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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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einige ihrer Fähigkeiten verfügen, verfügen sie über die unseren. Und Vavara und Malinari gemeinsam … natürlich könnten sie es bewerkstelligen. Und was Liz angeht, nun, sie hatte Glück, dass sie überhaupt etwas wahrgenommen hat! Oder vielleicht auch kein Glück, vielleicht ist sie einfach gut! Und damit meine ich sehr gut!«
    »Lardis hat recht«, sagte der Hellseher. »Eigentlich hätten wir mit so etwas rechnen müssen. Jedenfalls wir vom E-Dezernat. Insbesondere du, Ben.«
    »Ich?«, fragte Trask.
    »Ja«, sagte Goodly. »Wir alle haben die Keogh-Akten gelesen, aber über etwas zu lesen und es selber zu erleben, sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Du warst dabei, damals unten in Devon, bei der Yulian Bodescu-Affäre.«
    »Was ist damit jetzt wieder?« Trask begriff kein Wort.
    »Als Bodescu aufflog, da sah Harvey Newton doch etwas weglaufen, was er für einen Hund hielt – oder zumindest eine mit weiten Sätzen davonspringende Gestalt? Aber es war kein Hund, sondern Bodescu.«
    »Sie sind nun mal Gestaltwandler, um Himmels willen!«, begehrte Trask auf. »So viel wissen wir doch alle!«
    »Und sie können sich auch großartig verstellen«, sagte Liz. »Ich hätte mein Leben darauf verwettet, dass du derjenige warst, der damals in dem Casino in Xanadu mit mir sprach. Ich war felsenfest davon überzeugt, und das hätte mich um ein Haar das Leben gekostet.«
    »Noch etwas, was wir nicht vergessen dürfen«, sagte Goodly. »Als wir Malinari in Australien aufspürten, war nicht er derjenige, der sich verriet. Trennier führte uns zu Manchester, über den wir wiederum zu Malinari gelangten. Malinari flog nur wegen seiner Knechte auf. Vielleicht passiert das Gleiche ja gerade hier. Möglicherweise ist Liz … möglicherweise ist sie darauf gestoßen, was Vavara hier angerichtet hat, auf das, was sie aus den Leuten, die hier lebten, gemacht hat ...«
    »Deine verhüllten Gestalten?«, fragte Trask. »Deine brennenden Frauen, allesamt in schwarze Kapuzengewänder gekleidet?«
    »Allmählich sieht es ganz danach aus«, meinte der Hellseher.
    »Und denkt auch an die Barmherzigen Schwestern«, warf Lardis ein, »von denen Vladi Ferengi uns berichtete.«
    »Oder an die Nonnen vor der Polizeistation«, sagte Manolis.
    »Es passt alles zusammen«, sagte Trask.
    »Es war nicht Angst«, murmelte Liz, beinahe wie zu sich selbst.
    »Was sagst du da?« Erneut wandte sich Trask ihr zu.
    »Als ich in Australien die Gedanken oder vielmehr Gefühle jener Leute auf Manchesters Insel wahrnahm, da waren sie voller Angst. Sie fürchteten sich vor der Zukunft, davor, was sie ihnen wohl bringen würde. Sie hatten eine Todesangst vor Malinari und dem, was er ihnen durch Bruce Trennier angetan hatte. Mit anderen Worten: Es war genau, wie du vorhin gesagt hast, Ben.« Sie sah Trask in die Augen und hielt seinem Blick stand. »Es waren menschliche Gedanken und menschliche Gefühle … zumindest zum damaligen Zeitpunkt noch, weil sie erst kurz zuvor vampirisiert worden waren. Aber was ich aus jenem Bauwerk bei Skala Astris wahrnahm, das war keine Angst. Es war ungefähr so, als würde ich einen Blick in den Geist eines Säuglings erhaschen. Ich rede hier nicht von Unschuld, eher von Leere, einer Art umherschweifender, staunender Gedankenlosigkeit.«
    »Das klingt nach einem kompletten Idioten«, sagte Trask. »Infantil, aber ohne jede Unschuld.«
    »Du hast recht«, nickte Liz, und erneut überlief sie ein Schauder, obwohl sie keineswegs fror. »Hin und wieder habe ich nämlich durchaus einen Blick in diese kleinen Gehirne geworfen – bei Säuglingen. Welcher Telepath kann da schon widerstehen? Fragen wir uns denn nicht alle, was in ihnen vorgehen mag? Nun, ich habe festgestellt, dass sie unentwegt auf der Suche sind – um sich in der Welt zurechtzufinden, nehme ich an. Aber was ich empfand, als ich meine Gedanken über dieses Gebäude bei Skala Astris schweifen ließ ...« Sie verstummte und hob unmerklich die Schultern, ein ratloses Achselzucken.
    Trask wich ihrem Blick nicht aus. »Das genaue Gegenteil? Hast du das wahrgenommen? Anstatt nach Wissen zu suchen, zu lernen und zu verstehen, hat das, was du wahrnahmst, jede Erkenntnisfähigkeit eingebüßt. Kleinkinder entwickeln sich. Aber was du spürtest ...«
    »... war degeneriert, ja!«, sagte Liz. »Nun, vielleicht ...«
    Trask holte tief Luft. »Lassen wir es dabei bewenden. Ich möchte zurück in die Basis, vielleicht hat Chung ja etwas herausgefunden. Und falls nicht,

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