Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
wie Sie dementsprechend handeln können.
Mit sechs bis acht Wochen zeigt Ihr Baby das erste bewusste Lächeln. Damit können Sie sich recht zuverlässig über die Befindlichkeit Ihres Kindes informieren und Ihr eigenes Verhalten darauf abstimmen. Demgegenüber wird Ihr Säugling seine Gefühle noch kaum nach Ihren Erwartungen richten. Bis zum Alter von anderthalb Jahren gibt der Gesichtsausdruck noch recht unverstellt die aktuelle Gefühlslage wieder. Ein bewusstes Maskieren oder Posieren von Gesichtsausdrücken gibt es erst ab einem Alter von drei Jahren.
Das Repertoire an Ausdrucksmitteln seitens Ihres Kindes ist in den ersten zwei Monaten noch beschränkt, da es nicht über die Fähigkeit der sprachlichen Mitteilung verfügt. Sein Gesichtsausdruck ist jedoch schon differenziert (siehe Signale des Kindes → S. 180 ). Ist Ihr Kind wach und aufmerksam, schaut es seinem Gegenüber ins Gesicht, dabei sind seine Augen weit und glänzend, der Mund öffnet sich leicht und die Wangen sind etwas angespannt. Ist Ihr Kind aber müde, schaut es weg und seine Augen verlieren an Glanz. Wird Ihr Kind von Unwohlsein geplagt, macht es ein bekümmertes Gesicht. Erschreckt es sich, so reißt es Mund und Augen auf. Ihr Kind zeigt Ihnen
ab der Geburt: Überraschung und Ekel,
ab 4 Wochen: Freude,
ab 8 Wochen: Interesse und Neugier,
ab 3–4 Monate: Traurigkeit und Ärger und
ab 6–8 Monate: Furcht.
FRAGEN AN DIE HEBAMME
Bettina mit Charlotte, 5 Wochen alt
„Wann lachen Kinder das erste Mal bewusst?“
„In den ersten Tagen nach der Geburt haben Babys schon immer wieder ein Lächeln im Gesicht, das unwillkürlich passiert, aber auch da schon ein Zeichen der Zufriedenheit ist. Dieses Lächeln, gerne auch als „Engelslächeln “ bezeichnet, zeigt sich, wenn Kinder zufrieden nach dem Stillen im Arm der Mutter eingeschlafen sind. Das erste bewusste Lächeln als direkte Antwort auf die Mutter oder den Vater sehen Sie zwischen der 6. und 8. Lebenswoche und ist das größte Geschenk, das Ihnen Ihr Neugeborenes macht! Freuen Sie sich darauf.“
Schon ein Neugeborenes ist fähig, mimische Bewegungen nachzuahmen, wenn sein Gegenüber geduldig und langsam mehrfach wiederholt, was es imitieren soll.
Mein Tipp
Ihr Baby kann durch Vormachen nach wenigen Tagen dazu gebracht werden, den Mund zu öffnen, die Zunge herauszustrecken oder die Lippen zu spitzen. Diese Fähigkeit können Sie sich als Eltern zunutze machen, wenn sie mit ihrem Kind ein Saugtraining zum Erlernen des korrekten „Andockens“ durchführen möchten.
Fühlt Ihr Kind sich wohl, wird es mit ungefähr drei Monaten beginnen, kleine Laute, z. B. ein Gurren, von sich zu geben. Darüber hinaus teilt es seine Bereitschaft, Kontakt aufzunehmen, durch seine Körperhaltung mit: Es wendet sich Ihnen zu, seine Arm- und Beinbewegungen werden lebhafter. Wird Ihr Kind müde, wendet es sich ab und seine Arme und Beine werden schlaff. Etwa mit neun Monaten erlebt Ihr Kind vielleicht zum ersten Mal so etwas wie Furcht. Das Gefühlsverständnis muss sich erst langsam entwickeln:
In den ersten Lebenswochen sehen sich Kinder zwar gerne Gesichter an, sie können den Ausdruck aber noch nicht interpretieren, d. h., sie erkennen die Gefühle ihres Gegenübers noch nicht.
Im Alter zwischen zwei und fünf Monaten unterscheiden sie verschiedene Gefühlsausdrücke, reagieren aber selbst noch nicht darauf.
Auch bei der Gefühlswahrnehmung verbinden sich die Reize verschiedener Sinnessysteme. Ihr Kind besitzt ein feines Gespür dafür, inwiefern verschiedene Merkmale eines Gefühlsausdruckes übereinstimmen. Es hört beispielsweise die weiche Stimme seiner Mutter und fühlt ihre „runden“ Bewegungen und Berührungen. Es reagiert aber sehr irritiert, wenn die wahrgenommenen Gefühlsausdrücke nicht zusammenpassen, wenn es z. B. zwar sanft angesprochen, aber abrupt gefasst und gedreht wird.
Die Entwicklung in Kürze
Übersicht zur Bewegungsentwicklung bis zum 6. Monat (gilt für etwa jedes 2. Kind im jeweiligen Zeitabschnitt)
Ende des
auf dem Bauch
auf dem Rücken
zur Seite
1. Monats
dreht Kopf nach beiden Seiten, kann ihn ein bis zwei Sekunden aufrichten
kann den Kopf kurz mittig halten, um Gegenstände fixieren
strampelt auf dem Rücken unwillkürlich
2. Monats
hebt kurz den Kopf (45 °), um zu sehen, starke Beugung der Beine lässt nach
zeigt vergebliche Greifversuche
reagiert in Rückenlage auf die Umwelt mit unkoordinierten Körperbewegungen
3. Monats
stützt sich auf seine Ellenbogen und
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