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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wollte Trask abschließend wissen, ehe die ohnehin fürchterlich schlechte Leitung völlig zusammenbrach.
    »Wir haben … Lokalisierer … E-Dezernat … wir … Apparate … nichts … vollkommen zwecklos ...« Danach war bis auf statisches Rauschen nichts mehr zu hören.
    Trask verfügte über ein tragbares Faxgerät, das nicht mehr funktionierte, seit sie England verlassen hatten. Dennoch hatte er es ausprobiert, doch vergebens. Nachdem er seine Nachricht – HALTEN SIE EIN HALBES DUTZEND LEUTE AUF ABRUF FÜRS MITTELMEER BEREIT, WOMÖGLICH BRAUCHEN WIR HILFE – in den Schlitz geschoben und eine Sendebestätigung angefordert hatte, erhielt er lediglich einen DIN-A4-Ausdruck, der aussah wie ein Kryptogramm voller japanischer Schriftzeichen, die sich endlos über die ganze Seite erstreckten. Und nun glaubte er zu verstehen, was Grieve mit »... Apparate … nichts … vollkommen zwecklos ...« gemeint hatte.
    Der Chef des E-Dezernats war im Allgemeinen zwar nicht unbedingt prüde, allerdings auch nicht gerade für sein loses Mundwerk bekannt. Doch in diesem Fall fluchte er los: »Zur Hölle damit! Verfluchtes Scheißding!«, und stopfte das Gerät zurück in eine sperrige Aktentasche. »Und ganz besonders verfluchter Scheiß-El-Niño!«
    Dies geschah einen Augenblick, bevor Liz anklopfte und mit den anderen zu ihm kam. Sie nahmen auf Betten, Stühlen, einem kleinen Tischchen, auf allem, was verfügbar war, Platz.
    »Du fängst an, David«, sagte Trask. »Schieß los!«
    Der Lokalisierer erhob sich, stellte sich mitten in die winzige Hütte. »Einerseits habe ich etwas, andererseits auch wiederum nichts.« Damit warf er eine Plastiktüte auf sein Bett neben Manolis. Die Manschette einer hässlichen, gepanzerten, insektenartigen, metallischen Apparatur – eine Art innen hohles Werkzeug – ragte daraus hervor. Manolis zog das Ding heraus und machte, argwöhnisch die Stirn runzelnd, Anstalten, die Hand hineinzustecken; denn offensichtlich handelte es sich um eine Art Handschuh.
    »Bloß nicht«, sagte Trask. »Es ist so schon grässlich genug. Wenn du deine Hand in dem Ding nur ganz leicht bewegst … könntest du schon jemanden verletzen, dich selbst eingeschlossen. In unserer Branche nennt man das einen Kampfhandschuh der Wamphyri.« Erneut wandte er sich an Chung: »Nichts?«
    »Ja, und auch wieder nein«, sagte der Lokalisierer. Er wirkte gequält. »Ich kann es nicht ausmachen, weil wir mittendrin stecken.«
    »Sprich weiter«, sagte Trask.
    »Da gibt es nicht viel zu sagen.« Chung zuckte die Achseln. »Wenn ich nach vorne, hinten, links, rechts, oben und unten blicke, empfange ich gar nichts. Aber wenn ich die Umgebung verlasse und von außen einen Blick hineinwerfe – dann wimmelt es hier nur so von Vampiren. Und damit meine ich nicht diesen Ort hier, sondern die ganze Gegend. Sie ist völlig verseucht. Hätte ich mein Talent von Anfang an, als wir hierherkamen, eingesetzt, hätte ich es sofort gemerkt. Aber wie du ja weißt, hattest du uns angewiesen, unsere Talente im Zaum zu halten.«
    »Na gut«, meinte Trask. »Dann ›wimmelt‹ es hier also überall von ihnen, aber genauer kannst du nicht werden. Dann sag’ mir: Wo wimmelt es am meisten?«
    Chung überlegte einen Augenblick. »Entlang der Küstenstraße zwischen hier und Limari. Allerdings ist das bloß eine Vermutung. Ich meine, es kam und war gleich wieder weg. Mir war, als spürte ich dort etwas … und dann nichts mehr.«
    »Bist du überzeugt, dass wir es nicht eingrenzen können?«, sagte Trask. »Ich gebe dir einen Anhaltspunkt! Etwa anderthalb Kilometer östlich von hier?«
    Chung starrte ihn an. Seine schräg stehenden Augen verengten sich ein wenig. »Komisch, dass du das sagst«, erwiderte er. »Ich war mir nämlich nicht ganz sicher … darum wollte ich nicht umsonst die Pferde scheu machen.«
    Liz nickte verständnisvoll. »Es ließ dich an deinem Talent zweifeln – dasselbe ist mir auch passiert.«
    »Es?«, fragte der Lokalisierer, vom einen zum andern blickend.
    »Etwas, was Vavara anstellt«, erklärte Trask. Rasch fügte er hinzu: »Und was ist mit dem Kloster? Bist du so weit gekommen?«
    Chung blieb der Mund offenstehen. »Woher weißt du …?«
    »Okay«, unterbrach ihn Trask. »Wir werden folgendermaßen vorgehen: In einer Stunde ist es kühler und nicht mehr ganz so hell. Aber im Westen wird die Sonne immer noch am Himmel stehen und auf die Stätten scheinen, wo diese Bastarde unbekümmert in ihren Betten liegen, hoch oben in

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