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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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einige Schritte vom Tor entfernt. Dahinter bewegte sich eine Gestalt in der Dunkelheit. Ihre Form war völlig fremd. Ihm und ebenso jedem anderen.
    Es klopfte kein weiteres Mal. Es wusste, dass er da war.
    Warum ging er nicht einfach weiter und öffnete das Tor?
    Die Antwort gab ihm sein Puls, sein Herz, das in seiner Brust hämmerte. Mason hatte Angst.
    Das Ding aus dem Schuppen blieb still. In dieser Stille lag so viel Geduld. So viel Vorfreude. Das war es, was ihn ängstigte.
    Er trat vor und griff nach der Klinke. Das schwarze Metall lag kühl in seiner Rechten, als er mit der Linken den Riegel zurückzog. Die gut geölten Angeln gaben kein Geräusch von sich, als er die Klinke niederdrückte und das Tor öffnete.
     
    Da war ein kurzer Augenblick geistiger Stabilität, in dem Mason sich sicher war, dass das, was immer er da hinter dem Tor sah, bloß ein Produkt seiner Fantasie war. Da war nichts, was sich nicht erklären ließ. Kraft seiner Vernunft gelang es ihm einen Moment lang, die Illusion als solche zu enttarnen. Das Ding aus dem Schuppen war immer noch ein Haufen Schrott, ein zerfledderter Kadaver auf vier Beinen. Weiter nichts. Alles, was er in der Dunkelheit zu erkennen vermochte, war eben jener Wirrwarr inkongruenter Strukturen und Glieder, den er inzwischen zu sehen erwartete, wenn das Ding aus dem Schuppen nachts heimkehrte. Bis auf die Größe hatte sich nicht viel verändert. Also alles wie gehabt.
    Dann tat das Ding aus dem Schuppen etwas, das es nie zuvor getan hatte. Es bewegte sich anders. Es schien sich zu recken, statt auf ihn zuzukriechen. Aufwärts.
    Mason wich mehrere Schritte den Pfad hinauf zurück. Es erhob sich, um ihm zu zeigen, zu was es geworden war. In der Art, wie es sich bewegte, sich erst ein wenig nach links, dann nach rechts drehte, damit er vor der dunklen Wand des nächtlichen Himmels auch wirklich alles sehen konnte, erkannte er den Stolz, mit dem es sich präsentierte. Das Ding aus dem Schuppen stand nun auf zwei Beinen. Schwankend wie ein betrunkener Seemann wagte es die ersten Schritte.
    Mason schlug die Hand vor den Mund, um sein Keuchen zu ersticken, bevor es womöglich zu einem lautstarken Ausdruck seines Entsetzens eskalierte.
    Das Ding aus dem Schuppen hatte genügend Möbelteile und Winkeleisen gefunden, um sich ein Paar Beine zuzulegen. Aber diese neuen Gliedmaßen waren – obwohl größer und länger als zuvor – ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Es hatte die Beine der Bullterrier als Vorlage benutzt und stand nun, nur teilweise aufrecht, auf Beinen mit kräftigen, gerundeten Keulen, spindeldürren Schien- und Wadenbeinen und langgestreckten durchgebogenen Knöcheln. Ebenso wie Hunde konnte es nicht allzu lange auf diesen Hinterläufen stehen. Trotz dieser Mängel war ihm anzumerken, dass es sich seiner Leistung durchaus bewusst war. Bisher hatte es verbissen und mit eisernem Willen an sich gearbeitet. Jetzt trug es ein Selbstbewusstsein zur Schau, das er bisher nicht von ihm kannte. Erstmals zeigte es so etwas wie menschliche Emotionen, als vertraue es langsam dem Glauben an seine Existenz. Mason befürchtete, dass sein Stolz im wahrsten Sinne des Wortes auf wackeligen Beinen stand.
    Noch während dieser Gedankengänge Masons war das unbeholfene Schwanken des Dings aus dem Schuppen heftiger geworden. An einem seiner neuen Beine zeigte sich ein Riss, als das Gewicht des restlichen Körpers die mangelhafte Konstruktion zu überfordern begann. Sein linkes Bein brach am Knöchel. Nicht begreifend, was geschah, versuchte es einen Schritt auf Mason zuzugehen. Stattdessen stürzte es durch das offene Tor in den Garten und zwang Mason, in das Kohlbeet auszuweichen. Der Sturz verursachte ein lautes Scheppern, als hätte jemand eine Mülltonne auf dem gepflasterten Pfad umgeworfen. Einen Moment lang herrschte völlige Stille. Die Stille, die eintritt, nachdem ein Kind gestürzt ist und bevor es vollständig begreift, dass es sich wehgetan hat. Und dann kam von irgendwo tief aus dem Inneren des Dings aus dem Schuppen ein jammerndes Wehklagen, ein Heulen des Versagens, des Schmerzes und der Frustration.
    Im Schlafzimmer des Nachbarhauses ging ein Licht an.
    Masons Stimme war ein schroffes Flüstern: »Du musst still sein.«
    Das Schlafzimmerfenster wurde geöffnet, und ein Mann lehnte sich hinaus. Zunächst schien er blindlings in die Nacht hinauszustarren, als erwarte er zu sehen, wie ein paar Diebe seinen Garten plünderten. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt

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