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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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entdeckt.«
    Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht.
    »Das meinte ich nicht, D. Ich habe geträumt, dass es hierherkommt. Kommt, um uns zu holen.«
    »Was kommt?«
    Ray rieb sich die Stirn und schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden.
    »Sorry, ich bin noch nicht so richtig wach. Oder noch breit. Kennst du dieses Gefühl, wenn du denkst, du wärest aufgewacht, obwohl du in Wahrheit noch träumst? So geht’s mir gerade.«
    »Hast du Angst?«
    »Mir geht’s gut. Ich bin nur noch nicht ganz da. Haben wir noch ein bisschen Wasser?«
    Sie reichte ihm die Feldflasche. Er nahm ein paar kleine Schlucke. Dann lehnte er sich zurück gegen den Baum und legte den Arm um sie.
    »Ich liebe diesen Ort, D. Hier bei dir zu sein, das ist, als wäre man in einer besseren Welt. Einer Welt, die nur wir beide verstehen.«
    »Mir geht es genauso.«
    »Warst du schon mit anderen Kerlen hier?«
    Einen Augenblick lang hielt sie den Atem an. Sie kannten sich jetzt lang genug.
    »Mein erster Freund hat mich hierher mitgenommen, als ich vierzehn war. Er war drei Jahre älter als ich, was mir damals sehr viel erschien. Ich habe meinen Eltern nichts von ihm gesagt. Die anderen Mädchen in der Schule waren eifersüchtig auf mich. Die Jungs in meinem Alter wagten sich nicht mehr an mich ran, als ihnen klar wurde, mit wem ich mich traf. Er hieß Simon Pike. Alle nannten ihn bloß Spike. Er war bereits mit der Schule fertig und hatte einen Job bei Mannys Autowerkstatt. Irgendwie stand ich auf Öl und Dreck.«
    »Ein schmutziges Mädchen. Durch und durch, bis auf die Knochen, oder?«
    »Bis aufs Mark, Ray. Jedenfalls nahm er mich einige Male mit her. Spike war derjenige, der die Munitionskiste hier deponiert hat, auch wenn der Inhalt damals ein anderer war. Die ersten paar Male war er sanft und zuvorkommend, ließ es langsam angehen. Hier unter dem Baum habe ich meine Jungfräulichkeit verloren. Eigentlich war es gar nicht so schlecht.« Sie verstummte. Erinnerte sich. Ohne zu lächeln. »Reichst du mir bitte auch mal das Wasser? Danke.«
    Ray gab ihr die Feldflasche.
    »Zum ersten Mal sind wir an einem Freitagabend hergegangen, nachdem er mit der Arbeit fertig war. Er wollte nicht einmal nach Hause, um sich umzuziehen. Hat bloß seinen Overall abgelegt, sich die Hände gewaschen und mich hergebracht. Er schien es eilig zu haben. Wir liebten uns, und dann stand er auf. Als ich im Gebüsch Gelächter hörte, war mir sofort klar, was er getan hatte. Entweder hatte er mit seinen Kumpels gewettet, dass er es mit mir treiben würde, während sie dabei zusahen, oder sie hatten ihn dafür bezahlt. Was es genau war, habe ich nie herausgefunden. Sie waren alle ziemlich betrunken, als sie aus ihrem Versteck kamen. Spike war verdammt sauer, also nehme ich an, sie hatten ihm versprechen müssen, sich ruhig zu verhalten, damit ich von ihrer Anwesenheit nichts mitbekomme. Das Komischste daran war, dass ich nicht einmal wütend war. Ich wusste, dass sie uns zugesehen hatten, und ihren Gesichtern nach zu urteilen hatten sie ihren Spaß dabei gehabt. Das gefiel mir irgendwie. Vermutlich bin ich schon pervers auf die Welt gekommen.«
    Sie beobachtete Rays Reaktion. Er hätte lachen oder einen Kommentar abgeben können, aber das tat er nicht. Auch das gefiel ihr. Sie erzählte weiter.
    »Sie vergewaltigten mich. Spike versuchte sie davon abzuhalten, aber er bemühte sich nicht allzu sehr. Am Ende machte er sogar mit. Als sie schließlich alle gekommen waren, hatte der Erste schon wieder einen Ständer. Es dauerte Stunden, bis sie fertig mit mir waren. Und weißt du, was das Schlimmste daran war?«
    Ray schüttelte den Kopf.
    »Wenn sie vorgeschlagen hätten, mir einen Drink auszugeben, und mich gefragt hätten, wäre ich vermutlich einverstanden gewesen. Aber für sie lag der Spaß gerade darin, nicht zu fragen, sondern sich zu nehmen, was sie wollten. Mit Gewalt. Als sie mich schließlich zurückließen, war es bereits dunkel. Ich hörte, wie Spike sich in einiger Entfernung übergab. Damals war ich wirklich überzeugt, dass es aus Abscheu vor mir geschah. Er hatte mich gevögelt und es so widerlich gefunden, dass ihm schlecht davon wurde. Das war der Grund, aus dem ich mich danach zurückgezogen habe: Ich dachte wirklich, ich wäre die Sorte Mädchen, die Männer zum Kotzen bringt.«
    Wieder wartete sie Rays Reaktion ab. Er hätte die Gelegenheit nutzen können, ihr zu sagen, dass sie auf ihn nicht diesen Effekt hatte. Er tat es nicht. Sie wusste

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