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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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konnten ja durchgedreht sein. Womöglich hatten sie alles in Trümmer gelegt und alle umgebracht, ehe sie sich aus dem Staub machten? Vielleicht wollten die Wamphyri uns das ja glauben machen. Das Letzte, was wir annehmen würden – in einer Welt, die ohnehin nicht an Vampire glaubt –, wäre doch, dass sie bei uns eingefallen sind! Sie dürfen nicht vergessen, dass lediglich sechs der Kinder aus dem Heim … ausgesaugt worden waren, und zwar ohne dass irgendwelche äußeren Anzeichen auf die Einwirkung von Vampiren hindeuteten. Selbst wenn irgendein rumänischer Arzt dort angelangt wäre, ehe wir alles niederbrannten, wäre es doch ›offensichtlich‹ gewesen, dass sie anscheinend an einer Art perniziöser Anämie litten. Bösartige Blutarmut? Nun, das trifft die Sache nicht ganz. Und diese Kinder … mein Gott, die armen Kinder!
    Daran sehen wir, wie Malinaris bösartige Intelligenz funktioniert. Er ließ niemanden am Leben, damit es keine Zeugen gab, damit niemand die Welt vor dem warnen konnte, was hier wirklich geschehen war. Dabei … dabei musste ihm, nachdem er … nachdem er Zek untersucht hatte, doch klar sein, dass wir – das E-Dezernat – seine Absichten durchschauen würden.
    Nun, ich glaube, Malinari wusste ganz genau, wie hier der Hase läuft. Wahrscheinlich erfuhr er alles, schon lange bevor er sich hierher aufmachte, von General Mikhail Suvorov und dessen Expeditionskorps, und ließ es sich dann in dem Heim in Rumänien von meiner armen Zek und Bruce Trennier nur noch bestätigen. Zunächst gab ihm Suvorov preis, dass die Menschen dieser Welt nicht an ihn und seinesgleichen glauben, dass man bei uns Vampire für einen aus Unwissen und uraltem Aberglauben entstandenen Mythos hält. Aber obwohl dies im Allgemeinen zutrifft, erfuhr er von Zek, dass es auch gewisse Leute gibt, die durchaus Bescheid wissen. Selbstverständlich ergab sich daraus, dass das E-Dezernat und dessen ESPer seine ärgsten Feinde sind.
    Betrachten wir es einmal aus seiner Sicht, sofern dies überhaupt möglich ist. Hätten Malinari und die anderen damit begonnen, jedes menschliche Wesen, mit dem sie in Kontakt kamen, zu vampirisieren, wie lange hätte es dann wohl gedauert, bis wir, die wir ja die Wahrheit kennen, auf den Plan getreten wären? Und wie lange, bis die gesamte Menschheit zurückgeschlagen hätte – und mit welch furchtbaren Waffen?
    Malinari, Szwart und Vavara waren zwar Wamphyri … sie sind Wamphyri! Aber sie sind nur zu dritt! Zu dritt, und dabei gibt es so viele von uns, so vieles, was sie noch über die Erde und deren Völker in Erfahrung bringen müssen, über diese so ganz andere Welt, die sie sich unterwerfen möchten.
    Zek, meine Zek, sie war der Schlüssel dazu. Sie war eine äußerst begabte Mentalistin, eine Telepathin, die andere kannte mit noch weit merkwürdigeren Fähigkeiten. Sie wusste Bescheid über das E-Dezernat und kannte beziehungsweise hatte vor Malinari andere Vampire gekannt. Und ich kann mich nur fragen, ob er, als er sich Zek als Ziel aussuchte, nicht vielleicht Harry Keogh in ihrem Geist sah. Erhaschte er in ihren Erinnerungen womöglich einen Blick auf den Necroscope? Ah, das dürfte ihm zu denken gegeben haben: Da war er von der Sternseite geflohen, um so einem Kerl zu entgehen, nur um festzustellen, dass es hier ebensolche Leute gab! Darum musste er in dieser Welt mit äußerster Vorsicht vorgehen und sich ständig vor Augen halten, dass er womöglich metaphysische Kräfte heraufbeschwor, die den seinen in nichts nachstanden, vielleicht sogar stärker waren …
    All dies sind natürlich reine Mutmaßungen; aber betrachten wir, was geschehen – oder vielmehr nicht geschehen ist, dann sieht man, dass ich damit gar nicht so weit daneben liege. Malinari und die anderen halten sich nach wie vor im Verborgenen, während sie sich … wofür auch immer rüsten. Die achtzehn Monate unserer Hochrechnungen sind verstrichen, ebenso die Höchstzeit von drei Jahren bis zur endgültigen Katastrophe … und doch hatten wir, bis wir die erste Spur von Hirnsmog aufschnappten, den Eindruck, dass sich überhaupt nichts tue. Also, was hat sich getan, was führen sie im Schilde?
    Nun, in Australien stießen wir auf eine Reihe von Anhaltspunkten. Aber zunächst zu den eindeutigen Beweisen – und das traf uns wie ein Schlag ins Gesicht: Malinari hielt sich nämlich keineswegs in irgendeinem verfallenen Schloss in den Karpaten versteckt! Im Gegenteil, er befand sich an einem Ort, an dem wir ihn am

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