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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Büro verließ, schien Nerys noch immer mit dem zu kämpfen, was er bezüglich Taran’atar gesagt hatte. Sisko beneidete sie nicht um die Entscheidungen, die sie in den kommenden Tagen würde fällen müssen. Er hatte getan, was er konnte, um ihr einen Hoffnungsfunken aufzuzeigen. Der Rest lag bei ihr.
    Als er sich seinem Ziel näherte, hörte er schon von Weitem die Musik, die durch die geschlossene Tür drang. Sie verstummte, kaum dass er die Klingel berührt hatte. Sisko wünschte, es gäbe einen anderen Weg, seine Aufgabe zu erfüllen. Doch wie ihm die Erfahrung mit dem Drehkörper der Seelen verdeutlicht hatte, konnte er momentan nur Einfluss nehmen –
handeln
mussten andere.
    Die Tür glitt auf, und Vaughn stand auf der anderen Seite der Schwelle. Er trug keine Uniformjacke und hatte das rote Shirt der Kommandoebene ein wenig geöffnet. »Captain. Was für eine Überraschung. Stimmt etwas nicht?«
    »Ich bedaure die Störung, Commander. Darf ich eintreten?«
    »Natürlich.« Vaughn trat beiseite und ließ Sisko vorbei. Ben fiel ein Saiteninstrument auf. Es ruhte auf einem großen Polstersessel, auf dessen Armlehne auch Vaughns Jacke lag. »Bitte nehmen Sie Platz.« Vaughn deutete auf die Couch gegenüber dem Sessel. »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Ich nehme, was immer Sie trinken«, antwortete Sisko und trat zur Sitzecke. Er nahm das Instrument in die Hände und genoss seine Optik und Haptik.
    »Bitte sehr«, sagte Vaughn. Er hatte nun eine offene Flasche saurianischen Brandys in der einen und zwei halb volle Gläser in der anderen Hand. Letztere streckte er zu Sisko aus, der eines der Gläser nahm und das Instrument vorsichtig zurücklegte. Vaughn stellte die Flasche mit dem geschwungenen Hals auf den kleinen Tisch. Dann setzten sich die beiden Männer, und er hob sein Glas. »
Ad astra

    Sisko erwiderte den alten Trinkspruch aus Akademietagen lächelnd. Sie stießen an und tranken. Als der Brandy angenehm warm seine Kehle herunterrann, sah Sisko zurück zu dem Instrument. »Eine Akustikgitarre?«
    Vaughn nickte. »Ich finde sie entspannend.«
    »Handgemacht oder repliziert?«
    »Repliziert, leider. Man hört sie heutzutage eigentlich kaum noch, und
echte
Exemplare sind schwer zu finden. Die meisten befinden sich in privaten Sammlungen.« Er nahm einen weiteren Schluck Brandy. »Spielen Sie auch?«
    »Klavier«, antwortete Sisko. »Mein Vater hat eins, daheim auf der Erde. Ich wuchs mit dem Ding auf. Wie lange spielen Sie schon?«
    »Etwas mehr als sechsundzwanzig Jahre. Ich fing kurz nach Prynns Geburt an. Wann immer ich es nach Hause schaffte, spielte ich für sie. Nichts Großes, nur ein paar Lieder, die ihr gefielen.«
    Sisko lächelte. Ihm gefiel dieses Bild: Vaughn, der für seine Tochter Melodien spielte. »Wie geht es Prynn?«
    »Sie hat sich vollkommen erholt. Danke der Nachfrage. Keine bleibenden Schäden.«
    »Das freut mich sehr. Ich habe ihren Bericht gelesen. Sie können stolz auf sie sein.«
    »Das bin ich, Sir. Danke.«
    Stille folgte. Vaughn musste wissen, dass Sisko nicht wegen eines Drinks und ein wenig Geplauder gekommen war, aber er schien auch Bens Zögern zu spüren und drängte seinen Gast nicht. Sisko dankte ihm stumm für dieses Entgegenkommen.
    Dann stellte er sein Glas ab, beugte sich vor und faltete die Hände im Schoß. »Elias, wie Sie wissen, bin ich derzeit nicht im aktiven Dienst. Von daher dürfen Sie das, was ich jetzt sagen werde, nicht als Befehl auffassen. Ich bin mir … eines Aspektes unserer gegenwärtigen Situation bewusst geworden, in dem wir handeln müssen, und ich kam her, um Sie zu bitten, sich der Sache anzunehmen.«
    »Ich würde mich freuen, Ihnen zu helfen, Captain«, sagte Vaughn, »aber ich fürchte, Sie sind noch nicht auf dem neuesten Stand. Ich wurde suspendiert.«
    »Die Situation ist mir bekannt. Doch Ihr Captain wird Sie bald brauchen, ob Sie es nun ahnt oder nicht. Diese Angelegenheit mit dem alternativen Universum … Wie immer es zwischen Ihnen und Kira auch ausgehen wird, sie wird erkennen, dass ein neuer Kontakt zur anderen Seite unvermeidlich ist. Wenn das geschieht, müssen Sie bereit sein.«
    Vaughn blinzelte. Er wusste sichtlich nicht, was er von diesen Andeutungen halten sollte.
    »Dies ist natürlich kein offizieller Auftrag«, fuhr Sisko fort. »Ihre Mission ist geheim und extrem riskant. Und sie wird Ihnen einiges an blindem Vertrauen abverlangen, fürchte ich. Betrachten Sie dieses Gespräch daher nicht als Auftrag, sondern

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