Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Tablette mit nur einem Zusatzstoff (Pflanzenöl) auskommt.
Kariesprophylaxe
In manchen Regionen Deutschlands bekommen Kinder von Anfang an nicht nur Vitamin D, sondern auch Fluor in ein und derselben Tablette, z. B. D-Fluoretten ® . Fluor wird als Schutz gegen Karies eingesetzt. Es wird immer wieder diskutiert, ob es sinnvoller ist, Fluor zentral, also als Tablette zu geben, oder lokal, nämlich in Form fluorhaltiger Zahnpasta. Sobald Sie die ersten Zähnchen putzen, sollten Sie das mit Ihrem Kinderarzt besprechen.
Zu diesem frühen Zeitpunkt ist es viel wichtiger, Bakterien im Mund des Babys von vornherein zu vermeiden. Daher sollten auch Sie selbst auf gesunde Zähne achten. Denn wenn Sie mit Ihrem Baby kuscheln, was Sie gerne dürfen und sollen, übertragen Sie möglicherweise Bakterien aus Ihrem kariösen Zahn auf Ihr Kind. Aus demselben Grund sollten Sie den Schnuller Ihres Kindes nicht jedes Mal ablecken, bevor Sie ihn ihm geben.
Beginnen Sie die Zahnpflege bei Ihrem Kind mit Durchbruch des ersten Zahns, erst mit Wasser, dann mit Zahnpasta. Und vermeiden Sie Zucker in der Nahrung und den Getränken Ihres Kindes. Wenn Sie dies alles beherzigen, kommt der Gabe von Fluor nur noch eine untergeordnete Rolle zu. Wenn Ihre Familien für Karies der Zähne bekannt sind, sollten Sie frühzeitig Ihren Zahnarzt aufsuchen und den Zahnschmelz Ihres Kindes auf Anfälligkeit nachschauen lassen.
Mein Tipp
Besonders bei der Verabreichung von Vitamin D und Fluor gehen die Meinungen unter Ärzten und Hebammen deutlich auseinander. Bitte beraten Sie sich mit Ihrem Kinderarzt, wie Ihre Lebensumstände einzuschätzen sind und welche Vorgehensweise für Sie die richtige ist.
Hörscreening
Ein bis zwei Kinder von 1000 kommen in Deutschland mit einer angeborenen Hörstörung zur Welt. Zudem gibt es Kinder, die nur leicht oder mittelgradig schwerhörig sind. Eine angeborene, beidseitige Hörstörung führt zu schweren Sprachentwicklungsstörungen und zu einer gestörten emotionalen und sozialen Entwicklung des Kindes. Bevor es diese Untersuchung gab, wurden diese Hörstörungen erst im zweiten oder dritten Lebensjahr entdeckt, eben durch die verzögerte Sprachentwicklung. Ein Screeningprogramm zur Früherkennung von schweren Hörstörungen ist für eine frühe Diagnosestellung wichtig. Geeignete Therapiemaßnahmen innerhalb der ersten sechs Lebensmonate können dann die Voraussetzung für eine weitgehend ungestörte Entwicklung von Spracherwerb und Sprachverständnis schaffen.
Diese erste Untersuchung sollte in den ersten Lebenstagen erfolgen! Spätestens jedoch bis zur 6. Lebenswoche Ihres Kindes. Ein Screening im sechsten bzw. siebten Lebensmonat ist weitaus aufwendiger, wichtig ist eine sehr frühe Therapie. Bei der Messung wird ein kleiner Stöpsel in das Ohr des schlafenden Neugeborenen gesteckt. Ein Ton von ca. 70 dB (normale Unterhaltung ca. 65 dB) wird zugeführt. Die Hörschnecke im gesunden Ohr sendet einen zweiten Ton. Dieser Ton wird von dem Gerät registriert, das grüne Licht leuchtet auf. Die Hörschnecke funktioniert. Ist der Test nicht bestanden und wird kein Ton ausgesandt, leuchtet ein rotes Licht auf dem Messgerät. In diesem Fall wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Wiederholungsuntersuchung durchgeführt. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos und sch nell durchführbar.
Hüftscreening
Unsere Kinder kommen alle mit unreifen Hüftgelenken zur Welt, die sich erst richtig ausbilden müssen. Um Fehlbildungen frühzeitig entgegenwirken zu können, wird im Rahmen der U3 zwischen der 4. und 6. Lebenswoche bei Ihrem Kind ein Ultraschall der Hüftgelenke vorgenommen. Die völlig schmerzfreie Untersuchung gibt über den Winkel zwischen Oberschenkelkopf und Hüftpfanne Aufschluss.
Bei 2–4 Prozent der Neugeborenen (gehäuft bei Mädchen) findet sich die Anlage einer zu flachen Hüftgelenkspfanne (Hüftgelenksdysplasie). Sie kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten bis hin zur Hüftluxation, dem Auskugeln des Gelenkkopfes. Unbehandelt kann es zu einem frühzeitigen Verschleiß der Hüftgelenke mit schmerzhaften Beschwerden beim Gehen kommen.
Hinweiszeichen auf eine Hüftgelenksdysplasie können asymmetrische Oberschenkel- und Gesäßfalten sein und ein Schnappen oder Knacken beim Spreizen der kindlichen Beine im abgewinkelten Zustand von der Mitte nach außen. Es gilt der Grundsatz: Je früher die Hüftdysplasie erkannt wird, desto kürzer ist die Behandlungszeit!
Eine Hüftdysplasie und -luxation muss
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