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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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dem Schluss gekommen, dass der Großteil von ihnen nichts weiter als Söldner waren, die kaum etwas über ihre flüchtige Auftraggeberin oder deren Ziele wussten. Was sie zu sagen hatten, war kaum von Interesse, doch sie teilten ihr Wissen bereitwillig. Sie hofften, sich so die Gnade der bajoranischen Behörden bezüglich ihrer möglichen Mittäterschaft an den Morden in Sidau zu verdienen sowie die kleineren Anklagen der Föderation wegen ihrer diversen illegalen Aktivitäten auf Harkoum abwenden zu können.
    Die übrigen vier Söldner dagegen – zwei Männer, ein Romulaner und ein Lissepianer und zwei Frauen, eine Kressari und eine Efrosianerin – waren deutlich verschlossener. Nicht einmal die Aussicht, die volle Wucht der Föderationsjustiz zu spüren zu bekommen, schien sie zu beeindrucken. Cenns Instinkt riet ihm, sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Er vermutete, sie waren die Lieutenants ihrer Anführerin – ein innerer Kreis aus Verschwörern, deren Loyalität nicht gekauft, sondern verdient worden war.
    Cenn hatte ihre DNA durch die Datenbank der Föderationssicherheit gejagt und gehofft, so etwas über die vier zu erfahren, was ihm die nächste Verhörphase erleichtern mochte. Wie sich herausstellte, standen alle vier im Verdacht illegaler Machenschaften, waren im Verlauf der vergangenen acht Jahre aber untergetaucht. Er hatte auch die cardassianischen Behörden befragt, aber nichts Hilfreiches erfahren.
    »Sie sind Major Cenn!«, sagte plötzlich jemand mit gehörigem Enthusiasmus. Cenn glaubte zunächst, es sei sein Trinkkumpan, doch das breitschultrige Wesen hielt sich nach wie vor den Krug an den Mund. Als er aufsah, fand sich Cenn einem extravagant gekleideten Ferengi gegenüber, der ihn von jenseits des Tresens zahnreich angrinste.
    »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte der Major.
    Der Ferengi stellte das Glas hin, das er gerade abtrocknete. »Es zahlt sich stets aus, seine Kunden schon zu kennen, bevor sie durch die Tür kommen.« Er sagte es, als zitiere er irgendeine bedeutende Weisheit. Dann legte er sich eine orangefarbene Hand auf die Brust. »Außerdem bin ich ein enger Freund von Lieutenant Ro, die Sie in höchsten Tönen lobt. Ich habe mich schon gefragt, wann es Ihnen Ihr voller Terminkalender wohl erlaubt, mein bescheidenes Etablissement aufzusuchen. Willkommen im Quark’s.«
    Ah, der Eigentümer. Natürlich
. »Danke«, sagte Cenn knapp. Er wusste von der unerklärlichen Zuneigung, die der Lieutenant für diese Kreatur empfand. Aber er kannte auch Quarks Ruf.
    »Möchten Sie vielleicht die Speisekarte sehen?«, fragte sein Wirt.
    »Danke, ich habe schon bestellt«, antwortete Cenn und sah wieder auf sein Padd.
    »Wie wäre es dann mit einer Runde
Dabo
nach dem Essen? Sind Sie mit diesem wundervollen Spiel vertraut? Es ist wirklich sehr einfach zu lernen und bedarf nur eines Starteinsatzes in der geringen Höhe von …«
    »Das ist wirklich nichts für mich.«
    »Oder ein Holosuite-Programm?«, fuhr Quark fort. »Wir sind stolz darauf, eine Vielfalt von Simulationen anbieten zu dürfen – da ist für
jeden
Geschmack etwas dabei. Wenn Sie eine Reservierung machen möchten …«
    »Vielleicht ein andermal.«
    »Vergessen Sie nicht, dass das Quark’s auch Bajors offizielle Verbindung zur Ferengi-Allianz darstellt. Wir bieten eine Vielzahl diplomatischer Dienste an, darunter …«
    »Nein
danke
«, unterbrach ihn Cenn. Allmählich verlor er die Geduld. »Ich versuche, zu arbeiten.«
    »Oh, natürlich«, sagte Quark. »Wie läuft die Ermittlung?«
    Cenn sah nicht von seinem Padd auf. »Darüber kann ich nicht sprechen.«
    »Sie ermitteln gegen diese Söldner, richtig? Soweit ich weiß, wurden die meisten heute Morgen nach Bajor überführt. Die, die Sie noch hier halten, müssen echt interessant sein.«
    Nun schaute Cenn zu ihm und seine Augen verengten sich. »Ich sagte, ich kann nicht darüber sprechen.«
    Quark hob die Hände in einer abwehrenden Geste und verschwand, um eine Bestellung entgegenzunehmen. Cenn schüttelte den Kopf, nippte an seinem Synthale und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit.
    Nur Augenblicke später beugte sich Quark über den Tresen und versuchte, einen Blick auf das Padd zu erhaschen.
    Cenn legte es umgedreht auf die Bar. »Kann ich helfen?«
    »Danke, das geht schon«, antwortete der Ferengi und schnappte sich das Padd, bevor der Major ihn aufhalten konnte.
    »Hey!«, rief Cenn und packte ihn grob am Kragen.
    Quark sah vom Monitor zu der Faust, die seine

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