Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
orthopädisch behandelt werden. In der Regel reicht breites Wickeln, um die Beine in eine Spreizhaltung zu bringen. Die Kinder erhalten je nach dem Schweregrad Krankengymnastik und/oder verschiedene Spreizschienen bis zur Ausreifung und Verknöcherung der Gelenkpfanne.
Sie können selbst auch einiges tun, um die richtige Entwicklung des Hüftgelenks zu fördern. Legen Sie Ihr Baby viel in Bauchlage auf eine Decke. Es liegt dann wie ein kleiner Frosch, d. h., die Knie sind über das Niveau der Hüfte hochgezogen. Außerdem erreichen Sie diese Position auch, wenn Sie Ihr Baby frühzeitig richtig tragen. „Richtig“ heißt in diesem Fall im Tragetuch oder in einem entsprechend funktionierenden Tragesack, der einen Spreizsitz ermöglicht. Tragen Sie Ihr Kind Ihnen zugewandt und ermöglichen Sie ihm damit, seine Beinchen an Ihrer Taille zu spreizen.
Hat Ihr Kind Fieber?
Sobald es geboren wird, muss das Baby warm gehalten werden, damit es eine Körpertemperatur von rektal 36,5 bis 37,5 °C aufrechterhalten kann (siehe „Der Wärmehaushalt des Kindes“, → S. 84 ). Eine gute Möglichkeit ist es, das Baby in ein Molton-Tuch oder in eine Babydecke einzuwickeln (pucken). Doch ziehen Sie Ihr Kind nicht zu warm an. Nicht nur Untertemperatur, sondern auch Übertemperatur stellt eine Belastung für den Organismus dar. Auch Neugeborene und Säuglinge haben schon einen individuell unterschiedlichen Wärmebedarf! Die Temperaturregulation stabilisiert sich zunehmend nach der ersten Lebenswo che. Messen Sie die Temperatur Ihres Kindes mit einem elektronischen Thermometer rektal, die Ohrthermometer geben zu ungenaue Werte an.
»Nicht zu warm einpacken
Ursula Jahn-Zöhrens, Hebamme
An einem warmen Sommertag machte ich einen Hausbesuch bei einer jungen Familie. Mutter und Vater trugen T-Shirt und kurze Hose, aber ihr Kind hatte wie üblich einen Body, ein langärmeliges Oberteil und eine Strampelhose an. Ihr Baby (neun Tage alt) hatte ein rotes Köpfchen und war sehr unruhig. Die Mutter dachte an eine fiebrige Erkrankung und zeigte mir gleich ganz aufgeregt Hälschen, Brustkorb und Schulterblätter. Alles war voller roter Pünktchen, sogenannter Hitzepickelchen. Ich empfahl dringend, das Kind leichter zu bekleiden, z. B. nur Body und Strampler oder oben herum langärmelig, dann aber kurze Höschen. In solchen Fällen kann auch ein nicht zu warmes Bad bei 35–36 °C den Kindern ihr Wohlbedinden wiedergeben, ebenso wie Erwachsene an heißen Tagen abends gerne eine lauwarme Dusche nehmen, bevor sie schlafen gehen. Sie können ruhig davon ausgehen: Ist Ihnen warm, dann fühlt Ihr Kind ebenso.«
Wie schaffe ich die richtige Temperatur der Umgebung?
Bei üblicher Bekleidung sind Raumtemperaturen von tagsüber 18–21 °C und nachts 16–18 °C angemessen.
In den ersten Wochen sollte für das Wickeln eine zusätzliche Wärmequelle zur Verfügung stehen (z. B. Wärmestrahler, Heizlüfter, Bad mit Heizung).
Der Aufenthalt im Freien bei unterschiedlichen Witterungen ist dem Neugeborenen zuzumuten. Bei Extremtemperaturen ist allerdings Zurückhaltung geboten (Frost, Hitze).
Zur Gewöhnung an niedrige Außentemperaturen kann das Kind gut eingepackt täglich für eine halbe Stunde in der Nähe eines offenen Fensters stehen.
Bei hohen Außentemperaturen reguliert das gestillte Kind seinen Flüssigkeitsbedarf weiterhin über das Prinzip von Angebot und Nachfrage mit Muttermilch. Wasser oder Tee sind selten nötig.
Körpertemperaturen über 38 °C
Körpertemperaturen über 38 °C sind als bedenklich einzustufen und müssen durch Hebamme oder Kinderarzt abgeklärt werden! Möglicherweise ist Ihr Kind einfach nur zu warm angezogen. Vielleicht hat es zu wenig getrunken (oder es hat länger als 30 Minuten geschrien). Natürlich kann auch wirklich ein Infekt dahinterstecken.
Als erste Maßnahmen gelten:
Umgebungstemperatur senken (soweit möglich),
Kleidung und Decken lüften,
Flüssigkeitszufuhr.
Fragen Sie ruhig Ihre Hebamme oder Ihren Kinderarzt. Mit der Zeit werden Sie selbst ein Gespür dafür bekommen, wie Ihr Kind sich am wohlsten fühlt.
Hat Ihr Kind wirklich Fieber, so seien Sie nicht zu besorgt. Das Fieber hilft dem Körper, miteiner Infektion fertig zu werden, und ist an sich nichts Gefährliches. Im Gegenteil, es hat eine regelrecht heilende Wirkung. Sie helfen Ihrem Kind, indem Sie
ihm Ruhe gönnen,
viel zu trinken geben und
gegebenenfalls kühle Wickel machen.
Mein Tipp
Bei sehr kleinen Kindern (unter drei Monate) und Fieber
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