Entsetzliches Gleichmaß
diese Geräte zu entwickeln.«
Bowers legte die Stirn in Falten. »Erwarten Sie einen Angriff?«
»Momentan habe ich keine
khest’n
Ahnung, was ich erwarten soll«, sagte Dax und bediente sich unabsichtlich eines von Curzons liebsten klingonischen Kraftausdrücken. »Ich will einfach auf alles vorbereitet sein.«
Bowers nickte. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
»Also dann. An die Arbeit. Du auch, Julian. Wegtreten.« Während der taktische Offizier, der Ingenieur und der Doktor zum Turbolift eilten, wandte sich Dax zu Tenmei um. »Prynn, ich möchte, dass Sie an der
Rio Grande
arbeiten.«
Tenmei blinzelte. »Aber, Lieutenant! Mit der
Rio Grande
ist alles in Ordnung.«
»Das weiß ich, Ensign«, erwiderte Dax. »Ich erinnere mich, dass Chief O’Brien vor sieben Jahren, nachdem das Schiff von seiner unerwarteten Reise ins alternative Universum zurückkehrte, dasselbe sagte. Wissen Sie, wir kennen zwei Methoden, zwischen den beiden Universen zu reisen. Wir haben soeben eine von ihnen durchdiskutiert – Smileys Erfindung. Die andere war der Unfall, den die
Rio Grande
bei ihrem Flug durch das Wurmloch hatte. Irgendwo in den Systemen dieses Runabouts muss es einen Hinweis darauf geben, warum der Übergang damals stattfand. Und ich möchte, dass Sie ihn finden.«
Tenmei schluckte, doch ihr Blick hellte sich auf. »Sie können auf mich zählen, Lieutenant.«
»Auch das weiß ich, Prynn. Und jetzt los.«
Als Tenmei die Ops verließ, lehnte sich Dax auf den Kontrolltisch und seufzte schwer. Sie sah zum Büro des Captains, doch Kira saß noch immer an ihrer Komm-Konsole.
Ich tue, was ich kann, Nerys. Ich hoffe nur, es genügt
.
Das Geräusch eines ankommenden Turbolifts ließ sie herumfahren. Die Person, die die Ops betrat, zauberte ihr ein, wenn auch verwirrtes, Lächeln aufs Gesicht.
Benjamin?
Ben Sisko war Curzons Student und Protegé gewesen, Jadzia und Ezri ein patenter Kommandant und allen drei jüngsten Wirten des Dax-Symbionten ein treuer Freund. Er lächelte, als er sie sah. Der Sternenflottenkommunikator wirkte fremd an der bunten Weste, die er über seiner blassgelben Zivilkleidung trug.
»Meine Götter«, neckte sie ihn, als er die Stufen zur Kommandonische herabstieg. »Wer legt Ihnen eigentlich heutzutage die Kleider raus?«
Benjamin umarmte sie herzlich, kaum dass sie den Tisch umrundet hatte. »Nichts gegen meine Weste, alter Mann«, warnte er. »Damit Sie’s wissen: Meine Tochter findet die toll!«
»Rebecca ist noch keine vier Monate alt«, betonte Dax.
»Und hat schon einen hervorragenden Geschmack«, erwiderte ihr Freund stolz.
Dax schüttelte den Kopf. »Was machen Sie eigentlich noch hier? Ich dachte, Sie wären längst wieder auf Bajor.«
»Ich muss mich noch um ein paar Dinge kümmern«, sagte Sisko und sah zu Kiras Büro. »Wie läuft’s in letzter Zeit hier oben?«
»Es gab schon bessere Tage«, gestand Dax und senkte die Stimme. »Haben Sie von Commander Vaughn gehört?«
Sisko nickte. »Es hat sich herumgesprochen, ja.«
»Na, ich bin froh, dass Sie hier sind. Wenn Sie mich fragen, braucht Kira einen Freund.«
»Das geht den meisten Captains so«, sagte Benjamin, den Blick noch immer auf das Büro gerichtet. »Aber die wenigsten geben es zu. Erst recht in Situationen wie dieser.«
»Ich sprach gerade mit der Vedek-Versammlung«, sagte Kira, kaum dass sich die Bürotür hinter Sisko geschlossen hatte. »Danke, dass Sie ein gutes Wort für mich eingelegt haben.«
Sisko schüttelte den Kopf. »Ich bin schon erleichtert, dass Sie nicht darum bitten, erneut den Drehkörper der Zeit benutzen zu dürfen. Das letzte Mal bereitet mir heute noch Albträume. Sind Sie sicher, dass Sie das hier wollen?«
Kira nickte und stapelte ihre Padds ordentlich auf dem Tisch. »Der Drehkörper der Erinnerung ist vielleicht meine beste Chance, die Wahrheit herauszufinden. Es hängt zu viel von der Entscheidung ab, die ich treffen muss, als dass ich mir Fehler erlauben könnte.« Sie hielt kurz inne. »Ich wollte in ein paar Minuten aufbrechen. Brauchen Sie eine Mitfahrgelegenheit nach Bajor?«
»Noch nicht. Ich möchte noch ein paar Personen besuchen. Wahrscheinlich bin ich sogar noch hier, wenn Sie zurückkommen.«
Kira trat um den Tisch. »Sie wollen das vermutlich gar nicht hören, aber ich sag’s jetzt trotzdem: Ich möchte Ihnen abermals danken, dass Sie bei mir waren, als ich … nicht auf dem Damm war.« Sie senkte den Blick. Sie konnte nicht anders. »Nach allem, was war, fällt
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