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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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mit, wenn ich die Regeln kenne.«
    Dax räusperte sich. »Captain, darf ich einen Vorschlag machen? Commander Vaughn ist in diesem Bereich äußerst erfahren. Vielleicht gelänge es ihm ja …«
    »Commander Vaughn ist nicht verfügbar.«
    »Aber, Captain …«
    »Sparen Sie sich die Mühe, Ezri«, mahnte Kira mit sanftem und doch festem Ton.
    Dax schluckte ihren Protest nur mit Mühe herunter. Was auch immer da zwischen Kira und Vaughn brodelte, wurde hoffentlich bald gelöst. Die Atmosphäre auf der Station verdüsterte sich – irgendwie fühlte es sich an, als würde alles auseinanderbrechen. Und selbst als amtierender Erster Offizier fühlte sich Dax nicht imstande, dagegen anzukämpfen.
    »Captain, das ergibt keinen Sinn«, sagte Ro plötzlich.
    Alle drehten sich zur Sicherheitschefin um, die an ihrer absurd breiten Konsole mit den vielen Monitoren saß. Dax fragte sich, was es mit dem riesigen Bildschirm hinter ihr auf sich hatte, vor allem, da er schon die ganze Zeit dunkel war.
    Die Offiziere traten zur Konsole, um zu sehen, was die Sicherheitschefin so verwirrte. Der Monitor, auf den Ro schaute, zeigte einen vertraulichen Bericht des bajoranischen Geheimdienstes. »Was ergibt keinen Sinn, Lieutenant?«, fragte Kira.
    »Ich studiere gerade die Akten über Ihre Entführung durch den Obsidianischen Orden vor sechs Jahren und bin auf einige Angaben gestoßen, die nicht stimmen können.« Ro berührte den Monitor. »Laut den Unterlagen wollte Corbin Entek Sie davon überzeugen, Sie seien Iliana Ghemor. Entek wurde aktiv, als Alenis Grem aus den bajoranischen Zentralarchiven Sie kontaktierte und auf sieben Tage ansprach, die Sie zehn Jahre zuvor angeblich im Gefängnis Elemspur verbracht hatten.«
    »Richtig.«
    »Laut dem Bericht nutzte Sicherheitschef Odo daraufhin die Angaben des Archivs, um jemanden ausfindig zu machen, der, so behauptete man zu dieser Zeit, Ihr Zellengenosse in Elemspur war. Ein gewisser Yeln Arvam. Dieser Yeln gab vor, Sie aus Elemspur zu kennen, und weckte so Ihre Neugier. Sie begannen, selbst zu recherchieren – und gaben Enteks Leuten auf diese Weise die Gelegenheit, Sie zu entführen.«
    »Ja, und nachdem man mich auf Cardassia gerettet hatte, war Yeln verschwunden. Es ließ sich nie beweisen, aber man ging davon aus, er sei selbst ein cardassianischer Agent und auf Bajor gewesen, um seine Rolle in Enteks Plan zu spielen. Vermutlich ging sogar die Fälschung der Archivdaten auf ihn zurück.« Kira wurde allmählich zornig. Offensichtlich gefiel es ihr nicht, daran erinnert zu werden, wie sie sich damals hatte täuschen lassen. »Worauf wollen Sie hinaus, Ro?«
    »Captain, für eine Fälschung der Archivdaten gibt es keinerlei Beweis. Verstehen Sie mich nicht falsch – in Anbetracht des damaligen Wissensstands lag diese Vermutung sehr nah. Aber sie war, wie Sie selbst sagen, nur eine Vermutung. Ich glaube, die fehlenden Beweise sorgten damals dafür, dass statt der Wahrheit eine Spekulation als Tatsache verstanden wurde.«
    Der Captain runzelte missbilligend die Stirn. Dax erinnerte sich, wie irritiert Odo gewesen war, als der bajoranische Geheimdienst ihm nach Kiras Rückkehr auf die Station die Ermittlungsgewalt in dieser Angelegenheit entzogen hatte. Auch mit dem abschließenden Bericht der Behörde war er nicht gerade zufrieden gewesen und hatte Kira offenbart, er plane, auf eigene Faust weiterzuforschen. Doch Nerys hatte die ganze hässliche Affäre damals nur noch hinter sich lassen wollen und Odos Angebot abgelehnt. Sie hatte die Ergebnisse des Geheimdienstes für ausreichend befunden und den Fall gedanklich abgehakt. Anstatt sie zu drängen, hatte Odo ihre Wünsche respektiert, auch wenn er nicht davon begeistert war.
    Und nun, sechs Jahre später, bestätigte Ro Odos damaligen Instinkt. Doch wenn dem so war …
    »Was wollen Sie damit sagen?«, schaltete sich Julian ein. »Dass Captain Kira wirklich in Elemspur war, obwohl sie sich nicht daran erinnert?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Ro zu. »Ich kann Ihnen nur eines sagen: Sofern die Archivdaten nicht auf eine absolut unsichtbare Weise verfälscht wurden, sind sie authentisch. Außerdem dürfen wir Yeln Arvam nicht vergessen.«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Kira.
    Anstelle einer Antwort berührte Ro die Konsole und aktivierte einen weiteren Monitor. Auf ihm prangte das Bild eines jungen Mannes, entstanden während der Besatzung. Er hatte dichtes schwarzes Haar und kleine Augen. »Diese Aufnahme ist zwanzig Jahre alt. Ist das

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