer gefliesten Dusche, nicht besonders groß, aber ausreichend. Das Obergeschoss spielte für ihre Zwecke keine Rolle.
    Als Papastamos ihnen alles gezeigt hatte, ging er davon aus, dass er nicht mehr gebraucht werde, aber als er zum Taxi zurückging, folgte Darcy ihm. »Manolis. Ich weiß wirklich nicht, wie wir dir danken sollen. Ich meine, wie können wir das alles wieder gutmachen? Sicher, wir können das hier bezahlen, das machen wir natürlich auch, aber du musst uns sagen, wie viel und an wen und so weiter.«
    Der Grieche zuckte mit den Schultern. »Das übernimmt die griechische Regierung.«
    »Das ist sehr

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