Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
zwischenmenschlichen Kontaktes – also wirklich ein großes Programm.
Grobmotorische Entwicklung
Im Verlauf der grobmotorischen Entwicklung der ersten anderthalb Jahre bildet das Kind alle Bewegungsmuster, die es zum freien Gehen und Stehen braucht. Damit hat es die Bewegungsfähigkeiten erworben, die es im Laufe seines Lebens nur noch weiter ausbauen und verfeinern muss.
Diese Beschreibung gibt die natürliche, selbstständige Bewegungsentwicklung wieder. Da heute Eltern vielfach in diese Abläufe eingreifen, indem sie ihrem Kind sich selbst oder Hilfsmittel, wie Sitz- oder Lauflernhilfen, zur Stütze anbieten, gibt es bei vielen Kindern Abweichungen von diesem Verlauf. Sie können beruhigt auf dieses Eingreifen verzichten. Ihr Kind geht auch so seinen eigenen Weg. Setzten Sie Ihr Kind auf keinen Fall zu früh hin. Jedes zu frühe Setzen staucht unnötig die Wirbelsäule. Warten Sie, bis es sich von selbst hinsetzt.
Mein Tipp
Richten Sie Ihrem Kind einen Spielplatz auf dem Boden ein oder stellen Sie einen Lauf stall auf, der einen verstellbaren Boden hat. Dieser Platz sollte zentral in der Wohnung sein, sodass Ihr Kind Sie gut sieht.
»Vom Nachbarn was abschauen!
Ursula Jahn-Zöhrens, Hebamme
Bei der Babymassage lagen Tom und Sofia, beide ca. 17 Wochen alt, nebeneinander. Beide hatten eine kleine Rassel als Spielzeug dabei. Sofia konnte die Rassel schon recht gut festhalten und zum Mund führen. Tom nahm die Rassel nur, wenn seine Mutter sie ihm an die Hand hielt. Nun beobachtete er Sofia aufmerksam, wie sie sich die Rassel in Bauchlage selbst nahm. Eine Woche später konnte auch Tom die Rassel selbstständig in die Hand nehmen. Seine Mutter erzählte, dass er am Abend des letzten Kurstages erstmals das Spielzeug in die Hand genommen hat. Tom hat sich bei Sofia abgeschaut, was man mit Rasseln so alles machen kann.«
Die feinmotorische Entwicklung
Die feinmotorische Entwicklung führt zu einer immer differenzierteren Kontrolle seiner Hand- und Fingerbewegungen. Bei Neugeborenen ist der Greifreflex an Händen und Füßen stark ausgeprägt. Bei einem entsprechenden Reiz schließt das Kind die Finger um den Gegenstand oder rollt die Zehen ein. Um aber etwas gezielt zu ergreifen, muss sich einerseits der Reflex abschwächen und andererseits das Kind seine Handbewegungen auchin bestimmte Richtungen steuern können. Zur Vorbereitung auf diese Fähigkeiten führt das Neugeborene Verhaltensweisen aus, die es schon im Mutterleib gezeigt hat: Es spielt mit seinen eigenen Händen, indem es sie anfangs zum Mund führt und daran saugt. Später betrachtet und betastet es seine Hände und erreicht im vierten bis fünften Monat eine gute Hand-Augen-Koordination, wenn es gezielt zu greifen beginnt.
Frühstart er – Spätentwickl er
Die Bandbreite der Entwicklung von Kindern ist sehr groß. Trotzdem gibt es gewisse Entwicklungsschritte, die in einem bestimmten Alter vollzogen sein sollten.
Anfang des vierten Monats sollte Ihr Kind sich in Bauchlage wohlfühlen und stabil liegen. Es sollte nicht weinen oder vom Bauch auf den Rücken kippen.
In Bauchlage sollte Ihr Kind die Unterarme abstützen und den Kopf heben können.
In Rückenlage sollte sich Ihr Kind symmetrisch bewegen.
Mein Tipp
Phlegmatiker oder Hektiker, ängstlich oder mutig: Sie haben kaum Einfluss auf diese Eigenschaften Ihres Kindes. Sie helfen ihm aber, wenn Sie es so akzeptieren, wie es ist.
Die Entwicklung der Sinneswahrnehmungen
Alle Sinneswahrnehmungen werden uns durch Rezeptoren und Nerven unseres Körpers vermittelt und auf verschiedenen Ebenen des Zentralnervensystems verarbeitet. Die Basissinne Haut- bzw. Tastsinn, die Tiefenwahrnehmung und der Gleichgewichtssi nn geben uns Auskunft über das Befinden unseres eigenen Körpers; dies sowohl in räumlicher Hinsicht (unsere Stellung im Raum und die Erhaltung des Gleichgewichts entgegen der Schwerkraft) als auch über Berührung, Druck, Temperatur oder Verletzung an der Oberfläche, der Haut.
Bereits im Mutterleib haben diese Basissinne des Kindes und sein Geh ör Reize aufgenommen. Im Laufe der weiteren Entwicklung verfeinert und entwickelt das Baby die einzelnen Sinneswahrnehmungen, während es sie immer besser zusammenfügt.
So hat in der Neugeborenenphase die Intensität eines Reizes große Bedeutung: Kinder in diesem Alter sind aufmerksam und interessiert, wenn die Reize eine mittlere Intensität haben. Sie wenden sich bei einem zu starken Reiz des Gehörs ab, z. B. wenn jemand schreit oder auch
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