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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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protzige Jacke umklammerte. Dann hob er den Blick zu Cenn. »Vorsicht mit dem Stoff, Meister«, er besaß tatsächlich die Dreistigkeit, pikiert zu klingen. »Wo ich herkomme, sind Jacken wie diese nicht gerade billig.«
    »Geben Sie mir sofort das Padd zurück«, sagte Cenn durch zusammengebissene Zähne. Seine freie Hand ruhte auf dem Griff des Phasers an seinem Gürtel.
    »Schon gut, schon gut«, beschwichtigte der Ferengi. »Immer mit der Ruhe.« Er reichte Cenn das Gerät und machte dabei ein Gesicht, als böte er ihm eine neue Ware zum Verkauf an. Cenns Wut stieg immer weiter.
    Quark befreite sich, trat langsam zurück und öffnete eine Schublade unterhalb des Tresens. Er wühlte darin herum und hielt, während er sprach, gelegentlich isolineare Stäbe gegen das Licht. »Wissen Sie, Major – ich verstehe ja, dass Sie noch nicht lange bei uns sind und vermutlich unter einigem Druck stehen, aber wie Sie vielleicht gehört haben, lebe ich schon eine ganze Weile auf dieser Station. Länger als jeder andere seit dem Aufbruch der Cardassianer, um genau zu sein.« Endlich schien er den gesuchten Stab gefunden zu haben. Er drehte sich um, steckte ihn in die Komm-Konsole hinter der Bar und gab ein paar Befehle ein. »Und wissen Sie, was ich in all der Zeit gelernt habe?«
    Cenn sah ihn wütend an. »Wirke ich auf Sie, als gäbe ich einen
Kosst
darum?«
    Quark fuhr fort, als wäre nichts gewesen. »Folgendes: In Krisenzeiten kann ein wenig Unterstützung mitunter … Nein, warten Sie, ich hab noch einen besseren: Plagen dich Zweifel, so ziehe an den Ohrläppchen der Alten. Hey, der ist gar nicht mal schlecht. Den sollte ich mir aufschreiben.« Er sah sich nach einem Stift um.
    »Es ist ein Wunder«, murmelte Cenn, »dass Sie noch niemand getötet hat.«
    Quark winkte ab. »Alle lieben den Wirt; Erwerbsregel hundertsiebenundvierzig. Was meinen Sie denn, warum ich mein Leben der Mixologie verschrieben habe, hm?«
    Die Komm-Konsole hinter Quark zirpte. Der Ferengi schenkte Cenn ein weiteres zahnreiches Lächeln und trat dann zu ihr.
    Cenn reichte es.
Kein
Foraiga
ist das hier wert
. Er erhob sich von seinem Hocker. »Ich gehe, Mister Quark. Bitte sagen Sie Treir, dass ich die Bestellung storniere.«
    »Sie haben Ihr Synthale noch nicht bezahlt«, erinnerte ihn der Barkeeper, als er gerade aufbrechen wollte.
    Cenn hielt inne und schluckte einen Fluch hinunter. »Gut. Nehmen Sie meinen Daumenabdruck, damit ich von hier verschwinden kann.«
    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte Quark und lud sich Daten von der Komm-Konsole auf sein eigenes Padd herunter. »So sehr ich den Brauch auch verachte, geht der erste Drink stets aufs Haus.«
    Ich sollte ihn einfach erschießen und dem Elend ein Ende machen
. »Und warum haben Sie dann …?«
    »Weil«, fiel ihm der Ferengi ins Wort und reichte ihm sein Padd, »ich noch einen Moment brauchte, bis ich Ihnen das hier zeigen konnte.«
    Der Major betrachtete das Gerät. Dann blinzelte er verwirrt, er traute seinen Augen nicht. Quark hatte die Namen von Cenns Padd allem Anschein nach überprüft und, so deuteten die Resultate zumindest an, herausgefunden, dass die vier Söldner ein gemeinsames Erlebnis aus der Vergangenheit teilten, das sie von den anderen Inhaftierten unterschied. Im Laufe der vergangenen acht Jahre war jeder von ihnen für Verbrechen gegen die Cardassianische Union verurteilt worden. Sie hatten sogar im selben Straflager eingesessen und zählten offiziell zu den vielen Tausend Häftlingen, die ums Leben gekommen waren, als die Jem’Hadar während der letzten Tage des Dominion-Krieges die Cardassianer niedermetzelten.
    »Letau«, las Cenn den Namen der Haftanlage vom Padd ab. Dann sah er zu dem Ferengi. »Wie haben Sie das gemacht? Die Cardassianer konnten mir nicht helfen.«
    »Was für eine Überraschung! Wo sie doch heutzutage so wahnsinnig toll organisiert sind.« Quark schnaubte. »Es grenzt an ein Wunder, dass Laren Gul Macet so viel aus der Nase ziehen kann. Ein Glück für Sie, dass ich noch immer einen heißen Draht zu einem wenig auffälligen Archivbüro im cardassianischen Gerichtssystem habe. Oder dem, was davon noch übrig ist.« Er tippte mit dem blauen Fingernagel auf das Padd. »Und meiner Erfahrung nach begegnen sich solche Leute oft im Gefängnis.«
    Cenn war sprachlos. Quark hatte ihm möglicherweise den Ansatzpunkt geliefert, den er so dringend brauchte.
    Treir kehrte zurück, stellte einen Teller mit dampfendem
Foraiga
auf den Tresen und

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