Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
dergleichen selbst auf. Sie brauchen „Begleitung“ beim Einschlafen. Wiegen Sie Ihr Kind oder halten Sie es einfach nur im Arm. So erleichtern Sie ihm den Weg zu einem ruhigeren und tieferen Schlaf (Non-REM-Phase).
Diese regelmäßig wiederkehrenden Veränderungen geben dem Kind die Anhaltspunkte für eine Angleichung seiner Schlafperioden an den Tagesverlauf seiner Eltern bzw. seiner Familie.
Geheimnisvolle Ruhe
Viele Eltern beobachten, dass ihre Kinder tagsüber ganz gut schlafen. Selbst wenn Besuch da ist, lassen sie sich nicht stören. Dagegen werden sie nachts oft wach, obwohl doch dann von außen keine Störungen Einfluss nehmen. Und genau hier liegt der Fehler: Den Babys ist es zu ruhig. Schon im Bauch der Mutter hatten sie immer Hintergrundgeräusche und jetzt ist es nachts ganz ruhig. Die Babys weinen und nehmen die Eltern sie dann in den Arm, werden sie ruhig und schlafen bald wieder ein. Werden sie dann wieder abgelegt, beginnt das Spiel von vorne. Manche Eltern gewöhnen sich an, ein Nachtlicht anzulassen oder leise Musik abzuspielen. Dies können Sie versuchen. Besser wäre es aber, sich in den ersten Wochen der Umstellung darauf einzustellen, das Kind mit Körperkontakt schlafen zu lassen, bis es die Nachtruhe kennt und nicht mehr als beängstigend empfindet. Liegt Ihr Kind unmittelbar in Ihrer Reichweite, geht dies leichter, als wenn es weiter weg im Stubenwagen liegt.
Erste drei Lebensmonate
Beim Säugling dauert ein Schlafzyklus nur ungefähr 50 Minuten. Deshalb wachen Kinder in den ersten Lebenswochen nach etwa je einer Stunde Schlaf kurz auf. Nach drei bis vier solcher Schlafzyklen sind sie für eine längere Zeit wach.
In den ersten drei Lebensmonaten differenzieren und verlängern sich die Schlaf-wach-Perioden des Kindes so weit, dass es die natürlichen Voraussetzungen erwirbt, nachts durchschlafen zu können. Durchschlafen meint hier aber, dass das Kind zwischen zwei 3- bis 4-stündigen Schlafzyklen zwar aufwacht, aber von allein wieder einschläft.
Sie sollten von Ihrem Säugling nicht erwarten, dass er von abends bis zum nächsten Morgen ruhig schläft. Dies ist schon allein deshalb unrealistisch, weil Ihr Kind in den ersten Lebensmonaten nicht so lange ohne Nahrungsaufnahme auskommen kann. Besonders gestillte Kinder sind auf nächtliche Mahlzeiten angewiesen, da Muttermilch leicht und schnell verdaut wird. Kinder in den ersten Lebensmonaten können ihren Blutzuckerspiegel nicht über längere Zeit hoch halten. Die Leber ist nicht in der Lage, Zucker zu speichern und diesen dann nach und nach in den Blutkreislauf abzugeben.
Der Schlafbedarf ist von Mensch zu Mensch verschieden und dies gilt auch für Neugeborene und Säuglinge. Die meisten Säuglinge brauchen 14 bis 18 Stunden Schlaf, einige kommen mit weniger aus, andere brauchen mehr. Helfen Sie Ihrem Kind früh, in den Schlaf zu finden, indem Sie ein Ritual einführen, das ihm signalisiert, jetzt ist Schlafenszeit. Dieses Ritual kann folgende Elemente enthalten: Beginn immer um die gleiche Uhrzeit, Anziehen des Schafsacks, Milchmahlzeit (Stillen oder Flasche geben), ein Schlaflied. Schon Babys mit wenigen Wochen erkennen die immer wiederkehrenden Handlungen. Möchte Ihr Baby nachts im Abstand von etwa vier Stunden trinken, dann können Sie ganz zufrieden sein. Mehr dürfen Sie zunächst nicht erwarten. Wickeln Sie nachts möglichst nicht und machen Sie kein Licht. Dann werden auch keine starken Reize ausgelöst, die Ihrem Kind das nochmalige Einschlafen erschweren.
Manchen Babys hilft ein Schnuller zum Einschlafen, andere lutschen an ihrem Kuscheltier oder am Daumen.
»Ich komme nicht mehr zum Schlafen
Ursula Jahn-Zöhrens, Hebamme
Eine junge Mutter kam sehr müde zur Rückbildungsgymnastik. Seit der Geburt ihres Sohnes, der jetzt 14 Wochen alt war, fehlt ihr der Schlaf. „Tagsüber schläft er ganz gut, aber abends ist er so unruhig und in der Nacht meldet er sich alle zwei Stunden. Ich kann bald nicht mehr. Ich will abstillen! Meine Cousine hat gesagt, ihre Tochter hat in dem Alter schon längst durchgeschlafen. Allerdings bekam sie Fläschchen. Vielleicht machen die Fläschchen besser satt. Ich sollte es auch versuchen.“
Der gute Rat: Rituale
Nach der Kursstunde unterhielten wir uns über den Tagesablauf des Kindes. Damit Sebastian tagsüber wenigstens schlief, dunkelte sie das Zimmer ab. Durch die Schichtarbeit des Vaters ändert sich die Zubettgehzeit häufig. Ich schlug vor, Rituale einzuführen, tagsüber sollte
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