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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Wände, Steinbrocken und Metall bedeckten den Boden, aber abgesehen davon wies der Gang keinerlei Merkmale auf. Die Zelle befand sich an seinem Ende, etwa dreißig Schritte von einer scharfen Linkskurve entfernt. Kira wusste, dass sie in Einzelhaft saß. Die Blicke, die sie hinter das Kraftfeld erhascht hatte, und die undurchdringliche Stille hatten sie zudem vermuten lassen, dass die anderen Gefangenen weit von ihr entfernt untergebracht waren. Dennoch reagierte sie schockiert, als sie nun feststellte, dass sie die einzige Insassin auf der gesamten Etage war.
    Nach weiteren dreißig Schritten erreichte sie zwei Türen. Die eine schien zu einem cardassianischen Turbolift zu gehören. Die andere, an der linken Korridorwand und in einem Winkel von etwa neunzig Grad zur ersten gelegen, war eine stabil wirkende Sicherheitstür mit Retinascanner.
    Kira erwartete nichts, als sie die Taste berührte, die den Lift herbeirief. Zu ihrer Überraschung erklang sofort ein leises, mechanisches Summen. Der Korridor wurde nach wie vor nur von den in die Ränder des Bodens eingelassenen Notlampen erhellt.
Getrennte Energieversorgung
, begriff sie.
Eine Sicherheitsmaßnahme. Aber wogegen?
Abermals sah sie zu der Tür mit dem Scanner, dann zurück in den Gang. In ihrem Kopf entstand allmählich ein Lageplan. Angenommen, der Raum, in den man durch die Sicherheitstür gelangte, wurde von der inneren Wand des gebogenen Korridors begrenzt – dann musste er eine Grundfläche von mindestens hundert
Linnipates
im Quadrat haben. Was befand sich auf der anderen Seite der Wand?
    Das Summen jenseits der Lifttür wurde abrupt tiefer. Kira hob den Metallstab und ging in Angriffsstellung, bereit, sich allem und jedem zu stellen, was aus der Kabine treten mochte.
    Die Tür glitt auf, und die Kabine war leer.
    In Ordnung
, dachte Kira.
Schauen wir mal, wohin du führst
.
    Der Lift verfügte über ein Touchpad, reagierte aber nicht auf Stimmbefehle, und auf dem Touchpad gab es nur zwei erkennbare Optionen: »rauf« und »runter«. Nicht gerade Standard. Dieses Gefängnis kam Kira mehr und mehr wie ein extrem inoffizielles Geheimnis vor.
    Etwas Privates.
    »Die unterste Ebene, auf der wir uns befinden, war gewissermaßen ein Herzensprojekt von mir.«
    Sie biss die Zähne zusammen und berührte den »Rauf«-Knopf, in Gedanken schon bei der Frage, welche ihrer vielen Fantasien sie an Dukat ausleben würde, wenn sie ihn in die Finger bekam.
    Der Lift stieg nur langsam aufwärts und hielt schließlich in einem kleinen, sechseckigen Raum. Auf der gegenüberliegenden Seite war eine allem Anschein nach magnetisch verschlossene Tür. Abgesehen von einem Riss in ihrem unteren Viertel war sie vollkommen glatt. Die schrägen Wände rechts und links enthielten Kontrollkonsolen mit Reihen von Monitoren. Noch immer hörte Kira keinen Ton.
    Sie nahm die Konsolen in Augenschein und erkannte sie wieder. Dies musste eine Art Sicherheitsstation sein. Die Monitore zeigten Flure, Unterkünfte, Zellen, sogar wichtige taktische Bereiche. Wenn sie die Konsolen berührte, konnte sie sich weitere Bilder aufrufen, als schlüge sie die Seiten eines Buches um. Mehrere Bereiche lagen im Dunkeln, insbesondere die auf den unteren Etagen drei und vier. Was immer auch geschehen war, seine Folgen dauerten dort noch an.
    Die Bereiche, die Kira erkennen konnte, lagen im Chaos. Cardassianische Wärter liefen hektisch umher und nahmen Positionen an den Zugangspunkten der Zellentrakte ein. Schadenskontrollteams löschten Feuer, gruben Verwundete aus eingestürzten Räumen aus und brachten sie in Sicherheit. Überall kämpften Soldaten gegen entflohene Gefangene, ergriffen oder töteten sie. Wo die Inhaftierten die Kontrolle übernommen hatten, kam es zu Feuergefechten. In Letau herrschte das Chaos, und ausnahmslos alle Cardassianer wirkten entsetzt.
    Dukat war nirgends zu sehen.
    Vielleicht ist er nicht einmal in der Nähe
, dachte sie. In dem Fall würde sie ihn suchen, ihn jagen müssen.
Gut. Aber dazu muss ich erst mal schnellstmöglich von diesem Felsen verschwinden
.
    Sie fand eine Kartendatei und rief sich auf, wie die Einrichtung oberhalb der Zellenblocks aussah. Es war leicht, die interessanten Bereiche zu finden. Das Operationszentrum, die Waffenkammer und die Krankenstation lagen allesamt im selben Bereich und waren deutlich zu erkennen. Wenig überraschend lagen die Andockstellen der Raumschiffe entfernt von diesen und recht isoliert.
    Blieb die Frage, wo in diesem Labyrinth sie

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