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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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gepinkelt. Don lachte schallend.
    »Du Arschwichser«, brüllte sie. »Du beschissenes, kindisches Arschloch.«
    Auch Moira lachte. Diese Idioten. In London würde ihr so etwas nicht passieren. Dort würde man sie respektieren.
    »Na, Moira.«
    »Hey, Don.«
    »Was hast du hier zu suchen, Don?«, fragte seine Schwester. »Wieso bist du nicht in der Schule?«
    »Wieso bist du nicht in der Schule?«
    »Du hast doch wohl nicht den ganzen Tag geschwänzt, oder?«
    »Ich bin krankgeschrieben.«
    »Echt oder vorgespielt?«
    »Anscheinend echt. Der Arzt sagt, ich hätte wohl Migräne oder so was. Ich hatte diese Schmerzen im Auge. Richtig schlimm. Als würde es jemand mit Luft vollpumpen. Es fühlte sich an, als würde es jeden Augenblick explodieren.« Er schielte auf die Zigarette seiner Schwester. »Kann ich mir’ne Kippe von dir schnorren?«
    »Vergiss es.«
    »Einmal ziehen?«
    »Nein, Donald.«
    Moira beugte sich vor und reichte ihm eine offene Packung Benson & Hedges.
    »Bedien dich, Donald «, sagte sie.
    Als er sich eine nahm, trafen sich ihre Blicke, und sie lächelte ihn an. Sie reichte ihm ihre Zigarette, und er zündete seine mit ihrer Glut an. Aggie machte ein empörtes Gesicht.
    »Wenn sie den Rauch an deinen Klamotten riechen, werden sie mich wieder dafür verantwortlich machen«, schimpfte sie.
    »Sprüh ihn einfach mit etwas Parfüm ein«, riet Moira. »Klappt bei mir auch immer.«
    Aggie ignorierte den Vorschlag und kam darauf zurück, was Donald über seine Krankschreibung gesagt hatte.
    »Scheint so, als ginge es deinem Auge besser.«
    »Mama kriegt diese Schmerztabletten verschrieben. Die hauen wirklich voll rein. Man fühlt sich … ich weiß nicht, irgendwie weit weg oder so was.«
    Die Falten des Ärgers auf Aggies Gesicht glätteten sich schlagartig, als sie einen Blick über Dons Schulter warf und ihr etwas ins Auge fiel. Seine erste Reaktion darauf war, sich umzudrehen und nachzusehen, aber sie hielt ihn fest.
    »Lass die Zigarette fallen«, sagte sie. »Und dreh dich nicht um.«
    »Oh, Überraschung, kommt Daddy schon nach Hause? Hilfe, freilaufender Bigfoot?«
    »Im Ernst, Don. Das ist kein Witz. Mach schon.«
    Er zog noch einmal kurz daran, schmiss die Kippe weg und trat sie sofort aus.
    »Zufrieden?«
    Dann hörte er auf dem asphaltierten Pfad, der durch den Park zum Spielplatz führte, das Geräusch sich nähernder Schritte. Jetzt drehte er sich um.
    Sie alle erkannten die herannahende Gestalt. Eine fünfundvierzigjährige Frau, die sich kleidete, als wäre sie sechzig. Flache braune Schuhe, graue Strumpfhose und ein knöchellanger Baumwollrock. Dazu eine graubraune Strickjacke und ein grünes Jackett. Ihr lockiges Haar war schwarz, aber sie trug es, als wäre es bereits grau, völlig unfrisiert. Um ihren Hals war – wie immer – ein unifarbener Seidenschal gebunden. Der Schal ließ sie wie einen Matrosen aussehen.
    »Kacke«, sagte Don.
    »Frau Blockwart.«
    Kichernd suchte Moira erneut seinen Blick. Don genoss ihre Aufmerksamkeit.
    Frau Blockwart marschierte stramm auf sie zu. Sie ging immer so. Sie war auf einer Mission, hatte eine Botschaft an den Bodensatz der Gesellschaft zu übermitteln. Don musste ebenfalls kichern, doch bei ihm klang es um einiges nervöser. Diese Frau machte ihm regelrecht Angst.
    Sie war noch gute zwanzig Meter entfernt, als sie zu keifen begann.
    »Warum seid ihr Kinder nicht beim Unterricht?«
    Keiner sagte etwas. Nach einem kurzen soldatischen Sprint stand sie vor ihnen.
    »Habt ihr Bohnen in den Ohren? Antwortet mir gefälligst. Warum seid ihr nicht in der Schule?«
    Es blieb an Aggie hängen.
    »Wir haben eine Freistunde.«
    »Blödsinn, junge Dame. Ich werde dich beim Direktor melden.«
    Aggie seufzte.
    »Ich heiße Aggie Sm…«
    »Ich weiß genau, wer du bist, junge Dame.«
    »Ich bin in der Oberstufe, und wir haben eine Freistunde. Machen Sie nur, und melden Sie uns, wenn Sie denn unbedingt wollen. Die Direktorin wird die Sache schon richtigstellen.«
    Das war riskant. Frau Blockwart war noch längst nicht überzeugt, und das konnte sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Aber Aggie spekulierte auf die offensichtlichste Schwäche der Frau: Sie hasste es, bei einer Sache falschzuliegen. Insbesondere in der Gegenwart von Kindern.
    »Du solltest lernen, Erwachsenen mit etwas mehr Respekt zu begegnen.«
    »So? Etwa mit so viel Respekt, wie Sie ihn uns entgegenbringen?«
    Frau Blockwart sah ihnen nacheinander ins Gesicht.
    »Was ist mit dir, junger Mann?

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