Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
nicht nachkommen.“ Ignorieren oder Schimpfen verschlimmern die Situation nur. Je jünger Ihr Kind ist, desto mehr müssen Sie ihm mit körperlicher Zuwendung Ihr Verständnis zeigen, in den Arm nehmen, liebevoll ansprechen und streicheln. Vor allem die Bestätigung der kindlichen Gefühle ist hier ausschlaggebend. Negieren Sie die Gefühle Ihres Kindes, bedeutet das für Ihr Kind: „Ich bin falsch, ich fühle falsch.“ Ihr Kind neigt dazu, diese starken Ausdrücke seines Willens genau dann einzusetzen, wenn es spürt, dass die Eltern selbst gerade unter Druck stehen. Vielleicht haben Sie einen wichtigen Termin, oder bekommen Besuch. Und dann wird von Ihnen als Eltern erwartet, ruhig und gelassen zu reagieren? Keine leichte Aufgabe.
10. Monat
Bewegung & Sinne – Ich lege mich so hin, wie ich will
Viele Kinder schlafen gerne in Bauchlage, und da sie jetzt so sicher in ihren Bewegungen sind, ist dies auch kein Problem. Es gibt Kinder, die sich in der Nacht einmal komplett im Bett umdrehen. Im Liegen kann Ihr Kind viele verschiedene Haltungen einnehmen. Mal stellt es ein Bein auf, mal liegt es auf der Seite, manchmal entstehen dabei sehr elegante Positionen. Hochziehen und Stehen waren schon aufregend, aber geht das auch freihändig? Zunächst können Sie beobachten, dass Ihr Kind freihändig steht. Erst dann kommen die nächsten Erfolgserlebnisse, das freie Aufstehen und Hinhocken als weitere große Schritte zum Laufenlernen. Dies erfordert viel Koordination und einen guten Gleichgewichtssinn. Beobachten Sie, dass immer, wenn Ihr Kind sich hinstellt, die ganze Fußsohle plan auf dem Boden aufliegt. Kinder können nicht auf Zehenspitzen Laufen lernen, sie haben keinen sicheren Stand. Und bedenken Sie immer: Das Alter, wann ein Kind krabbelt, steht und läuft, schwankt in der Gruppe der Gleichaltrigen um bis zu sechs Monate. Mit den Fingern ist Ihr Kind sehr geschickt. Es gelingt ihm, die ersten Steckspiele zu machen und findet Krümel besonders lecker. Penibel nimmt es mit Daumen und Zeigefinger alles vom Boden auf, was es findet.
Ernährung. Kochen Sie das Familienessen salzarm, nehmen Sie davon die Portion für Ihr Baby zur Seite und würzen Sie dann Ihre Portion. So kann es nach und nach an allen Mahlzeiten mit den Eltern teilnehmen. Pürieren ist in der Regel nicht mehr nötig und auch Brot, z. B. mit Frischkäse oder Marmelade bestrichen, ist ein beliebtes Essen.
Gewicht. Gewicht und Länge werden immer in Relation gestellt und deutlich kommt nun die familiäre Veranlagung zum Ausdruck. Eltern, die selbst keine Riesen sind, werden auch eher zierliche Kinder haben und umgekehrt. Lassen Sie sich also nicht von Zahlen über das Gedeihen Ihres Kindes leiten, sondern betrachten Sie den Gesamteindruck.
Vorsorge. Zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat ist die Zeit für die U6.
Kommunikation & Sozialverhalten – Wann treffe ich meine Freunde?
Ihr Baby mag sich gerne in einer Gruppe mit anderen Babys aufhalten, aber noch handelt es sich hierbei um viele kleine Individualisten. Die Zeit, dass Kinder zusammen spielen, ist noch nicht gekommen. Man nimmt sich gegenseitig das Spielzeug weg, aber ein Geben und Nehmen überfordert Kinder vor dem ersten Geburtstag. Dagegen liebt Ihr Kind jetzt Lieder und Reime, die es mit Bewegungen begleiten kann, mit Klatschen, Winken und Schaukeln. Sie brauchen kein großes Repertoire, Ihr Baby liebt die Wiederholung und kann so schnell mitmachen. Es dauert nicht lange und es klatscht an der richtigen Stelle oder quietscht bei „Hoppe, hoppe, Reiter“, schon bevor es „plums“ macht. Mit der Stimmlage zeigt Ihnen Ihr Kind, was ihm gefällt und was nicht.
Mein Tipp
Hilfe zur Selbsthilfe heißt die Devise. Helfen Sie Ihrem Kind dort, wo es nötig ist. Lassen Sie ihm aber auch seine eigenen Wege. Zum Beispiel können Babys in diesem Alter schnell lernen, rückwärts Treppen sicher runterzukrabbeln, ohne zu fallen.
Wer kann mich betreuen?
Bald wird Ihr Kind ein Jahr alt und häufig stellt sich die Frage, wann die Mutter ihre Berufstätigkeit wiederaufnimmt. Wie sieht die beste Betreuung für das Kind aus? Tagesmutter oder Kinderkrippe? Oder am besten die Oma? Und wird das Kind Schaden davontragen, wenn es nicht mehr nur von seiner Mutter oder seinem Vater betreut wird?
Qualität der Betreuung
Neue Untersuchungen zeigen eindeutig: Nicht wer sich über welchen Zeitraum um das Baby kümmert, sondern wie die Qualität dieser Betreuung ist, entscheidet über das Wohlergehen des Kindes.
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