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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Stratege meiner Rasse, und all die Jahrhunderte, die seitdem vergangen sind, haben mich meiner Fähigkeiten nicht beraubt.«
    Harry blickte auf den toten und wieder auferweckten Thraker, der entschlossen neben ihm schritt. »Doch wird das ausreichen, wenn der Vampir nur ein paar Worte murmeln muss, um dich wieder zu Staub zerfallen zu lassen? Du solltest mir erst erzählen, wie diese Magie funktioniert, und dann reden wir über deinen Plan.«
    »Die Worte der Auflösung können nur von einem Meister gesprochen werden, einem Magus«, sagte Bodrogk. »Ein solcher ist Janos. Er muss seine Worte an eine bestimmte Person richten, sie wie einen Pfeil auf ein Ziel lenken. Um solch ein Ziel zu treffen, muss er es zuerst sehen. Deswegen werden wir ihn einzeln angreifen! Du, ich, meine sechs Leute, von denen jeder als eigene Einheit fungieren wird. Wir nähern uns dem Schloss von allen Seiten. Er kann uns nicht alle gleichzeitig niederstrecken. Und dich, dich kann er überhaupt nicht mit Worten, selbst nicht mit Zaubersprüchen erledigen. Einige von uns werden fallen, sicherlich. Aber was macht das schon? Wir sind bereits früher gefallen; wir sehnen uns danach, zu sterben und tot zu bleiben! Aber während Janos mit einigen von uns beschäftigt ist, werden die anderen – und besonders du, Harry – vielleicht lange genug am Leben bleiben, um ihm ein Ende zu setzen.«
    Harry nickte. »Der Plan ist so gut wie jeder andere. Aber Janos ist doch sicherlich nicht allein?«
    »Er hat seine Vampir-Sklaven«, sagte Bodrogk. »Insgesamt fünf. Drei von ihnen waren einmal Szgany, und zwei weitere sind vor Kurzem dazugekommen. Eine davon ist eine Frau mit bestimmten Fähigkeiten ...«
    »Sandra!« Harry hauchte den Namen nur vor sich hin. Ihm war schlecht bei dem Gedanken, wie das für sie sein musste, und wie schlimm es erst noch werden würde.
    »Und der andere ist ein Mann mit ähnlichen Gaben«, fuhr Bodrogk fort. »Janos hat ihn zerschmettert, um ihn zum Gehorsam zu zwingen. Und mit der Frau hat er das gemacht, was er mit allen Frauen macht, dieser Schweinehund!«
    »Das bedeutet, dass wir auch die vernichten müssen.«
    »Ja, und zwar sofort!«
    »Sofort?«
    »Sie warten auf uns, da unter den Bäumen, hinter denen die verfallenen, verfluchten Ruinen stehen. Ich soll dich ihnen ausliefern, und sie werden dich dann zu ihrem Herrn bringen.«
    Harrys Blick folgte dem Fingerzeig des Thrakers, und er sah verkrümmte, windzerzauste Pinien vor der steil aufragenden Felswand. Und in den Schatten, die ihre Wipfel warfen, sah er auch die gelben Flammen von Vampiraugen, die wild in der Nacht funkelten. Er verlegte sich wieder auf die Gedankensprache: Weißt du, wie wir sie vernichten können?
    Weißt du es? Frage und Gegenfrage.
    Der Pflock, das Schwert, das Feuer, antwortete Harry grimmig.
    Die Schwerter haben wir, sagte Bodrogk. Und Feuer in den Fackeln, die meine Männer tragen. Und was die Pflöcke angeht ... wir haben ein paar zurechtgeschnitzt, während wir da hinten auf dem Sims auf dich gewartet haben. Auch zu meiner Zeit gab es schon Vampire. Schreiten wir also zur Tat.
    Die untoten Vampirdiener schlichen unter den Bäumen herauf sie zu. Ihre langen Arme streckten sich nach Harry aus; sie grinsten ihr fürchterliches Grinsen; nicht einer von ihnen ahnte auch nur, dass Bodrogk die Seiten gewechselt haben könnte. Aber als sie sich um den Necroscope scharten, fielen die Thraker über sie her und mähten sie nieder.
    Es war ein kurzes, heftiges Gemetzel. Alle drei Vampire wurden geköpft, zu Boden geworfen und bekamen einen Holzpflock ins Herz gestoßen. Aber nur drei? Während Bodrogks Männer die Leichen über niedrige Äste warfen und die knochentrockenen, harzigen Bäume entzündeten, sah Harry eine verkrümmte Gestalt, die ein wenig abseits stand. Im nächsten Moment trat Ken Layard vor. »Harry! Gott sei Dank!«
    Das Mondlicht färbte sein bleiches Fleisch golden, als er die Arme weit ausbreitete, die Augen schloss und sein Gesicht gen Himmel wandte. Die Thraker sahen Harry an. Es gab nichts, was er tun konnte; er nickte und wandte sich ab – und sah eine hoch gewachsene, dunkle Gestalt, die am Rand der Ruinen stand, nur wenige Meter entfernt.
    Janos!
    Bodrogks Männer waren mit Layard fertig. Auch sie sahen im Dunkel der Ruinen den Vampir, dessen rote Augen wütend funkelten. Die Thraker suchten eilig Deckung in den Schatten, aber nicht schnell genug für zwei von ihnen, die nahe nebeneinander gestanden hatten.
    Janos deutete auf

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