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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mich ebenso ein Rätsel wie für dich, Ben. Das Leben genießen und ein bisschen feiern, denn morgen könnten wir schon tot sein? Ist es das, was du sagen möchtest – oder wissen willst?« Als Trask keinerlei Anstalten machte, zu antworten, seufzte er erneut und schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Jedenfalls nicht morgen.«
    Eine knappe Stunde später kehrten Andreas und Stavros mit zwei Geländewagen zurück. Kaum waren sie da, schickte Manolis sie auch schon wieder los, diesmal um »angemessene« Kleidung zu erstehen und – sofern etwas Derartiges im Gewirr von Skala Astris existierte – einen Baumarkt zu finden, der Harpunen führte. Zwischenzeitlich hatte er mit der örtlichen Polizeidienststelle telefoniert, um sich nach dem tödlichen Verkehrsunfall zu erkundigen, von dem sie gehört hatten, und mit seinem Büro in Athen gesprochen, um festzustellen, ob sie bei der Suche nach Jethro Manchesters griechischer »Wohltätigkeitsorganisation« einen Schritt weitergekommen waren. Was nun Letztere betraf:
    »Nein«, teilte er Trask mit, nachdem er seine Untergebenen zu ihrer neuesten Mission entsandt hatte. »Wir sprechen hier über wirklich viel Geld . Der Einzige, der dazu berechtigt ist, derartige Informationen preiszugeben, ist der Präsident der Bank von Griechenland. Und der ist weg, vor Montag nicht erreichbar und sein Stellvertreter ein Feigling, der nicht bereit ist, diese Verantwortung zu übernehmen! Na ja, heute ist sowieso schon Samstag und die Banken haben zu.«
    Trask nickte. »Schon wieder Zeit verloren! Die Antwort muss da sein, in irgendeinem Computer irgendeiner dämlichen Bank, und ich komme nicht dran, weil irgendjemand weg ist und wir Wochenende haben. Und bei dem ganzen Mist mit der Wetterlage könnte sich noch nicht mal mein Cheftechniker, ein Mann namens Jimmy Harvey, da reinhacken, selbst wenn ich es wollte und er wüsste, an welchen Computer er muss, weil unsere High-Tech-Apparate in der Zentrale allesamt verrückt spielen. Es ist ein verdammt frustrierendes Gewerbe, Manolis.«
    Trask saß im Schatten des aus Bast geflochtenen Vordachs, das über dem Eingang zum »Schiffswrack« prangte, und sah David Chung und Liz zu, die im warmen, seichten Wasser direkt vor dem Strand herumplantschten. Nicht weit entfernt thronte der alte Lidesci mit hochgekrempelten Jeans auf einem Felsblock, ließ die Füße ins Wasser baumeln und behielt die beiden im Auge. Ian Goodly hingegen hielt, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sich ein Wahrtraum einstellen würde, ein Nickerchen.
    »Sie amüsieren sich prächtig, eh?«, sagte Manolis, indem er auf die Leute am Strand zeigte.
    »Ja, aber täusche dich nicht«, meinte Trask. »Wenn es etwas zu erledigen gibt, dann packen sie das an. Und was den Rest des heutigen Tages betrifft … es ist zu spät, noch irgendetwas anzufangen. So spät um diese Jahreszeit wird die Sonne in ein, zwei Stunden untergehen. Dann teilen wir uns in zwei oder drei Gruppen auf, essen in einer netten Taverne zu Abend, schlafen uns ordentlich aus und legen morgen in aller Frühe los.« Er ließ seinen Blick über den Strand schweifen. »Von da an dürften wir ziemlich beschäftigt sein, darum soll meine Truppe sich ruhig amüsieren, solange es etwas zum Amüsieren gibt.«
    »Ich stimme dir voll und ganz zu«, erwiderte Manolis. »Aber ich persönlich habe noch etwas zu erledigen, bevor die Nacht anbricht.«
    »Oh?« Trask blickte zu ihm auf.
    Manolis nickte. »Wenn meine Männer mit den bunten T-Shirts und den Shorts zurückkehren, muss einer von ihnen mich hinauf in dieses Dorf in den Hügeln fahren. Dieser bedauerliche ›verdächtige Unfall‹, den David erwähnte? Nun, der verkohlte Leichnam eines jungen Mannes liegt dort in einem Sarg auf einem Tisch im Haus seiner armen Mutter, und ich will ihn mir ansehen.«
    Trask erhob sich. »Du glaubst, dass womöglich …?«
    Manolis zuckte unverbindlich die Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Aber nach dem, was mir auf Krassos zugestoßen ist, habe ich ein Problem mit dem Wort ›Unfall‹. Ich befand mich in einem Auto und habe nur um ein Haar überlebt. Dieser junge Mann saß auf einem Motorrad … und überlebte nicht.«
    Trask nickte. »Nimm Lardis mit! Wenn es irgendetwas gibt, was man über Vampiropfer wissen sollte – er weiß es. Und falls es nicht bloß irgendein Unfall war, dürfte er es ebenfalls merken.«
    »Woher stammt sein besonderes Wissen?«
    »Manolis«, sagte Trask, »auf die eine oder andere Weise hat dieser

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