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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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heimkehrte, die Hunde hereinließ, einen Augenblick lang voller Unglauben auf der Türschwelle stehen blieb, sich den erstbesten Gegenstand griff – einen Spazierstock aus dem Schirmständer – und ihn Don über den Kopf zog, auf seine Rippen einprügelte, ihm die Spitze des Stocks in die Kehle rammte und seine Luftröhre durchbohrte, während der arme Junge versuchte, seine Hose hochzuziehen und sich zu erklären. Süßes, schwindeliges Chaos.
    Sie kam.
    Nachdem sich der Junge mit rotem Gesicht durch die Hintertür gestohlen hatte und verschwunden war, um den Schulbus zu erwischen, wog Tammy das verkrumpelte Kondom in ihrer Handfläche. Sein Samen darin war noch warm. Sie zerschnitt es mit einem Gemüsemesser und spülte es die Toilette hinunter. Dann, sich bereits wieder nach der Gefahr und der völligen Hingabe des Jungen verzehrend, nahm sie eine Dusche.
    Später kochte sie sich in der Küche einen starken Kaffee und las die Zeitung, die Don mitgebracht hatte. Als sie von den Kontaktanzeigen aufsah – arme Schweine -, fiel ihr Blick auf die Uhr an der Wand, und sie stellte fest, dass Kevin länger fort war als gewöhnlich. Scheiße, dachte sie, ich hätte den Kleinen noch ein zweites und drittes Mal melken können. Das ist das Gute an Teenagern. Ihr Enthusiasmus versiegt nie.
    Als sie draußen vor der Hintertür ein Geräusch vernahm, drehte sie sich um und erwartete, ihre Jungs zu sehen, Ozzy und Lemmy, durstig und erschöpft. Aber es waren nicht die Hunde. Durch die Glastür erblickte sie irgendein anderes Tier, das sich schlingernd die Stufen heraufquälte. Es sah aus, als wäre es völlig mit Abfall bedeckt. Ganz so, als habe es die Nacht in einem Müllcontainer verbracht. Seinem schwachen Zucken nach zu urteilen, war es verletzt. Sie ließ die Zeitung langsam auf den Frühstückstresen sinken und stand auf, um es sich genauer anzusehen.
     
    Der Spazierweg im Shreve Country Park umrundete einen kleinen Stausee, der zugleich Vogelschutzgebiet und Wasserreservoir des Ortes war. Über zwei Meilen führte er durch waldige Passagen, offene Wiesen und über eine dammartige Böschung. Nur hin und wieder folgte er der Uferlinie. Nachdem sie sich beim Rennen ausreichend in Stimmung gebracht hatten, tanzten Ozzy und Lemmy nun auf den Hinterläufen um Kevin herum. Mit schlabbernden Zungen, rollenden Augen und Schaum um die Mäuler bettelten sie ihn an, den Gummiball zu werfen. Er war hart, rot und ziemlich schwer. Kevin streckte seinen Arm hinter den Kopf und schleuderte ihn, so weit er konnte, in der Hoffnung, sie würden ihn im hohen Gras verlieren. Dann wären sie erst einmal mit Suchen beschäftigt, was ihn einen Moment lang von ihrer geifernden Aufdringlichkeit befreien würde.
    Die kaum kniehohen Hunde rannten davon und verschwanden in dem grünen Meer. Er beobachtete, wie die Tautropfen von den Rispen der Grashalme spritzten, wenn Ozzy und Lemmy darunter hertauchten. Angesichts der unerwarteten Freizeit, die ihm das bescherte, wünschte er sich, mehr Zigaretten mitgenommen zu haben. Mit dem Rauchen aufzuhören war das Zweitschwerste, was er jemals getan hatte. So zu tun, als hätte er nicht wieder angefangen, das Schwerste. Aber Spaziergänge waren die beste Gelegenheit, seinem Laster nachzugehen, denn die frische Luft blies den Geruch aus seiner Kleidung. Dank der Spaziergänge und seinen Minze-Pastillen gelang es ihm, seinen Rückfall vor Tammy zu verheimlichen.
    Er erreichte einen Zaunübertritt, der zum nächsten Abschnitt des Fußwegs führte, und drehte sich herum, um nachzusehen, wo die Hunde blieben. In der Wiese bewegte sich nichts. Sein Wurf stellte ihre Apportierfähigkeiten offensichtlich auf eine harte Probe. Wenn die beiden schließlich mit dem Ball zurückkämen, würde ihn keiner von ihnen wieder hergeben, und trotzdem würden sie um ihn herumhüpfen und ihn so lange schikanieren, bis er ihn schließlich doch aus einem der schleimigen, sabbernden Mäuler zerren und erneut werfen würde. Hunde. Er kapierte einfach nicht, wie sie tickten.
    Er blickte sich ein weiteres Mal um, bevor er nach ihnen rief.
    »Ozzy! Lemmy! Hierher!«
    Er hasste es, ihre lächerlichen Namen zu rufen, die natürlich Tammys Idee gewesen waren, und verwelkte geradezu innerlich vor Scham, wenn jemand nah genug war, um ihn hören zu können.
    Auf der anderen Seite der Wiese bewegte sich etwas im Gras, dann raste die Reihe der schwankenden Halme ziemlich schnell auf ihn zu. Lemmy tauchte mit einem roten Ding in der Schnauze

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