Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
was die Wölfe anging, die sie erwähnt hatte – Malinari wusste nur zu gut, was sie damit meinte.
    »Wohl kaum der erste Wolf«, sagte er missmutig, »und auch keinesfalls der letzte. Ja, ich hatte ein paar Probleme in Xanadu. Gut, es war eine Katastrophe, aber ich hatte Glück und sah es voraus. Überdies können wir sicher sein, dass es hier ebenfalls so kommen wird. Schließlich hast du nicht gerade dein Bestes getan, um es abzuwenden. Dieses Zigeunermädchen, von dem du mir erzähltest – das war ein schlimmer Fehler.«
    » Du warst auch keine große Hilfe!«, erwiderte Vavara schnippisch. »Was war denn mit der hübschen Sara?«
    »Hübsch? Bevor du sie in die Mangel nahmst«, sagte Malinari. »Vergiss nicht, ich habe gesehen, was du ihr angetan hast. Aber wenigstens hatte sie einen festen Körper. Oh, ich hätte sie schon genommen, aye. Trotz ihres entstellten Gesichts hätte ich mich gern an ihrem Blut genährt und meine Lust an ihrem Körper gestillt. Aber sie wehrte sich wie eine Wilde – mit unglaublicher Kraft! Es war der Vampir in ihr, der allmählich erwachte; sie war im Aufstieg begriffen! Also schiebe mir nicht die Schuld zu, Vavara. Eigentlich müsstest du mir sogar dankbar sein. Denn wäre Sara in jener Nacht nicht ums Leben gekommen, was dann? Ah, dann hätten wir wirklich vor einem Problem gestanden. Außerdem warst du doch diejenige, die sie mir gab, vergiss das nicht!«
    »Nach deiner langen Reise hierher warst du ausgehungert, dich dürstete nach Blut«, entgegnete Vavara. »Ich gab sie dir wegen ihres Blutes und nicht, um mit ihr Sex zu haben! Ich kann nicht begreifen, wie irgendein Mann noch auf den Gedanken kommen konnte, mit ihr zu schlafen. Nicht mit Sara! Nicht nachdem ...«
    »Nachdem was? Nachdem du deinen ... Spaß mit ihr hattest, auf deine ganz besondere Art? War sie dir vielleicht zu hübsch gewesen?!« Malinari lächelte sein sardonisches Lächeln. »Aber ihr Hintern war trotzdem noch fest und ihre Beine lang und wohlgeformt. Und ausnahmsweise einmal in völlig leere anstatt in angsterfüllte Augen zu blicken ... das wäre doch mal eine nette Abwechslung gewesen. Jeder nach seinem Geschmack, eh?«
    »Und dann hast du dich auch noch von ihr besiegen lassen«, fuhr Vavara fort, »und sie stürzte sich aus diesem Turmfenster ins Meer. Mitten in der Nacht. So, wie ich dich kenne, könntest du sie gut und gern auch selber hinausgeschleudert haben aus lauter Wut darüber, dass sie sich wehrte! Also halte mir keine Vorträge über meine Fehler, Nephran Malinari! Hah! « Sie warf den Kopf in den Nacken.
    »Aber als sie einfach so am Strand angespült wurde«, beharrte Malinari, »nachdem ich dir mitgeteilt hatte, dass Sara eine Wamphyri war und einen Egel hatte ...?«
    »Aye, das stimmt«, erwiderte Vavara widerwillig, aber nicht mehr ganz so zornig. »Sara war die ganze Zeit über in ihrer Zelle eingeschlossen, da entging mir ihr Zustand eben. Offensichtlich bin ich bei ihr nicht früh genug eingeschritten. Na und? Das Meer trug schon Sorge dafür, und um den Rest – um die Leute, die hierherkamen, um sie zu untersuchen – habe ich mich bereits gekümmert. Aber, ja, du hast recht: Uns beiden sind schwerwiegende Fehler unterlaufen. Wessen Irrtümer unserer Sache allerdings am meisten schadeten ... Ich habe meine wenigstens berichtigt. Die deinen hingegen ...« Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie haben mich meine Feste in Australien gekostet, zugegeben«, sagte Malinari, »und darüber hinaus alles, was ich mir unserem Plan gemäß dort heranzüchtete. Ein kleiner Rückschlag, Vavara, mehr nicht. Ich kann von Neuem beginnen. Oder vielleicht warst du ja um meinetwillen so fleißig, dass ich nicht ganz von vorn anfangen muss. Denkst du noch an dein Versprechen? Du wolltest mir zeigen, was du hier geschaffen hast – unter dem Bauwerk, das sie hier Palataki nennen!«
    »Das habe ich nicht vergessen!«, erwiderte sie. »Und in der Tat muss ich dort nach dem Rechten sehen.«
    »Dann lass uns aufhören zu zanken«, sagte er beschwichtigend. »Wir sollten austrinken und gehen. Hier wird es mir zu laut, am Ende setzt sich noch jemand zu uns. Die Deutschen sind alle betrunken, und die jungen Griechen da drüben starren dauernd zu dir rüber; man sieht ihnen an, dass du ihnen gefällst. Andererseits, was wäre Vavara ohne ihre Anziehungskraft, eh?«
    Malinari hatte recht. Einige der Deutschen waren bereits ziemlich angeheitert und gingen den griechischen, britischen und sonstigen Urlaubern auf die

Weitere Kostenlose Bücher