Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Neugeborenen.
Manche Eltern möchten ihren Kindern in den ersten Wochen Tee anbieten und stellen immer wieder fest, dass die Babys das gar nicht gut finden und ihr Gesicht verziehen. Dagegen wird pures Wasser eher akzeptiert, denn es schmeckt süßlich. Dies zeigt eindeutig, dass Babys wissen, was sie wollen. Aber Babys brauchen in den ersten Wochen gar keine Flüssigkeit außer Milch.
Und auch wenn Sie beginnen, Ihrem Kind Gemüse und Obst zu füttern, werden Sie schnell feststellen, wofür es sich mehr begeistert. Die meisten Kinder bevorzugen „süß“. Aber ich kenne auch kleine Gourmets, die schon mit acht Monaten gerne Meeresfrüchtesalat lutschen oder saure Gurken nuckeln. Je vielfältiger der Speisezettel wird, desto feiner bilden sich auch die Geschmacksknospen der Zunge. Und noch etwas: Im ersten Lebensjahr kommt auf den Mund noch die wichtige Aufgabe zu: neue Dinge zu erforschen.
Der Geruchssinn
Riechen können Babys von Anfang an perfekt. Fruchtwasser, Muttermilch, die Mama und der Papa, alles wird an seinem Geruch wiedererkannt. Der vertraute Geruch nach Mutter und Fruchtwasser spielt eine große Rolle in der Bondingphase der ersten Stunden nach der Geburt. Es beruhigt die Kinder, zu hören und zu riechen, was sie kennen. Und versuchen Sie nach wenigen Wochen, ein neues Parfum oder überhaupt wieder eines zu benutzen. Es kann gut sein, dass Ihr Baby den Kopf wegdreht, nach dem Motto: Ich kann dich nicht riechen.
Der Tastsinn – alle Reize über die Haut
Unsere Haut ist unser größtes Sinnesorgan überhaupt. Im Bauch wird sie von Fruchtwasser und Käseschmiere gut geschützt. Im Moment der Geburt wird sie mit vielen neuen Dingen konfrontiert: Luft, Berührung durch verschiedene Materialien wie andere Haut (Hände), Handtuch, Stethoskop, Plastik der Wickelunterlage und Metall der Waage. Jede Berührung wirkt mit Zug und Druck auf das ganze Kind und alles ist neu.
Wenn nun Ihr Kind zu den empfindlicheren gehört, wird es sich schwerertun, dies zu verarbeiten, vielleicht auch mehr weinen als ein anderes, unempfindlicheres Kind. Die Hautnerven sind direkt mit dem Gehirn verschaltet und alles, was bei dem Kind als Berührung ankommt, muss im Kopf verarbeitet werden. Dies erzeugt Spannungen. Ruhiges, gleichmäßiges Streicheln und Massieren können beruhigen und helfen, Spannungen abzubauen. Hier kommt es auf die Dosis an und wer es macht. Ihr Kind macht die Erfahrung, dass Berührung etwas Gutes ist: getragen werden, gestillt werden, gefüttert werden – alles dient dem Wohlbefinden. Allerdings sind kaltesWasser am Popo, raue Stoffe oder spitze Gegenstände immer unangenehm. Dies sind die ersten Lernerfahrungen Ihres Kindes.
Der Tastsinn der Fingerchen entfaltet sich als Hilfe, wenn der Greifreflex in der zweiten Hälfte des ersten Jahres voll zum Einsatz kommt. Ihr Kind lernt nun genau zu unterscheiden, was hart, was weich, was kalt, was heiß ist? Zum ersten Geburtstag weiß Ihr Kind sehr genau, was es gerne anfasst und was es nicht so mag. Später bezeichnet man mit Tastsinn vor allem das, was die sehr sensiblen Finger und Hände spüren.
Die Entwicklung der Gefühlswelt
Kommt Ihr Baby zur Welt, strömen viele Einflüsse auf es ein, die noch gar nicht verarbeitet werden können, sondern entweder Zufriedenheit oder Weinen auslösen. Zufriedenheit empfindet Ihr Kind im Moment nach der Geburt, wenn es bei Ihnen im Arm liegt, Ihren Herzschlag, Ihre Stimme hört und an Ihrer Brust saugen darf. Aber wie empfindet es die Schwerkraft? Und wie das Entfalten der Lungenflügel und wie empfindet es die Berührungen durch andere Personen? Sicher nicht immer als Schmerz, aber als etwas Neues, das Angst auslösen kann. Wenn nun aber die Gesundheitsfürsorge für das Baby bedeutet, dass ihm Blut abgenommen werden oder eine Infusionsnadel gelegt werden muss, dann sind das in jedem Fall Schmerzen, die mit Weinen beantwortet werden. Dies ist für Eltern und Betreuer gut nachvollziehbar. Aber auch aber Hunger, Darmbewegungen oder die Ausscheidung von Stuhlgang können Ihrem Kind Schmerzen oder zumindest Unwohlsein verursachen, auch wenn es uns Erwachsenen manchmal schwerfällt, sich das vorzustellen. Das Gleiche gilt für die tägliche Pflege. Die Haut ist sehr dünn, d. h. Berührung, Waschen, An- und Ausziehen und jeder Luftzug auf der Haut werden von einem Neugeborenen viel intensiver wahrgenommen als von den erwachsenen Eltern. In den ersten Tagen lernen Sie Ihr Baby und seine Empfindungen kennen und wissen,
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