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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mit einer Gegenfrage.
    Goodly zuckte die Achseln. »Die Standardausrüstung des E-Dezernats. Im Wesentlichen umgerüstete Neun-Millimeter-Brownings. Seit drei Jahren arbeiten wir an der Entwicklung. Vornehmlich in Silber getauchte Kugeln. Und jetzt haben wir auch neue Munition, die zerplatzt und ein gewisses Quantum an konzentriertem Knoblauchöl abgibt.«
    »Und damit haben sie euch durch den Zoll gelassen?« Manolis war überrascht, allerdings nur im ersten Augenblick.
    »Wir sind das E-Dezernat«, sagte der Hellseher. »Die Waffen befanden sich in einer Tasche, die zum Diplomatengepäck gehörte. Bei uns zu Hause, in London, stellte das kein Problem dar, und hier ...«
    »... seid ihr bloß Touristen«, nickte Manolis. »Kein Mensch überprüft einen Touristen, jedenfalls nicht, wenn er nach Griechenland kommt. Touristen bedeuten Geld. Heutzutage kontrollieren wir nur noch auf Drogen und Terrorverdacht.«
    »Ganz recht«, meinte Goodly. »Und Liz hat mir erzählt, dass sie vor zehn oder noch mehr Jahren regelmäßig mit ihren Eltern hier Urlaub machte. Sie wurden kein einziges Mal kontrolliert.«
    Manolis konnte bloß, womöglich entschuldigend, die Achseln zucken. »Äh, die Griechen sind eben zu vertrauensselig. Vielleicht. Oder sagen wir einfach, unsere Bürokratie erlegt uns nicht so viele Beschränkungen auf, eh?«
    »Na ja, unsere Waffen sind damit jedenfalls abgehandelt«, sagte Goodly. »Jetzt erzähl mir doch, was du hast!«
    »Du, mein Freund«, wandte Manolis sich an Chung, »mein guter, alter Freund, du warst damals dabei und hast es begriffen, da bin ich mir sicher.«
    Der Lokalisierer langte in die Tasche seiner Windjacke und ließ zwei Speerspitzen, wie sie zum Beispiel beim Speerfischen Verwendung fanden, auf den Tisch gleiten. Während sie ein Stück weit rutschten, klappten zentimeterlange Widerhaken auf, ehe sie zum Stillstand kamen. Matt silbrig schimmernd lagen die Spitzen nun vor ihnen. Das Metall war ein wenig angelaufen – oder vielmehr mit der bläulichen Firnis alter Münzen verfärbt.
    »Mit Silber überzogen«, sagte Chung. »Ich habe sie die ganze Zeit über aufgehoben. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mir die beste Harpune kaufen, die ich finden kann.«
    »Genau!«, rief Manolis aus, während er nach einer der Speerspitzen griff. »Den anderen Polizisten, der mit mir in Kavála war, habe ich zurück nach Athen geschickt. Er wird zu mir nach Hause gehen – an eine bestimmte Schublade in meinem Arbeitszimmer – und mir ein Päckchen mit genau solchen Dingern schicken. Bis dahin werde ich mir auch eine Harpune kaufen und dazu noch welche für meine Männer. Wir sind hier in Krassos, auf einer griechischen Insel, jedes Kind übt sich hier im Speerfischen. Nur dass wir auf die wirklich großen Fische aus sind, eh?« Er blickte Goodly an.
    »Verstehe«, meinte der Hellseher. »Nicht nur Silber, sondern gewissermaßen auch Pfähle … von der Sorte, die sich nicht so leicht herausziehen lässt!«
    »Ich habe drei Speerspitzen«, sagte Manolis. »Mit den beiden von David ergibt das fünf Speerspitzen. Also brauchen wir fünf Harpunen. Und ich weiß auch, welche die beste mit der größten Durchschlagskraft ist.«
    »Außerdem haben wir noch konzentriertes Knoblauchöl«, erklärte Goodly. »Weniger eine Waffe als vielmehr zum Schutz. Natürlich macht es sie krank, und wenn man es ihnen injiziert, kann es sie ernsthaft außer Gefecht setzen oder sogar töten. Aber um das ohne Schusswaffe hinzukriegen … müsste man viel zu nah an sie herankommen.«
    »Darin also besteht unser Waffenarsenal!« Chung schüttelte den Kopf. »Nicht gerade üppig! Und wenn es darum geht, ihnen ernsthaft Schaden zuzufügen, wenn wir eine Strategie der verbrannten Erde bräuchten oder das Unterste zuoberst kehren müssten – Trask hat ja bereits erklärt, weshalb wir nicht mit großartiger Hilfe rechnen können.«
    »Von den Behörden nicht, nein«, sagte Manolis. »Aber vielleicht habe ich ja ein paar Ideen. Wir reden später darüber – Ben und die anderen kommen zurück.«
    Trask hatte sich mittlerweile etwas beruhigt, Lardis ebenfalls, doch Liz wirkte ziemlich besorgt, so wie stets, seit sie die Zentrale des E-Dezernats verlassen hatten. Es war ihr gelungen, das Telefon für ein, zwei Minuten zu ergattern, nachdem Trask fertig war. Dabei hatte sie sich nach Jake erkundigt. Doch in der Zentrale hatte niemand etwas von ihm gehört, und im Augenblick hatten sie anderes zu tun, als sich um Jake Cutter zu

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